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[Rezension] Die Saat – The Strain

Die Saat

Die Saat – The Strain von Guillermo Del Toro & Chuck Hogan habe ich clevererweise direkt nach nach dem wirklich sehr üppigen Buch Die Herren der grünen Insel gelesen.Die Saat – The Strain umfasst noch ein paar Seiten mehr, nämlich 1.328 Seiten – nicht so wirklich was für zwischendurch, oder?Aber ich mag diese dicken Schwarten wirklich, vorausgesetzt sie sind gut geschrieben,

Die Saat – The Strain

Guillermo Del Toro & Chuck Hogan

Auf dem J.F. Kennedy-Flughafen in New York landet, ganz planmäßig, ein Passagierflugzeug aus Berlin. Doch dann erlöschen alle Lichter an Bord, der Funkkontakt bricht ab und niemand steigt aus. Der Chef der New Yorker Seuchenschutzbehörde, Ephraim Goodweather, und sein Team müssen wohl oder übel das Flugzeug betreten um herauszufinden, was passiert ist. Was sie dort vorfinden übersteigt alles was sie bisher gesehen haben – die Passagiere sitzen tot und blutleer in ihren Sesseln. Bleibt die Frage – was ist hier passiert?

Verwesungsgestank stieg aus der Kiste, als wäre sie hundert Jahre lang versiegelt gewesen. Sie wirkte leer – bis einer der Beamten seine Taschenlampe anknipste und den Strahl über das Innere wandern ließ. Da war etwas. The Strain-Trilogy – Das Blut, S. 86

Mein Eindruck:

Ich mag Vampire, wirklich – nur nicht mehr diese glitzernden, weichgespülten, sondern mehr die wirklich üblen Typen und davon gibt es in The Strain reichlich.

3 in 1

The Strain besteht im Grunde aus drei Büchern. Die Saat, Das Blut und Die Nacht – was die immense Seitenzahl erklärt. Aber dieses Zusammenfassen dreier Bände hat, für mich jedenfalls, den Vorteil, dass ich nicht auf die jeweilige Fortsetzung warten muss. Del Toro und Hogan kreieren von Beginn an eine düstere, bedrückende und spannende Atmosphäre, die sich das ganze Buch über hält. Das ständige, etwas unbehagliche Gefühl, das auf den nächsten Seiten etwas noch viel Unerklärlicheres, Fieseres oder Blutigeres passiert hat mich über viele Stunden hinweg an The Strain gefesselt.

Das importierte Böse

Die Landung der Passagiermaschine war quasi nur der Auftakt, für alles was passiert. Die Vampire übernehmen die Herrschaft – zuerst über New York, dann aber auch über den Rest der Welt. Sie tun das sehr effizient, planvoll und überaus grausam. Angeführt werden sie von ihrem „Meister“, der unentdeckt an Bord des Flugzeuges, quasi als „blinder Passagier“ eingereist ist. Unter seiner Leitung entstehen z. B. sogenannte Farmen, auf denen Menschen wie Vieh hausen, nur zu dem Zweck um all die neuen und alten Vampire zu nähren.

Das Ende der Welt kam nach sechzig Tagen. Und wir tragen die Schuld daran – unsere Versäumnisse, unsere Arroganz. The Strain-Trilogy – Das Blut, S. 519

Die Gegenspieler

Nur die kleine Gruppe rund um Goodweather versucht sich zu Wehr zu setzen. Nützliche Tipps dazu erhalten sie von dem rumänischen Pfandleiher Abraham Setrakian, der sich schon vor vielen Jahren dem Kampf gegen die Vampire verschreiben hat. Gemeinsam mit einigen wenigen anderen Mitstreitern versuchen sie die Vampirinvasion zu stoppen – mit eher mäßigem Erfolg. Erst als ein unzufriedener Nachkomme „des Meisters“ sich ihnen anschließt, sehen sie ein bisschen Licht am Ende des Tunnels. Aber es ist schon ein ziemlich langer, düsterer Tunnel.

Temporeich

Orte und Zeiten wechseln in diesem Buch recht häufig, mal geht es um die Gegenwart, dann wieder um die Kindheitserinnerungen von Abraham Setrakian, der als Kind im KZ war und dort das erste Mal Begegnungen mit einem Vampir hatte, um dann wieder Erzählungen aus der Bibel einzuflechten, um die Existenz von Vampiren zu „untermauern“. Natürlich geht es auch immer wieder um blutrünstige Attacken. Durch diese stetigen Wechsel bleiben die gesamten fast 1400 Seiten temporeich und spannend, aber eben auch extrem blutig, den Horror-Elementen sei Dank. Um das Ganze ein bisschen aufzulockern, darf man hin und wieder auch an den eher tollpatschigen Versuchen Goodweathers seine Ehe zu retten teilhaben – was ich eher ein bisschen fehl am Platz oder überflüssig fand.

Nur einige wenige aus jeder Gruppe wurden verschont – alle anderen wurden ausgelöscht. The Strain-Trilogy – Die Nacht, S. 911

Nicht neu, aber spannend

Auch wenn vieles in diesem Buch nicht wirklich neu ist wie z.B. Vampirismus als eine Art Viruserkrankung zu definieren, das mächtige, magische Buch, ein untoter Nazi-General und so einiges mehr – so zusammengefasst und zu einem eigenständigen Werk gemacht, fand ich es unterhaltsam, spannend und teilweise wirklich atemberaubend (im wahrsten Sinne des Wortes). Vor allem fand ich es wirklich mal befreiend, Vampire zu erleben, die die Jungfrauen nicht heiraten, sondern einfach aussaugen wollten.

Mein Fazit:

Die Saat – The Strain von Guillermo Del Toro & Chuck Hogan ist ein überaus spannender, temporeicher Vampirthriller, in dem es nicht um Sex, Liebe oder Erlösung in irgendeiner Form geht. Mir hat er überaus gut gefallen, übrigens gerade wegen der vielen Horror-Elemente , die hier einfach passten.

Buchinfos
  • Titel: Die Saat – The Strain
  • Originaltitel: The Strain Trilogy
  • Autor: Guillermo Del Toro & Chuck Hogan
  • Übersetzer/in: Jürgen Bürger, Kathrin Bielfeldt, Alexander Lang
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Fantasy/ Horror
  • Erscheinungsjahr: 2015
  • ISBN: 978-3-453-31722-2
  • Form: TB,  1328  Seiten
  • Preis: 14,99 €
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