Krimi/Thriller
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[Rezension] Todesreigen

Todesreigen

Auf Todesreigen von Andreas Gruber habe ich gefühlt ungefähr hundert Jahre gewartet – tatsächlich aber natürlich nicht. Rund ein Jahr nach Todesmärchen geht es nun weiter und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit dem grantelnden Ermittler.

Todesreigen

Sneijder & Nemez 4

Andreas Gruber

Beim BKA in Wiesbaden häufen sich plötzlich mehr oder weniger mysteriöse Todesfälle. Sabine Nemez und Tina Martinelli befassen sich zuerst getrennt mit einigen davon, kommen aber schnell darauf, dass es da einen Zusammenhang geben muss. Ihre Nachforschungen ergeben, dass alle in der mysteriösen „Gruppe 6“ des BKA zusammen gearbeitet haben und das damals etwas gravierendes vorgefallen sein muss. Plötzlich werden ihnen aber die Fälle entzogen, Zugriffe auf Datenbanken verwehrt und man versucht sie an andere Arbeiten zu binden. Aber die beiden haben Blut geleckt und ermitteln trotzdem weiter und begeben sich damit in tödliche Gefahr.

Die rätselhafte SMS war an ihren ehemaligen Ausbilder gegangen:  Maarten S.Sneijder. Todesreigen, S. 23

Mein Eindruck:

Um Leichen im Keller zu finden, muss man nur tief genug graben …

Verschiedene Perspektiven

Während des Lesens begleitet man verschiedene Personen und erhält somit unterschiedliche Blickwinkel auf das Geschehen. Die Hauptpersonen dabei sind Sabine Nemez, Tina Martinelli, Thomas „Hardy“ Hardkovsky und im letzten Drittel dann auch Maarten S.Sneijder. Eigentlich ist Sneijder nämlich noch immer suspendiert, was an den Ereignissen aus dem letzten Fall liegt. Egal, was Nemez und Martinelli auch versuchen – er lässt sich nicht in den aktuellen Fall einbinden.  Mehr als kryptische Warnungen bekommen sie erst einmal nicht aus ihm heraus.

Ein bisschen wenig Sneijder

Ich fand es wirklich schade, dass Sneijder so wenig in die Ermittlungen involviert war. Ich mag ihn als Typen und mir fehlte das Geplänkel zwischen ihm und Sabine Nemez – zumal es meist ja irgendwie zur Lösung führte. Auch wenn er dann später doch noch mitmischte, war es irgendwie ein bisschen wenig, sorry. Trotzdem war der Plot an sich natürlich trotzdem spannend konstruiert und die ganze Geschichte ließ sich gewohnt flüssig lesen.

Abgründe der Behörden

Was da hinter den Kulissen des BKA abgelaufen ist, machte wirklich sprachlos. Andererseits ist man von unseren Behörden ja auch so einiges gewöhnt – man sehe sich nur die vielen „Pannen“ und verschwundenen Akten im NSU-Prozess an. Für so wahnsinnig weit hergeholt oder absolut unrealistisch halte ich dieses erdachte Szenario also nicht. Das da eine vergleichsweise kleine, aber sehr hartnäckige, Ermittlerin zwischen alle Fronten geraten kann, halte ich nicht wirklich für abwegig.

Knackiges Finale

Das Finale wurde dann noch einmal wirklich heftig und ich habe mich dabei ertappt, gespannt den Atem angehalten zu haben – ein gutes Zeichen, denke ich. Ich weiß, meine kleinen Meckereien sind jammern auf verdammt hohem Niveau, denn auch wenn ich Todesreigen nicht so spannend fand, wie den Band davor, hatte er immer noch sehr viel mehr zu bieten, als so manch anderer Thriller, den ich gelesen habe. Insofern – alles gut! Das Ende bietet dann ja auch noch einen winzig kleinen Hoffnungsschimmer demnächst wieder mehr von Maarten S. Sneijder zu lesen.

Mein Fazit:

Todesreigen entsprach vielleicht nicht ganz meiner Erwartungshaltung, was aber wohl mehr an meiner Erwartungshaltung lag. Die Geschichte hat einen durchgehend hohen Spannungsbogen, einen wirklich gut konstruierten Plot und ist sehr flüssig erzählt – eine Leseempfehlung für alle, die es gern spannend mögen!

Buchinfos
  • Titel: Todesmärchen
  • Autor: Andreas Gruber
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2017
  • ISBN: 978-3-442-48313-6
  • Form: TB,  576  Seiten
  • Preis: 9,99 €
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