Krimi/Thriller
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[Rezension] Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher von Chris Carter soll gewissermaßen ein bisschen Farbe in meinen Herbsttag bringen und ich mag blutrot.  Das ewige trübe  Wetter ist zumindest immer gut für eine Ausrede. Was soll man schon anderes bei diesem Wetter machen, als sich mit einer Tasse Tee und einem spannenden Buch auf die Couch legen?

Der Knochenbrecher

Robert Hunter & Carlos Garcia 3

Chris Carter

In einer verlassenen Fleischerei wird eine Frauenleiche gefunden. Äußerlich beinahe unversehrt ordnet der Gerichtsmediziner an, sie  schnellstmöglich in die Gerichtsmedizin zu bringen. Dort öffnet er vorsichtig die Nähte, mit denen dem Opfer Mund und  Vagina verschlossen wurden. Ein merkwürdiges Objekt im inneren der Leiche erregt seine Aufmerksamkeit und vorsichtig entfernt er es. Sekunden später explodiert das Objekt, reißt Dr. Winston und seinen Assistenten in den Tod und zerstört das Labor mit allem, was sich in ihm befindet.

Dr. Jonathan Winston zog sich die Maske über Mund und Nase und warf einen Blick auf die Uhr des Sektionssaals Nummer 4 im Untergeschoss des Rechtsmedizinischen Instituts von Los Angeles. Es war achtzehn Uhr zwölf. Der Knochenbrecher, S. 5

Mein Eindruck:

Es gibt irgendwie nichts, was es nicht gibt …

Böser Abschied

Der neue Fall von Hunter und Garcia beginnt mit einem Schock für die beiden Ermittler, denn vor allem Hunter stand dem Gerichtsmediziner Dr. Winston sehr nahe. Dazu tun sich natürlich viele Fragen auf und schnell wird klar: Die Bombe galt nicht dem Gerichtsmediziner, sondern der toten Frau. Da aber auch ihr Leichnam durch die Explosion zerstört wurde gestalten sich die Ermittlungen zunächst sehr mühsam. Alles was an Anhaltspunkten bleibt, sind einige Tatortfotos, die leider nicht besonders geeignet sind, sie mit den Bildern der Datenbank für vermisste Personen zu vergleichen.

Merkwürdiger Titel

Aber Hunter wäre nicht der Star beim Morddezernat I des LAPD wenn er sich durch so etwas entmutigen ließe. Schnell wird klar, dass der Täter es auf gutaussehende, erfolgreiche, junge Künstlerinnen abgesehen hat. Er stalkt sie schon lange bevor er sie entführt und tötet – bleibt die Frage, warum er tut, was er tut. Es bleibt übrigens auch die Frage, wer auf die Idee gekommen ist das Buch den Titel „Der Knochenbrecher“ zu geben. Die Opfer sterben auf sehr unterschiedliche, grausame Arten – aber nie dadurch, dass ihnen irgendwelche Knochen gebrochen werden. Der Originaltitel „The Night Stalker“ war zwar vielleicht auch nicht sonderlich fantasievoll, aber immerhin passender.

Etwas ruhiger

Trotz der wirklich grauenhaften Methoden durch die die Opfer starben empfand ich diesen Band etwas ruhiger und weniger reißerisch als seine Vorgänger. Vielleicht liegt es an mir und meinem doch recht üppigen Konsum an Thrillern? Mir gab es ein bisschen viel an langwieriger Ermittlungsarbeit und ein bisschen wenig an überraschenden Wendungen. Trotzdem machte es Spaß, das eingespielte Team Hunter & Garcia  bei der Arbeit zu begleiten. Die Privatdetektivin, die bei den Ermittlungen immer wieder Hunters Weg kreuzt,  bringt mit ihrer frechen Art ein bisschen Schwung in die ganze  Sache und sorgt dafür, dass ich als Leser ein bisschen Hintergrundinformationen über Robert Hunter erhalte.

Atempause

Natürlich erwischen sie am Ende den Killer – das tun sie ja immer, oder nicht? Auch wenn ich „Der Knochenbrecher“ jetzt nicht ganz so ausgeklügelt  fand wie die beiden Vorgänger, war er immer noch toll, gruselig und sehr spannend. Bei Reihen gibt es das ja öfter, das einem zwischendurch immer mal ein Band nicht ganz so gut gefällt, aber das tut ja der gesamten Reihe keinen Abbruch. Persönlich bin ich da immer einigermaßen geduldig und verständnisvoll. Auch Autoren und Protagonisten brauchen ja mal so etwas wie eine schöpferische Atempause und wer sich so viele gruselige Arten zu Sterben ausdenkt vermutlich erst recht.

Mein Fazit:

Der Knochenbrecher ist vielleicht ein bisschen ruhiger als seine beiden Vorgänger, aber trotzdem immer noch sehr spannend und auf jeden Fall sehr lesenswert. Man sollte aber trotzdem einen einigermaßen stabilen Magen und ein ebenso stabiles Nervenkostüm haben.

Buchinfos
  • Titel: Der Knochenbrecher
  • Originaltitel: The Night Stalker
  • Autor: Chris Carter
  • Übersetzer/in: Sybille Uplegger
  • Verlag: Ullstein Verlag
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2012
  • ISBN:  978-3-548-284-217
  • Form: Taschenbuch,  496  Seiten
  • Preis: 9,99 €
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