Krimi/Thriller
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[Rezension] Totenpfad

Totenpfad

Totenpfad von Elly Griffiths ist mir aufgefallen, weil ich zum einen ein totaler Krimifan bin und auf der anderen Seite eine Schwäche für Archäologie habe. Dazu kommt, dass ich immer wieder gerne gut gemachten Cosy Crime lese – ich finde dieses Genre meistens echt entspannend und es bringt mich ein Stück weit raus aus meinem Alltag.

Totenpfad

Ruth Galloway 1

Elly Griffith

Seit dem Verschwinden der fünfjährigen Lucy Downey erhält Detective Chief Inspector Harry Nelson von der Norfolk Police immer wieder verstörende Briefe. Dann taucht in der Nähe der Küste, genauer in den Salzwiesen, das Skelett eines sehr jungen Mädchens auf. Harry befürchtet auf der einen Seite, das die Überreste von Lucy stammen, aber auf der anderen Seite wünscht er natürlich auch den Angehörigen Gewissheit über das Schicksal der kleinen Lucy. Die zur Hilfe gerufene Archäologin Ruth Galloway stellt schnell fest, dass es sich hier um einen Fund aus vorgeschichtlicher Zeit handelt. Doch dann verschwindet ein weiters Mädchen und bei DCI Nelson liegen die Nerven blank…

Es hat die ganze Nacht geregnet, jetzt am Morgen dampft der Boden leicht, Nebel steigt auf und mischt sich mit den tiefhängenden Wolken. Nelson holt Ruth mit einem Zivilwagen ab. Er sitzt vorne neben dem Fahrer, Ruth hinten, wie im Taxi. Schweigend fahren sie zu dem Parkplatz, in dessen Nähe die ersten Knochen gefunden wurden. Totenpfad S. 7

Mein Eindruck:

Erfrischend und doch spannend

Gegen die Erwartung

Als ich das Buch begonnen habe, hatte ich ein bisschen die Befürchtung so etwas wie „Bones 2.0“ zu bekommen (obwohl ich Serie auch mag) – aber weit gefehlt. Die forensische Archäologin Ruth Galloway ist eher ein bisschen so, wie du und ich oder die nette Dame nebenan. Sie ist sehr intelligent, aber eben nicht hyperintelligent und ich kann mich wirklich gut mit ihr identifizieren. Auch ihr Partner, DCI Harry Nelson, ist eher normal. Verheiratet, Familienvater und vielleicht ein bisschen wortkarg – aber eben auch kein Superbulle, sondern ein Mensch mit Fehlern und Schwächen.

Alles ganz normal

Der Archäologie-Part in Totenpfad wird mir durch die Erklärungen von Ruth Galloway nähergebracht und zwar in einer angenehm lockeren Art und Weise. Soweit ich es beurteilen kann, ist trotzdem alles historisch korrekt. Die Polizeiarbeit bringt Harry Nelson mir dann näher und auch hier läuft alles weitgehend normal ab. Ich finde das ausgesprochen angenehm, mal keine abgefahrenen persönlichen Probleme zu wälzen, sondern zur Abwechslung einen eher ruhigen, beschaulichen Krimi zu haben.

Zu dick?

Ein bisschen stört es mich, dass ständig auf Ruth Galloways angeblichen Figurproblemen herumgeritten wird. Ehrlich – 78 Kilo und Kleidergröße 44 sind höchstens ein Problem, wenn man nur 1,50 groß ist. Jemand, der intelligent genug ist Archäologie zu studieren, sollte sich selbst nicht ständig auf seinen Hüftumfang reduzieren oder darüber nachdenken, ob der Sicherheitsgurt im Auto nicht passen könnte. Aus Erfahrung kann ich bestätigen – er passt auch noch bei mehr als 78 Kilo. Nicht dass ich denke, intelligente Frauen haben weniger Sorgen um ihre Linie, aber in jedem Kapitel muss man das nicht ausgiebig erwähnen.

Leicht und locker

Elly Griffiths Schreibstil ist angenehm locker und leicht, so dass ich Totenpfad in etwas mehr als einem Tag gelesen habe. Da dieses Buch der Auftaktroman zu einer Serie ist, werden natürlich erst einmal die beiden Hauptcharaktere vorgestellt, was dem eigentlichen Kriminalfall ein bisschen die Show stiehlt, aber damit konnte ich gut leben. Das Buch kommt ohne allzu viel Action und Blut aus, sondern lädt mehr zum miträtseln ein und war für mich wirklich angenehm.

Mein Fazit

Totenpfad von Elly Griffiths ist ein gleichermaßen netter wie spannender Krimi für zwischendurch, ohne viel Blut und Gedöns, was ich zwischendurch dann auch aml brauche. Ich werde auf jeden Fall auch die Folgebände lesen.

Buchinfos
  • Titel: Totenpfad
  • Originaltitel: The Crossing Places
  • Autor: Elly Griffiths
  • Übersetzer/in: Tanja Handels
  • Verlag: Rowohlt Verlag
  • Genre: Krimi
  • Erscheinungsjahr: 2011
  • ISBN: 978-3-499-25219-8
  • Form: TB,  336 Seiten
  • Preis: 12,00 €
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