Hörbücher, Krimi/Thriller
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[Rezension] Die Tränen des Teufels

Tränen Des Teufels

Die Tränen des Teufels war das zweite Buch von Jeffery Deaver, gleich nach Der Knochenjäger. Meine Hörbuchvariante wird von Dietmar Wunder gelesen, was für mich durchaus ein Grund war, danach zu greifen. Ich liebe es einfach Dietmar Wunders Stimme zu lauschen und kann bei seiner Erzählweise alle um mich herum vergessen.

Die Tränen des Teufels

Jeffery Deaver

Am Silvestermorgen 1999 schießt ein unbekannter Mann mit einer automatischen Waffe an einer U-Bahn-Station wahllos in die Menge, tötet 23 Menschen und verletzt etliche andere. Unbemerkt verschwindet er in dem entstehenden Chaos. Eine Stunde später erhält der Bürgermeister von Washington ein Erpresserschreiben, in dem weitere Massaker durch einen Killer namens „Digger“ angekündigt werden, der in regelmäßigen Abständen weiter zuschlagen wird. Fieberhaft versucht das FBI herauszufinden wer hinter dem Attentat steht und kommt dem Mann auch näher – dann passiert das Unfassbare: Bei einem profanen Autounfall verliert der Mann sein Leben und allen ist klar, dass der Digger weiter töten wird.Um mehr herauszufinden zieht das FBI den Handschriften-Experten Parker Kincaid hinzu und gemeinsam nehmen sie den Kampf gegen die Zeit auf.

Der Digger sieht aus wie du, der Digger sieht aus wie ich. Er geht durch die winterlichen Straßen, so wie alle, die Schultern in der feuchten Dezemberluft hochgezogen, Hals und Kinn im Mantelkragen verborgen. Die Tränen des Teufels, S.9

Mein Eindruck:

Wo Deaver drauf steht, ist auch Deaver drin …

Ein Tag

Die komplette Handlung des Buches, immerhin 448 Seiten oder bei mir fast 13 Stunden Hörbuch, spielt sich an einem einzigen Tag ab. Was auf den ersten Blick beinahe etwas langweilig wirkt, ist tatsächlich hochspannend. Lincoln Rhyme, der jedem Deaver-Fan aus Der Knochenbrecher bekannt ist, hat übrigens auch einen klitzekleinen Gastauftritt. Die Story wird abwechselnd aus der Sicht von Parker Kincaid und aus der Sicht des Schützen erzählt.

Der Expert

Die Sichtweise des Handschriften-Experten ist nicht nur spannend, sondern auch noch ausgesprochen lehrreich. Als Leser erfährt man sehr viel über Handschriften und deren Analysen, sowohl aus technischer Sicht, als auch aus psychologischer Sicht. Natürlich erfährt man auch recht viel über das Privatleben der Protagonisten, was manchmal ein bisschen langatmig wird. Auch wenn die privaten Probleme nicht unspannend sind, nehmen sie mir hier oft zu viel Raum ein. Aber ansonsten arbeitet das Team wie ein gut geöltes Uhrwerk und es macht viel Spaß ihre (gut, manchmal etwas abwegigen) Schlussfolgerungen nachzuvollziehen.

Der Killer

Die Gedankenwelt des Killers ist dagegen erwartungsgemäß reichlich verwirrend. Es kristallisiert sich recht schnell heraus, das der Digger keinerlei Empathie empfindet und vollkommen gnadenlos auf das hört, was sein Auftraggeber ihm sagt bzw. gesagt hat. Aber es gibt auch immer mal wieder andere kurze Momente, in denen er beinahe mitfühlend wirkt, z.B. als er einen kleinen Jungen unterwegs aufsammelt und sich um ihn kümmert. Zwischendurch kann man beinahe Mitleid mit ihm haben – allerdings nur ganz zwischendurch.

Ende nach dem Ende

Der Aufbau der Geschichte ist in etwas so, wie in jedem anderen Deaver-Roman. Ein eigentlich nicht mehr im Polizeidienst stehender Spezialist hilft, nachdem er sich erst geziert hat, den ermittelnden Behörden. Das muss aber keine Fehler sein, wenn es funktioniert und das tut es. In diesem Buch genauso wie in  vielen nachfolgenden Büchern. Auch die Sache mit dem Ende nach dem Ende und dann ganz zum Schluss nochmal ein weiteres Ende ist ja mittlerweile durchaus zu einer Art Markenzeichen Deavers geworden. Spannend ist das Buch wirklich bis zum allerletzten Wort nach einem furiosen Showdown.

Mein Fazit:

Die Tränen des Teufels ist eine wahnsinnig spannende und beinahe atemberaubende Geschichte und das, obwohl sie recht lang ist, die mir viel Spaß gemacht hat. Auch für alle (noch)nicht Deaver-Fans auf jeden Fall empfehlenswert.

<b>Hörbuchinfos</b>
  • Titel: Die Tränen des Teufels
  • Autor: Jeffery Deaver
  • Übersetzer: Gerald Jung
  • Erzähler: Dietmar Wunder
  • Verlag: Random House Audio
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2017
  • ISBN: 978-3-8371-3904-4
  • Form: Hörbuch, ungekürzt, ca. 12 Std 54 Min
  • Preis:21,95 € als Download

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