Krimi/Thriller
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[Rezension] Das Haus der bösen Träume

Haus der bösen Träume

Das Haus der bösen Träume ist hat mich dank seines Klappentextes neugierig gemacht – nicht zuletzt, weil sein Autor F. R. Tallis selber Psychologe ist und das Ganze in einer alten Psychiatrieeinrichtung handelt. So eine Geschichte reizt mich eigentlich immer.

Das Haus der bösen Träume

  1. R. Tallis

Der junge Psychiater James Richardson ist auf der Suche nach einer neuen Stelle. Erfreut und auch geschmeichelt nimmt er das Angebot des bekannten Kollegen Dr. Hugh Maitland an, in seiner  Privatklinik Wyldehope Hall eine leitende Position  zu bekleiden. Er soll, weitestgehend selbstständig, das sogenannte Schlaflabor in den Kellerräumen der Klinik betreuen. Dort liegen sechs Patientinnen in einer Art künstlichem Dauerschlaf, die er betreuen muss. Bald schon kommen ihm aber Zweifel an seiner Aufgabe und an  der Klinik.

Maitland arbeitete an einer bahnbrechenden, neuen Behandlungsform, die den Dauerschlaf mit den neuesten Medikamenten und der Elektrokrampftherapie verband. Das Haus der bösen Träume, S. 24/25

Mein Eindruck:

Hier gehen merkwürdige Dinge vor

Welches Genre?

Ich war mir bei diesem Roman die ganze Zeit nicht wirklich sicher, welches Genre ich da gerade lese. Für einen Krimi war es nicht spannend genug, für einen Horror-Roman fand ich es nicht gruselig genug – also habe ich mich für Mystery-Roman entschieden. Es gab jede Menge übersinnliche Andeutung, ohne je tatsächlich konkret zu werden, was für meinen Geschmack der Spannung nicht wirklich gedient hat. Aber es weht halt die ganze Zeit etwas Mystisches  über dem Roman, was ich wiederum sehr angenehm fand.

Welcome to the fifties 

Die Handlung spielt sich in den 50er Jahren ab und ich finde den Ton, der damaligen Zeit hat F.R. Tallis, soweit ich das beurteilen kann gut getroffen. Auch die Rolle der Frau in dieser Zeit wird hier am Rande ganz gut skizziert.  Es hatte ein bisschen was von Edgar Wallace, Alfred Hitchcock oder Francis Durbridge – allerdings ohne den „Straßenfegereffekt“, den diese oft erreicht haben. Da half auch die leichte Liebesgeschichte, die eher nebenher lief, nicht.

Spannung – so lala

Die ersten zwei Drittel sind einigermaßen spannend und hier gibt es sehr viel übersinnliche Wahrnehmungen oder entsprechende Sinnestäuschungen, je nachdem welcher Fraktion man angehört. Die Mischung aus Klinikalltag, heute merkwürdig anmutenden Behandlungsmethoden und dem leichten Touch von „es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde…“ fand ich ganz ansprechend und es machte mich neugierig auf das Ende der Geschichte.

Merkwürdiges Ende

Da lag dann aber für mich das Problem. Das Ende war für mich wenig überraschend, hatte aber auch keinen wirklichen Showdown oder eine wirklich befriedigende Auflösung. Ich meine, es gab eine Auflösung, aber die fand ich irgendwie halbgar und nicht wirklich gut durchdacht, sondern eher platt und lieblos. Vielleicht bin ich zu unsensibel, aber ich fand sie unglaubwürdig.

Toller Schreibstil

Wirklich gut gefallen hat mir der Schreibstil von F. R. Tallis. Er hat den Ton der damaligen Zeit gut getroffen, hat es geschafft unterschwellig eine gewisse Spannung aufzubauen – die er dann aber leider immer wieder aus den Augen verloren hat. Aber insgesamt hat er es geschafft, mich an ein eigentlich eher mäßig spannendes Buch zu fesseln. Vielleicht liegt es ja an seinen Kenntnissen der Psychologie?  Wie auch immer, ich fand das Buch nicht so spannend, wie der Titel versprach, trotzdem habe ich es nicht bereut, es gelesen zu haben.

Mein Fazit:

Das Haus der bösen Träume ist ein eigentlich eher mäßig spannendes Buch, das trotzdem zu fesseln weiß – genau das Richtige für einen gemütlichen Couchtag.

Buchinfos

  • Titel: Das Haus der bösen Träume
  • Originaltitel: The sleep room
  • Autor: F.R. Tallis
  • Übersetzer/in: Kirsten Borchardt
  • Verlag: btb Verlag
  • Genre: Fantasy/Mystery
  • Erscheinungsjahr: 2016
  • ISBN: 978-3-442-74467-1
  • Form: TB,  352  Seiten
  • Preis: 9,99 €

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