Krimi/Thriller
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[Rezension] Schwestern im Tod

Schwestern im Tod

Schwestern im Tod von Bernard Minier ist bereits der fünfte Band um den eigenwilligen Ermittler Martin Servaz. Ich habe bereits vor ziemlich langer Zeit den ersten Teil der Reihe, Schwarzer Schmetterling, gelesen und war wirklich begeistert und wollte gleich noch mehr davon lesen – aber wie so oft kamen zig andere Bücher dazwischen. Aber mit diesem neuesten Band werde ich jetzt erst mal fortfahren und dann weitersehen …

Schwestern im Tod

Martin Servaz 5

Bernard Minier

Am Ufer der Garonne werden im Mai 1993 die beiden Schwestern Alice (20) und Ambre (21) tot aufgefunden. In Kommunionkleidern gekleidet, stehen sie sich gegenüber, an zwei Baumstämme gebunden. Für den jungen Polizisten Martin Servaz ist es eine der ersten Ermittlungen an denen er teilnimmt und schnell hat einen Hauptverdächtigen – Eric Lang, ein berühmter Autor von ziemlich grausamen Krimis. Nachweisen konnte man ihm aber am Ende nichts. Im Februar 2018 entdeckt eben dieser Schriftsteller seine ermordete Frau – ebenfalls mit einem Kommunionskleid bekleidet. Erneut wird Martin Servaz mit diesem Fall betraut und der neue, aber auch die alten Fälle entwickeln sich zu seinem persönlichen Albtraum.

Halb elf Uhr abends, ein lauer Juniabend, der sich weigerte, in die Nacht überzugehen. Diese war inzwischen fast vollständig hereingebrochen, aber eben noch nicht ganz. Noch nicht ganz. Es wurde immer dunkler, war dabei aber gerade noch hell genug, um – gleich einer Tapete mit verblichenen Farben – das feingliedrige Mosaik der Blätter im Halbdunkel auszumachen, die weißen, abstrakten Tupfen der kleinen Blumen, die sich wie Popcorn über die Wiese erstreckten, ihre bleichen Hände in den hellen, weiten, fließenden Kleidern, die sie wie Geister schweben ließen. Schwestern im Tod, S. 11

Mein Eindruck:

Atmosphärisch, grausig und spannend

Alter Fall

Der erste Teil von Schwestern im Tod wird von den Ermittlungen im Fall der beiden toten Schwestern beherrscht. Erik Lang, ein bekannter Autor, hatte genau diese Auffindungsszene in seinem jüngsten Bestseller beschrieben und er kannte die Opfer, denn sie waren Fans seines Buches. Das ganze Ermittlerteam ist sich sicher, dass er in den Tod der jungen Frauen zumindest involviert ist, aber eine unerwartete Wendung zwingt die Polizei dazu ihn wieder freizulassen.

Junger Polizist

Zeitgleich zu den Ermittlungen erfahre ich so einiges über Martin Servaz, sein Anfänge bei der Polizei und seine Beziehung zu seiner Frau Alexandra, die nicht so wirklich rund läuft. Martin Servazs Vater hat sich kurz vor dieser Geschichte das Leben genommen, was ihn natürlich auch sehr beschäftigt. Seine spezielle, sehr rigorose, Art hatte damals schon und er grenzte sich damit dann auch schnell aus der Gruppe der Ermittler aus.  Immerhin hinderte ihn das nicht daran, die Karriere zu machen, die ich aus den Büchern mit ihm kenne.

Neuer Fall

Martin Servaz, mal wieder frisch degradiert, wird nun, fünfundzwanzig Jahre später, an den Tatort gerufen, an dem Eric Lang seine Frau fand. Die Umstände erinnern sehr an den damaligen Fall der toten Schwestern und Servaz stürzt sich erneut auf Lang. Dieses Mal leitet er allerdings die Ermittlungen, unterstützt von seinem treuen Team Vincent Espérandieu und Samira Cheung. Wohl oder übel muss er nun quasi in zwei Fällen, also damals und heute, ermitteln. Die Fans des Autors spielen dabei eine große Rolle und sind von Martins Art nicht unbedingt begeistert.

Persönliches Universum

Martin Servaz hat ja in Julian Hirtmann so etwas wie seinen “persönlichen Moriarty” , der ja in dieser Geschichte eher keine Rolle spielt. Ich war mir nicht sicher, ob das so gut funktioniert, aber doch – ich fand es hat sogar sehr gut funktioniert. Ich fand es vor allem sehr spannend, dass Minier ja hier einen Fall in seinem ganz persönlichen Universum angesiedelt hat. Meiner Meinung nach gibt das der ganzen Geschichte einen besonders glaubhaften Unterton, denn immerhin kennt Bernard Minier sich ja mit Bekanntheit, Fans und all diesen Sachen bestens aus.

Beeindruckend

Schwestern im Tod ist ein wirklich beeindruckender Thriller, der es mir mit viel Spannung und zahlreichen unerwarteten Wendungen, reichlich Lügen und Manipulationen schwer gemacht hat mich durch  das erfundene Dickicht zweier lang auseinander liegenden Taten zu kämpfen. Die Ermittlungen waren immer faszinierend, sehr komplex, das ständige Hin und Her zwischen gestern und heute hat mir super gefallen und wie immer hat mir auch Martin Servaz, dieses Mal ganz ohne Julian Hirtmann, wieder gefallen.

Mein Fazit:

Schwestern im Tod von Bernard Minier ist verwirrend, komplex, undurchschaubar und kommt ganz ohne Happy End aus – so mag ich das. Ich schwöre, diesmal werde ich ganz bestimmt die mir noch fehlenden Bände der Reihe lesen. ehrlich.

<b>Buchinfos</b>
  • Titel: Schwestern im od
  • Originaltitel: Soeurs
  • Autor: Bernard Minier
  • Übersetzer/in: Alexandra Baisch
  • Verlag: Droemer Knaur Verlag
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2021 (als Taschenbuch)
  • ISBN: 978-3-426-30777-9
  • Form: TB,  432 Seiten
  • Preis: 10,99 €
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