Das Grab im Moor von Val McDermid ist mein erstes Buch aus der Karen Pirie Reihe und mal wieder starte ich mit dem letzten Buch einer Reihe. Aber meistens finde ich mich ja dennoch immer ganz gut zurecht und wenn mir so ein letzter Band gefällt, dann fange ich die Reihe dann auch ganz brav mit Band eins an. Ich bin ja ein Serienjunkie, habe aber nicht den Anspruch immer und jede Reihe mit den ersten Teil zu beginnen – ich finde immer, man kann auch alles übertreiben.
Das Grab im Moor
Alice Somerville ist auf der Suche nach Erbe ihres Großvaters – sie hat dabei eher vage Angaben und eine von ihm gezeichnete Karte, wo sich dieses Erbe befinden soll. Es ist nicht ihr erster Versuch dieses Erbe zu finden – aber sie ist ein eher hartnäckiger Typ. Gemeinsam mit ihrem Mann und Hamish Mackenzie, dem Besitzer des Grundstückes auf dem sich der Schatz befinden soll, macht sie sich an die Arbeit. Sie finden auch tatsächlich etwas – allerdings war eine Leiche nicht das, was Alice erben wollte.
Das schmatzende Geräusch von zwei Spaten in festem Torf war unverkennbar. Manchmal hatten sie denselben Rhythmus, dann wieder nicht: Sie überlagerten sich, trennten sich, erklangen nacheinander, fanden dann wieder zusammen, genau wie der schwere Atem der Männer. Das Grab im Moor S. 9
Mein Eindruck:
Spannender Blick in diverse Zeiten
Nachts im Moor
Ich starte mit zwei Männern die in finsterer Nacht einige große Kisten in einem Moor bei Wester Ross in Schottland vergraben in die Geschichte. Dann wechsel ich die Zeit und kehre 70 Jahre später mit der Enkelin eines der Männer zurück. Sie hat eine Karte ihres Großvaters geerbt, auf der die genaue Lage ihres eigentlichen Erbes aufgezeichnet ist. Hamish Mckenzie, der Besitzer des Grundstückes auf dem Alice und ihr Mann graben wollen, hat sich bereit erklärt, bei der Suche zu helfen.
Unliebsame Überraschung
Als sie nach dem Fund der ersten Kiste auch nach der zweiten Graben wollen, entdecken sie einen Leichnam, der aufgrund der besonderen Bodenverhältnisse im Moor bemerkenswert gut erhalten ist. DCI Karen Pirie, bei der Polizei für historische Fälle bzw. Cold Cases zuständig, beschließt, sich den Fundort samt Leichnam genauer anzusehen. Bald darauf wird klar, dass der Tote nicht an Erschöpfung gestorben ist, sondern an zwei Kugeln in der Brust.
Stress mit dem Boss
Während Pirie sich um den Fall der Moorleiche kümmert, der dank seines guten Zustandes recht bald identifiziert ist, gibt es auch noch andere Fälle, an denen sie arbeitet. Ich neuer Boss, ACC Ann Markie, macht es ihr dabei nicht leicht. Wo es nur geht, legt sie Pirie Steine in den Weg und zu allem Überfluss setzt sie auch noch DS McCartney als Spitzel auf sie an. Sie will Pirie unbedingt diskreditieren und loswerden und er soll ihr Munition liefern.
Verschiedene Handlungsebenen
Immer wieder wechselt die Handlung von Das Grab im Moor zwischen den verschiedenen Handlungsebenen hin und her, springt von der Vergangenheit in die Gegenwart und streut jede Menge Wissenswertes über Schottland, die Vergangenheit, aber auch über die moderne Forensik ein. Aber auch mit Kritik an den Rivalitäten innerhalb der Organisation des Police Service of Scotland spart Val McDermid nicht. Das alles sorgt insgesamt für sehr viel Tempo.
Privates
Über Karen Pirie und ihr Schicksal erfahre ich auch sehr viel persönliches – aber eben nur in einem Maße, dass mir zusagt. Sie kämpft gemeinsam mit Detective Constable Jason Murray daran, all die Cold Cases doch noch aufzuklären – egal, wie schwierig es auch sein mag. Hamish Mackenzie ist nicht nur ein potenzielle Zeuge, sondern wohl auch ein potenzieller Lover für Pirie und ihrer Fragen zu ihm verleihen dem Geplänkel das gewisse Etwas. Hier fehlen mir dann aber doch die Zusammenhänge weil – tada, ich mal wieder die Reihenfolge außer Acht gelassen habe.
Mein Fazit:
Das Grab im Moor von Val McDermid hat alle meine – dank Hill & Jordan durchaus hohen . Erwartungen erfüllt. Ich fand das Buch gleichermaßen spannend, überraschend und unterhaltsam. Jetzt will ich aber auch wissen, was Karen Pirie zuvor schon alles erlebt hat und fange am Anfang der Reihe an.
- Titel: Das Grab im Moor
- Originaltitel: Broken Ground
- Autor/in: Val McDermid
- Übersetzer/in: Ute Brammertz
- Verlag: Droemer Knaur Verlag
- Genre: Krimi
- Erscheinungsjahr: 2020
- ISBN: 978-3-426-28223-6
- Form: TB, 496 Seiten
- Preis: 16,99 €
- Echo einer Winternacht
- Nacht unter Tag
- Der lange Atem der Vergangenheit
- Der Sinn des Todes
- Das Grab im Moor