Nordsee ist Mordsee – das war der Titel eines Filmes, der mich in meiner Jugend schwer beeindruckt hat. So schwer, dass ich den Titel bis heute nicht aus dem Kopf bekomme und es mir immer gleich einfällt, wenn es um die Nordsee geht. Mittlerweile habe ich meine Jugend schon sehr, sehr lange hinter mir – aber ein Fan der Nordsee bin ich geblieben und habe mittlerweile schon so manchen Urlaub in den unterschiedlichsten Orten in ihrer Küste verbracht. Für mich gibt es kaum etwas schöneres, als in einem Strandkorb die gute Seeluft und einen guten Nordsee-Krimi zu genießen. Eigentlich bin ich ja recht einfach glücklich zu machen, oder?
Mord in Valandsiel
Derek Meister
Üblicherweise schreibt Derek Meister ja eher historische Krimis, aber auch beheimatet im hohen Norden und zeitlich ungefähr im späten Mittelalter angesiedelt. Mit seiner Trilogie rund um Knut Jansen, den kleinen Ort Valandsiel und diversen Serienkillern hat er sich mal auf etwas anderes Terrain begeben und mir hat es auf jeden Fall gefallen. Ich mochte die Charaktere, fand die Fälle spannend und die Interaktion zwischen den Protagonisten durchaus glaubwürdig und lebensnah. Da die Trilogie ja bereits abgeschlossen ist kann man sich bequem gleich alle drei Bände in Regal stellen und quasi am Stück durchschmökern.
BKA auf Nordseeinseln
Christian Kuhn
Mit seinem Protagonisten Tobias Velten hat der Autor mal einen etwas anderen Ermittler ins Rennen geschickt. Nicht das er nicht auch so seine persönlichen Herausforderungen und Probleme hat, aber Personenschützer kommen doch etwas seltener in Krimis vor. Im ersten Band muss er den Bundespräsidenten während einer Urlaubsreise nach Juist bewachen – was weder ihm, noch dem Bundespräsidenten viel Spaß macht. Ich finde den Stil ein bisschen gewöhnungbedürftig – sehr knapp, sehr emotionslos – und mehr wie eine Protokoll, als wie ein Krimi zu lesen. Aber wenn man sich daran gewöhnt hat, dann wird es wirklich spannend …
- Nordseedämmerung
- Nordseedunkel
Die Inselkommissarin
Anna Johannsen
Die Inselkommissarin von Anna Johannsen ist mir eher zufällig über den Weg gelaufen – es gab eine Verlosung bei Lovelybooks, an der ich vollkommen ohne Erwartungen teilgenommen habe und bei der ich dann tatsächlich Glück hatte. Wenn ich das richtig sehe, dann ermittelt besagte Inselkommissarin Lena Lorenzen mit ihrem Team immer mal wieder auf einer anderen Insel und so lerne ich dann auch entsprechend immer wieder eine andere Insel kennen. Der Fall den ich gelesen habe hat recht aktuelle Bezüge, ist mit der richtigen Mischung aus Tatgeschehen, persönlichen Problemen der Ermittler und Schilderungen von Land und Leuten ausgestattet und hat mir viel Spaß gemacht. Ich werde auf jeden Fall noch weitere Bücher aus der Reihe lesen.
- Der Tote im Strandkorb
- Das Mädchen am Strand
- Die alte Dame am Meer
- Der Mann auf der Hallig
- Die Frau auf Nordstrand
- Der Tote auf Amrum
- Die Toten auf Helgoland
Inselfeeling
Stefanie Rogge
Aus der noch sehr jungen Nordsee-Reihe von Stefanie Rogge gibt es erst einen Band, ein weiterer ist für Juli 2021 angekündigt, aber ich hoffe sehr, dass es noch viele weitere geben wird. Kerrin Iwersen und Hark Hansen sind wahnsinnig sympathische Typen, die Insel Föhr wird sehr ansprechend und auch ausgiebig beschrieben und die Fälle bzw. dieser erste Fall war sehr spannend, aber nicht so abgehoben. Ich mag es vor allem, dass beide Kommissare herrlich normal wirken und nur mit ganz normalen, kleineren persönlichen Problemen zu kämpfen haben. Meiner Meinung echte Wohlfühl-Krimis, aber trotzdem sehr spannend und mit Mit-Rate-Potential. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon auf weitere Abenteuer der beiden Protagonisten.
- Dunkelmeer
- Gischtgrab (vorauss. Juli 2021)
Elbmarsch-Krimis
Romy Fölck
Die Protagonistin dieser Reihe, Frida Paulsen, ist eine noch ganz junge und eigentlich auch recht unerfahrene Polizistin. Nach einigermaßen dramatischen Vorfällen, der Aufarbeitung eines Kindheitstraumas und der Lösung eines komplizierten Falles und der Beendiging ihrer Ausbildung wird Frida dann Teil der Mordkommission in ihrer Heimatregion. In diesem Fall finde ich es auch gut, relativ viel über das private Umfeld der Protagonisten zu erfahren – die Probleme die sie hat könnten auch meine eigenen sein und ich fühle mich in ihrem Umfeld gut aufgehoben. Trotzdem sind ihre Fälle keine 08/15 Fälle und es macht Spaß die Ermittlungen zu verfolgen, eigene Verdächtige auszumachen – nur um sie dann doch wieder von der Liste zu streichen.