Krimi/Thriller
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[Rezension] Das Grab unter Zedern

Das Grab unter Zedern

Das Grab unter Zedern ist schon Band vier der Reihe um den Gerichtsmediziner Leon Ritter. Ich habe auch die ersten drei Bücher schon gelesen und bin nach wie vor verliebt in diese Reihe. Ich mag die ausführlichen Beschreibungen, wie es in Südfrankreich aussieht und wie es dort riecht, ordentlich gemixt mit einem spannenden Krimiplot. Auch der Anteil an privaten Problemen oder Problemchen der Hauptpersonen hat hier für mich genau das richtige Maß, er ist nämlich eher gering.

Das Grab unter Zedern

Remy Eyssen

Le Lavandou entwickelt sich zu einem gespaltenen Dorf. Ein vermeintlicher Kindermörder wurde vom Berufungsgericht in Toulon freigesprochen und ist nun wieder in  Le Lavandou aufgetaucht. Die meisten Einwohner des hübschen, beschaulichen Dorfes sind empört und als dann auch noch ein Toter am Strand gefunden wird, steht für die meisten fest, wer der Mörder ist. Leon Ritter, der Gerichtsmediziner, sieht das etwas anders hat aber fast das ganze Dorf gegen sich. Aber davon lässt er sich bekanntermaßen ja nicht einschüchtern.

Leon atmete tief ein und genoss die Luft, die nach feuchtem Holz und nach Salz roch. Der Himmel, der gestern noch wolkenverhangen und stürmisch grau gewesen war, strahlte jetzt im wolkenlosen Hellblau der Provence. Das Grab unter Zedern, S.10

Mein Eindruck:

Dunkle Geheimnisse hinter blank geputzten Fassaden sind ein internationales Phänomen…

Unbeliebt

Leon Ritter hat auch dieses Mal an mehreren Fronten zu kämpfen. Er glaubt nicht, dass der kürzlich entlassene angebliche Kindermöder etwas mit der angeschwemmten Leiche zu tun hat. Aber mit dieser Meinung steht er ziemlich einsam da und macht sich zudem auch noch sehr unbeliebt damit. Wie unbeliebt er sich mit seinen unorthodoxen Methoden und Ansätzen macht, muss er feststellen, als der Klinikleiter ihm seinen möglichen Nachfolger zur Seite stellt.

Spurensuche

Allen Anfeindungen zum Trotz und seinen reichlich unfähigen Vielleicht-Nachfolger ignorierend begibt Leon sich mal wieder selbst auf Mörderjagd. Eine Spur der er folgt, ein mysteriöser Knochenfund, bringt ihn auf die Insel Porquerolles, die vor der KüsteLe Lavandous liegt. Er befindet sich durchaus auf der richtigen Fährte, aber nun trachtet man ihm nach dem Leben. Aber auch das ist für den unerschrockenen Gerichtsmediziner nicht neu und schreckt ihn auch nicht wirklich ab.

savoir-vivre

So unbeliebt Leon Ritter dienstlich ist, so gerne ist privat gesehen. Nicht nur mit seiner neuen Lebensgefährtin Isabell und ihrer Tochter Lilou versteht er sich gut, sondern auch mit den manchmal etwas sonderbaren Dorfbewohnern ist er recht gut befreundet. Er hat sich an den angenehm unaufgeregten Lebensstil in der Provence gewöhnt und weiß das “savoir-vivre” wirklich zu schätzen. Dieses eher leichte Lebensgefühl vermittelt Remy Eyssen auch recht gut zwischen den Zeilen seine Krimis. Aber er sorgt auch mit etlichen Begebenheiten immer dafür, dass die Geschichte nicht “verkitscht” sondern ziemlich realistisch bleibt.

Überraschung

Als aufmerksamer oder geübter Krimileser hat man recht schnell eine Ahnung, wer hinter diesem und weiteren Morden steckt. Auch das warum erschließt sich mir recht schnell, trotzdem wird die Geschichte dadurch nicht langweilig. Gerade zu dem “warum” gehören sehr viele kleine Geschichten, die deutlich machen, dass wegschauen keine Lösung ist und die Ereignisse dadurch immer nur noch größer werden. Die Lösung hat dann am Ende übrigens doch noch eine Überraschung parat, auch für den geübten Leser.

Mein Fazit:

Das Grab unter Zedern ist zwar ein typischer Urlaubskrimi der unterhaltsam ist, der aber auch beweist, dass ein Krimi deswegen nicht seicht sein muss. Mir hat er wieder einmal super gefallen und ich freu mich auf den nächsten Besuch in der Provence.

Buchinfos
  • Titel: Das Grab unter Zedern
  • Autor/in: Remy Eyssen
  • Verlag: Ullstein Verlag
  • Genre: Krimi
  • Erscheinungsjahr: 2018
  • ISBN: 978-3-548-289-076
  • Form: TB,  480 Seiten
  • Preis: 11,00 €

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