Milchsblut von Clara Weiß hat ein wunderschönes, geheimnisvolles Cover, dass mich gleich in seinen Bann gezogen hat. Nach etlichen Thrillern fand ich es mal wieder an der Zeit, mich mit einem Krimi zu beschäftigen und so wanderte dieses Buch in mein Regal.
Milchsblut
Clara Weiß
Elvira lebt zurückgezogen mit ihrem Mann, ihrem Vater und ihrem Sohn auf einem abgelegenen Bergbauernhof. Jeder kennt jeden und eigentlich ist auch jeder Tag wie der andere – bis Elvira auf der Suche nach ihrer Freundin Resi den Nachbarn grausam ermordet vorfindet. Aber er soll nicht der letzte Tote gewesen sein, auch zwei Schwestern aus der Nachbarschaft werden ermordet und Elvira ahnt, dass sie eines der nächsten Opfer sein wird.
Nur Alte gab es noch in dieser abgeschiedenen Gegend, die so rau und unwirtlich war und zum Leben reichlich ungeeignet, aber dafür wie gemacht – Elvira spähte ein letztes Mal durch Peters Scheibe -, um in aller Ruhe zu sterben. Wolfsmilch, S. 35
Mein Eindruck:
Viel lange Schilderungen des Nichts …
Ausführliche Beschreibungen
Clara Weiß hat sich alle Mühe gegeben, die Umgebung und die Lebensumstände der Hauptperson, Elvira, zu schildern. Ich habe keine Schwierigkeiten, mir das kleine Bergdorf, seine Bewohner und die hereinbrechenden Schneemassen vorzustellen. Auch die anderen Anwohner, allen voran der Pastor der Gemeinde, kommen nicht zu kurz und werden ausführlich beschrieben.
Spannender Krimiplot
Der eigentliche Krimiplot ist gut durchdacht, immer wieder gibt es Wendungen, die nicht abzusehen waren und erst ganz am Ende, quasi mit der Auflösung, verstehe ich auch wer warum dahintersteckt. Bis dahin tappte ich, ebenso wie die eher unmotivierten Ermittler, im Dunkeln. So weit, so gut.
Nicht mein Ding
Trotzdem konnte mich dieser Krimi nicht erreichen. Ich mag normalerweise ausführliche Geschichten, aber Milchsblut war mir eine Spur zu ausführlich, zu langatmig. Die etwas düstere Atmosphäre, die sich zu Beginn aufbaute, fing irgendwann an, mich nur noch zu nerven, weil es für meine Begriffe einfach nicht voran ging. Konnte ich Elvira und ihre Art am Anfang einfach nur nicht verstehen, konnte ich sie, je weiter die Handlung voranschritt, wirklich nicht mehr leiden.
Mein Fazit:
Milchsblut von Clara Weiß hat eine durchaus spannende Krimihandlung, die für mich aber durch zu viel „Drumehrumgerede“ stetig im Hintergrund verschwand.
- Titel: Milchsblut
- Autor: Clara Weiß
- Verlag: ??
- Genre: Krimi
- Erscheinungsjahr: 2015
- ISBN: 978-3-442-48360-0
- Form: Taschenbuch, 480 Seiten
- Preis: 9,99 €