Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen. Jefferson Winter ist Profiler – und der Sohn eines berüchtigten Serienkillers. Am Anfang seiner Karriere arbeitete er für das FBI, mittlerweile ist er aber selbstständiger Berater und in dieser Eigenschaft wird er vom sonnigen Kalifornien ins winterliche London gerufen. Hier treibt ein Serientäter sein perfides Spiel mit jungen Frauen. Er tötet sie nicht, sondern er foltert sie über einen langen Zeitraum und nimmt ihnen am Ende einen Teil ihres Gehirns, so dass nur noch eine leere Hülle zurückbleibt. Sein neuestes Opfer ist Rachel Morris und den Ermittlern bleibt nicht mehr viel Zeit um sie zu retten.
Die Frau in dem Krankenhausbett hätte tot sein können. Es wäre besser für sie gewesen. Dass sie lebte, war nur am beharrlichen Piepen des Herzmonitors und am sachten Heben und Senken der Bettdecke zu erkennen. Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen
Mein Eindruck:
Ein genialer, arroganter Ermittler…
Der Protagonist
Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen ist der erste Teil einer Reihe und so wird natürlich erst einmal der Hauptcharakter ausführlich eingeführt und vorgestellt. Man erfährt recht viel über Jefferson Winter und seine Eigenarten. Er trinkt gern Single Malt, raucht recht viel, wohnt nie in Hotelzimmern sondern immer in Suiten, ist manchmal fast beleidigend direkt, sein Vater war ein berüchtigter Serienkiller, der vor gut eineinhalb Jahren hingerichtet wurde und er hat wegen eines Gendefektes, trotz seines recht jungen Alters, weiße Haare. Genau wie sein Vorbild Sherlock Holmes verfügt Winter über ein wahnsinniges großes Allgemeinwissen oder er ist auf jeden Fall in der Lage sich auch komplizierte Dinge sehr schnell anzueignen.
Nebencharaktere
Im vorliegenden Fall stehen Winter Detective Inspector Mark Hatcher und seine attraktive Kollegin Detective Sergeant Sophie Templeton von Scotland Yard zur Seite. Auf ersteren wird eigentlich eher selten eingegangen und auch Sophie Templeton bleibt ein bisschen blass. Sie sieht wahnsinnig toll aus, ist clever und ebenfalls sehr direkt. Vielmehr ist mir von ihr eigentlich nicht in Erinnerung geblieben, aber, wenn Carol seinem Konzept folgt, es handelt sowieso jede Folge woanders, dem zu Folge wird es sowieso in jedem Band eine neue Besetzung geben. Wohltuend fand ich, dass Templeton und Winter nicht gemeinsam im Bett landeten – obwohl sie sich gegenseitig sehr attraktiv fanden.
Der Täter
Na, dazu verrate ich jetzt natürlich nichts. Aber über die Taten kann man reden. Er quält und foltert seine Opfer und obwohl das grundsätzlich schon ausführlich geschildert wird, wird es nie wirklich präzise. Für die Grausamkeiten die der Täter begeht, ist das Buch erstaunlich unblutig – vieles spielt sich eigentlich mehr in der Fantasie des Lesers ab, als das es ausführlich geschildert wird. Am Ende seiner Prozedur führt an seinen Opfern eine sogenannte „Lobotomie“ durch – eine Hirn-OP, die früher wohl durchaus mal bei schweren psychischen Erkrankungen Standard war, aber eben zu anderen schweren Störungen führte. Diese „Methode nach Freeman“ wird schon sehr ausführlich geschildert und ist wirklich ziemlich eklig. Dazu braucht man übrigens das Ding, das auf dem Cover abgebildet ist und „Orbitoklast“ heißt.
Der Schreibstil
Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal ist da Winters Perspektive, die in der Ich-Form erzählt wird und dann gibt es die Perspektive des Opfers, die in der dritten Person geschrieben ist. Beide Perspektiven wechseln sich ab und zusammen mit zahlreichen Cliffhangern im Text, sorgt das für ein angenehm temporeiches Buch. Manchmal gibt es ein bisschen viel fachchinesisch und auch gelegentlich etwas zu viel Allwissenheit – trotzdem fand ich Broken Dolls spannend und angenehm zu lesen bzw. zu hören.
Der Erzähler
Broken Dolls– Er tötet ihre Seelen wird mir von Dietmar Wunder erzählt, der mir schon bei Dein finsteres Herz außerordentlich gut gefallen hat. Seine ruhige, sonore Stimme verleiht der Geschichte ein ganz eigenes Leben und wieder einmal konnte ich dabei total die Zeit vergessen. Ich fürchte, das wird dazu führen, dass ich mir auch die anderen Teile der Reihe anhören muss.
Mein Fazit:
Broken Dolls ist eine wahnsinnig spannende Geschichte mit einem wirklich interessanten Protagonisten. Wer, so wie ich, auf Serienkiller steht, sollte sich das Buch nicht entgehen lassen.
- Titel: Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen
- Autor: James Carol
- Sprecher: Dietmar Wunder
- Übersetzer: Franka Reinhart
- Verlag: dtv-Verlag
- Genre: Thriller/Krimi
- Erscheinungsjahr: 2016
- ISBN: 978-3-423-21641-8
- Form: Hörbuch, 11 Stunden 30 Min
- Preis: 19,99 €
- Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen
- Watch me – Ich werde es wieder tun
- Prey – Deine Tage sind gezählt
- Weitere Bücher zu Jefferson Winter:
- Silent Night – Eine Jefferson-Winter-Geschichte (nur als Ebook)
- Presumed Guilty – Schuldig bis zum Beweis des Gegenteils (nur als Ebook)
- Hush Little Baby (nur als Ebook)