Neapel ist Italiens drittgrößte Stadt und beherbergt den den wichtigsten Hafen des Landes. Hier wurde die Pizza geboren, aber es ist auch die Heimat der Mafia, der Camorra. Das Stadtbild ist geprägt vom traditionellen Kleinunternehmertum mit zahlreichen Geschäften, Händlern und Handwerksbetrieben, ein Faktor der vielleicht auch immer schon den Aufstieg der Camorra begünstigte. Das System aus Netzwerken der Mafia, Familien und Clans mit Teenagern auf Motorrollern, dem Frauenhandel. Der Handel mit billigen Plagiaten und Dons in Hinterzimmern von Restaurants, die heute das organisierte Verbrechen in Neapel bilden, hat sich hier auf jeden Fall optimiert.
Maurizio de Giovanni
Neapel in den 30er Jahren: Commissario Ricciardi befindet sich in einer schweren persönlichen Krise. Und er findet keine Ablenkung im Beruf, denn er hat nur kleine Fälle zu bearbeiten, was ihn frustriert. Doch dann bittet ihn die schöne Contessa Bianca di Roccaspina, in einem Fall zu ermitteln, der längst abgeschlossen ist. Ihr Mann hat gestanden, den Geldverleiher Piro umgebracht zu haben, aber die Contessa glaubt nicht an seine Schuld. Ricciardi reizt der Fall, und zum ersten Mal in seiner Laufbahn stellt er ohne offiziellen Auftrag Nachforschungen an. Seine klandestine Ermittlung verläuft jedoch ganz anders als geplant. Schließlich kommt Ricciardi der Wahrheit auf die Spur – und gerät in tödliche Gefahr
Igor de Amicis
Sieben leere Gräber auf einem Friedhof in Neapel, daneben sieben Grabsteine mit den Namen bekannter Handlanger des organisierten Verbrechens – die alle noch am Leben sind. Als der erste von ihnen ermordet aufgefunden wird, ahnt Michele Vigilante, dass jemand auf Rache sinnt, denn auch sein Name steht auf einem der Gräber. Gerade nach 20 Jahren aus dem Gefängnis entlassen, wird er zum Jäger des Mörders, und zum Gejagten seiner eigenen Vergangenheit. Auch die Ermittler Lopresti und Correnti erkennen, dass sie es bei dem Killer mit einem Profi zu tun haben, als sich ein Grab nach dem anderen füllt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Fabio Paretta
Franco De Santis ist Polizist von Beruf, Neapolitaner aus Überzeugung und Ex-Ehemann wider Willen. Jeden Sonntag fährt er in das Nobelviertel der Stadt, um seinen Schwiegereltern eine glückliche Ehe vorzuspielen. Doch an diesem schwülen Sommertag wird er in den Arbeiterstadtteil Bagnoli gerufen: Der Gemeindepfarrer hat sich erhängt. Franco kennt ihn seit der Kindheit und weiß, wenn er an eines glaubte, dann an das Leben. Gegen den Willen seines Vorgesetzten beginnt Franco zu ermitteln. Doch in einer Stadt, in der der Schein trügt und der Tod Alltag ist, ist die Suche nach der Wahrheit gefährlich
Maurizio de Giovanni
Es herrscht bittere Kälte in Neapel …
Ein junger Biochemiker und seine bildhübsche Schwester werden tot in ihrer gemeinsamen Wohnung aufgefunden. Wer steckt hinter dem skrupellosen Doppelmord? Der Vater, der sechzehn Jahre wegen Totschlags im Gefängnis saß? Der Verlobte der Frau, ein Provinz-Rockstar, der die Modelkarriere seiner Frau und das gute Verhältnis zum Bruder eifersüchtig beäugte?
Wenn der Fall nicht schnell aufgeklärt wird, droht dem Kommissariat von Pizzofalcone die Schließung. Doch erst als Inspektor Lojacono und seiner Truppe aufgeht, dass es der Mörder vielleicht nicht auf beide Geschwister abgesehen hatte, kommt Bewegung in den Fall.
Roberto Saviano
Zehn Jungen rasen auf ihren Motorrollern durch die Stadt. Sie heißen Maraja, Dentino, Lollipop, Drone, sie tragen Markenschuhe und den Namen der Freundin auf die Schulter tätowiert – und sie wollen alles haben. In Neapel ist das nur eine Frage der richtigen Camorra-Bande. Der Weg vom Pusher zum Killer ist kurz. Auf den Dächern der Stadt üben die 15-jährigen mit Sturmgewehren, zielen auf Mülltonnen und Fensterscheiben. Bald gilt ein Menschenleben weniger als ein gebrochenes Wort. Sie fühlen sich unsterblich, bis der Glanz ihres rasanten Lebens sie schließlich selbst blendet. Roberto Savianos erster großer Roman erzählt von einer Jugend ohne Gott: schnell, brutal und ohne Pardon.
Aber es gibt natürlich auch das andere Neapel – das Neapel der Kirchen, Klöster und Kunstwerke, wie z.B. der Kirchen- und Klosterkomplex Santa Chiara. Er wurde im 14. Jahrhundert erbaut und beherbergt Königsgräber, einen bekannten Kreuzgang, ein und ein Museum. Es gibt zahlreiche Hochschulen und Universitäten, ebenso wie Museen und Ausstellungen. Dazu kommen jede Menge sehenswerter Einkaufsmöglichkeiten wie die Galleria Umberto I, eine der weltweit ersten großen Einkaufspassagen aus dem späten 19. Jahrhundert. Persönlich finde ich die Katakomben wie Catacombe di San Gennaro besonders interessant – aber nicht jeder mags makaber.