Blutgold von Brian McGilloway gehört sicher in die Riege der etwas ruhigeren, gemütlicheren Krimis und genau das mag ich im Moment.Bei mir wechselt das immer mal wieder uns so lese ich mal die echt blutrünstigen Sachen, dann wieder eine ganze Weile nur Fantasy und im Moment eben die ruhigeren Krimis.
Blutgold
Brian McGilloway
Inspector Benedict Devlin hat es nicht leicht. In seinem Bezirk eröffnet eine neue, offenbar profitable, Goldmine. Nicht nur, dass er den Personenschutz für einen amerikanischen Senator, der zur Eröffnungsfeier anreist, übernehmen soll – es gibt auch sonst jede Menge zu tun. Dazu kommt der Dauerstreit mit seinem neuen Vorgesetzten, der es mit nicht ganz sauberen Methoden auf diesen Stuhl geschafft hat, wie wir im letzten Band erfahren durften. Noch dazu tauchen nach und nach Leichen auf, die seine Aufmerksamkeit erfordern.
Meine Meinung:
Manchmal ist zu viel einfach zu viel.
Viele Fronten
Dieses Mal kämpft Inspector Devlin an zu vielen Fronten. Da gibt es Morde, einen Attentatsversuch, eine prähistorische Mumie, Menschenschmuggler, Goldrauschjunkies und Althippies – hab ich was vergessen? Ja, seinen Stress mit seinem neuen Vorgesetzten, der ihn eher behindert denn unterstützt und sein schlechtes Gewissen darüber, was aus seinen jugendlichen Idealen geworden ist.
Viele Vorschriften
Kein Wunder, dass das alles Devlin aus dem Konzept bringt und er irgendwann Vorschriften Vorschriften sein lässt und sich alles ein bisschen zurecht biegt. Das hat natürlich eine Suspendierung zur Folge, die aber getrost außer Acht lässt und trotzdem weiter ermittelt. Auch über Staatsgrenzen hinweg – schließlich kennt er seine Pappenheimer und weiß, wo sie zu finden sind.
Viele Fälle
Das alles wird mir irgendwann ein bisschen zu viel, darüber kann dann auch der immer noch sehr schöne Schreibstil nicht hinweghelfen. Nicht nur Inspector Devlin verzettelt sich hier, sondern auch der Autor. Manchmal ist weniger wirklich mehr. Mehrfach wünscht Devlin sich seine Kollegin Dempsey zurück, so wie ich mir ein bisschen mehr Struktur und Logik gewünscht hätte.
Zuviel von allem
In Blutgold gab es einfach ein bisschen zu viel von allem. Zu viele Leichen, zu viele Verdächtige, zu viele Ermittlungsansätze. Besonders gestört hat mich, dass Devlin sich von seinem Verdächtigen im Beisein seines Chefs reich beschenken lässt – was aber so überhaupt keine Folgen hat. Mir ist schon klar, dass eine erfundene Krimihandlung eigene Gesetzmäßigkeiten hat, aber hier wurde dann doch übertrieben zumal die Bestechung nicht der Grund für seine Suspendierung war.
Mein Fazit:
Blutgold von Brian McGilloway ist ein spannender Krimi, aber Inspector Devlin wurde dieses Mal ein bisschen viel aufgebürdet. Blutgold ist im Vergleich zu den Vorgängern etwas zu konfus geraten, aber immer noch lesenswert.
- Titel: Blutgold
- Autor: Brian McGilloway
- Übersetzer/in Alice Jakubeit
- Verlag: Dumont – leider nur noch gebraucht erhältlich
- Genre: Krimi
- Erscheinungsjahr: 2012
- ISBN: 978-3-8321-8668-5
- Format: Taschenbuch, ca. 288 Seiten
- Preis: ?? €
- Borderlands
- Galgenweg
- Blutgold
- Aufstand der Gerechten