Blutmale von Tess Gerritsen ist der sechste Teil rund um Jane Rizzoli und Maura Isles, die beide in unterschiedlichen Funktionen bei der Bostoner Polizei arbeiten. Ich habe festgestellt, dass ich bei den Rezensionen zu dieser Buchserie wirklich arg hinterherhinke. Eigentlich merkwürdig, denn ich liebe diese Reihe – sowohl als Buch, aber eben auch als TV-Serie und da ich beides gerne getrennt betracht komme ich mit den Unterscheiden auch ganz gut klar – zumal die Serie im TV ja eh schon lange beendet ist.
Blutmale
Rizzoli & Isles 6
Tess Gerritsen
Ausgerechnet am heiligen Abend werden Jane und Maura zu einem Leichenfund gerufen und der hat es wirklich in sich. Eine junge Frau wurde, nachdem sie offensichtlich für ein satanisches Ritual missbraucht wurde, grausam verstümmelt und dann einfach in einer Gasse abgelegt. Gerichtsmedizinerin Maura Isles stellt bei der Obduktion fest, dass es mindestens ein weiteres Opfer geben muss, denn die am Tatort aufgefundene abgetrennte Hand gehörte nicht zu diesem Opfer. Wenig später wird eine Kollegin aus Janes Team, die einen Geschichtsprofessor observiert hat, ähnlich gezeichnet und verstümmelt aufgefunden.
Sie sahen aus wie die perfekte Familie. Der Gedanke drängte sich dem Jungen auf, als er am offenen Grab seines Vaters stand, als er dem Priester zuhörte, wie er Plattitüden aus der Bibel vorlas. Nur eine kleine Gruppe hatte sich an diesem warmen, drückenden Junitag versammelt, um Montague Saul die letzte Ehre zu erweisen – nicht mehr als ein Dutzend Menschen. Blutmale, S. 9
Mein Eindruck:
Mord kennt keinen Feiertag
Weihnachten
Detective Jane Rizzoli und Dr. Maura Isles haben auch an den Weihnachtsfeiertagen jede Menge zu tun. Gerade haben sie in einem etwas vernachlässigt wirkendem Haus die übel hzugerichtete Leiche eine jungen Frau gefunden und an einer Wand das mit Blut geschriebene Wort peccavi, lateinisch für Ich habe gesündigt, gefunden. Bei der späteren Obduktion stellt Maura fest, dass es noch ein weiteres Opfer geben muss, weil eines der aufgefundenen Körperteil nicht dem aktuellen Opfer gehört hat.
Kollegin
Kurz nach diesem grausigen Fund wird auch eine Kollegin aus Jens Team gefunden, die die Aufgabe hatte für einen anderen Fall einen Geschichtsprofessor zu observieren. Ihre Leiche ist ähnlich zugerichtet wie die des ersten Opfers. Während der Ermittlungen stellt sich heraus, dass vom Fundort der ersten Leiche aus eine Dr. Joyce O’Donnell angerufen wurde. Diese ist so fasziniert von Mördern und deren Gedankengängen, dass sie darüber schon mehrere Bücher veröffentlicht hat.
Mephisto Club
Die Überprüfung von Dr. Joyce O’Donnell führt Rizzoli zu einer Organisation namens Mephisto Club, die behauptet, das Böse zu studieren, auf der Seite der Engel zu stehen. Offenbar hat dieser Club auch Freunde in gehobenen Positionen, was eine Verfolgung nicht einfacher macht. Während Jane Rizzoli den Club überprüft, finder Maura an ihrer Haustür Schmiererein vor, die darauf hindeuten, sie sei als nächstes Opfer vorgesehen. Allerdings hat da wohl jemand übersehen, dass er es dann mit Jane Rizzoli zu tun bekommt – das will vermutlich niemand ernsthaft.
Handlungsstränge
Wie eigentlich in jedem Band gibt es auch hier einen zweiten Handlungsstrang, bei dem lange Zeit nicht klar ist, wie er in die Geschichte passt. Es geht um eine junge Frau namens Lily die wir auf ihrer Flucht in Europa begleiten. Lily ist ein wirklich starker Charakter, sie tut alles, was nötig ist um in ihrer Situation zu überleben. Sie flieht in Europa von Stadt zu Stadt, immer voller Hoffnung endlich einen Platz zu finden an dem sie länger bleiben kann. Die genauen Zusammenhänge erschließen sich erst später, aber bis dahin hat Lily auf jeden Fall meine Sympathie gewonnen.
Entwicklungen
Neben all den wirklich gruseligen Dingen die ich hier zu diesem ominösen Mephisto Club erfahre, lerne ich auch viele neue Seiten an den Protagonisten kennen. Beide Frauen entwickeln sich in jedem Buch weiter und sie werden mir dabei tatsächlich immer sympathischer. Ich muss nicht immer alle ihre Entscheidungen verstehen, aber ich finde sie sind auf jeden Fall immer nachvollziehbar. Das gerade in dieser Geschichte das eine oder ander ein bisschen in mystische abdriftet finde ich nicht weiter tragisch – ansonsten war auch dieses Buch wieder ein echter Pageturner, der kaum Zeit zum luftholen ließ.
Mein Fazit:
Blutmale von Tess Gerritsen ist wieder einmal ein sehr spannender Thriller und vielleicht ein bisschen weniger blutig als seine Vorgänger. Zwischendurch wird es vielleicht ein bisschen mystisch, aber das finde ich jetzt nicht weiter störend. Ansonsten erneut wieder eine sehr fesselnde Geschichte.
- Titel: Blutmale
- Originaltitel: The Mephisto Club
- Autor/in: Tess Gerritsen
- Übersetzer/in: Andreas Jäger
- Verlag: Blanvalet Verlag
- Genre: Thriller
- Erscheinungsjahr: 2019
- ISBN: 978-3-7341-0672-9
- Form: TB, 432 Seiten
- Preis: 10,99 €
- Die Chirurgin
- Der Meister
- Todsünde
- Schwesternmord
- Scheintot
- Blutmale
- Grabkammer
- Totengrund
- Grabesstille
- Abendruh
- Der Schneeleopard
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- Unter Verdacht (Ebook only)
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