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[Rezension] Ich bin der Zorn

Ich bin der Zorn

Ich bin der Zorn ist der vierte Teil der Shepherd-Reihe und ich gebe zu, ich bin ein Fan von Ethan Cross und dieser Reihe . Eigentlich sollte man sich ja nicht mit Serienmördern verbunden fühlen, aber bei Francis Ackerman j. mache ich da eine Ausnahme, weil Ethan Cross ihn so sympathisch schildert.

Ich bin der Zorn

Francis Ackerman jr. 4

Ethan Cross

Marcus Williams ist, trotz aller Haderei mit seinem Job, nach wie vor Teil der Shephard-Organisation. Nachdem er in den vergangenen Teilen immer wieder mit Skepsis  auf seine Arbeit geblickt hat, beschäftigt ihn im Moment mehr das etwas getrübte Verhältnis zu seiner Freundin und Kollegin Maggie. Aber all das muss hinten an stehen, als ein neuer Auftrag ruft. Es geht um ein neuartiges Sicherheitskonzept in einem Hochsicherheitsgefängnis und einen Amoklauf, der dort trotz aller Überwachung stattgefunden hat. Zur besseren und rascheren Ermittlung sollen Marcus und sein Team von außen ermitteln und das Personal überprüfen, während Francis Ackerman jr. als eine Art Undercover-Agent sich innerhalb der Gefangenentruppe umhört. Doch irgendwann überschlagen sich die Ereignisse und alles gerät außer Kontrolle.

Francis Ackerman junior bewunderte sein neues Gesicht auf der spiegelnden Seite des Fensters im Vernehmungsraum. Ich bin der Zorn, S. 7

Mein Eindruck:

Gibt es ein Gefängnis, das Francis Ackerman jr. aufhalten kann?

Knast digital

Mit moderner Technik versucht ein Hochsicherheitsgefängnis in Arkansas seine „Bewohner“ in Schach zu halten. Verschiedene Elektroden und Handfesseln können Körperaktivitäten wie z.B. eine erhöhte Herzfrequenz  messen und voraussehen, was der Träger vorhat. Zur Strafe für Vergehen gibt es dann über die Handfesseln Stromstöße, nicht tödlich, aber heftig. Unter den Insassen wird das System St. Nick genannt, in Anlehnung an den allwissenden Nikolaus, der ja auch nach Bedarf belohnt oder bestraft.

Nichts ist unmöglich

Wie unter diesen Umständen ein Amoklauf möglich war, ist zwar erst rätselhaft, aber dass er nur unter Manipulation der Sicherheitstechnik machbar war, ist schnell klar. Marcus und sein Team finden so einiges heraus, aber dann überschlagen sich die Ereignisse – dabei wird es gelegentlich etwas unübersichtlich und ein bisschen wirr. Wer nun Freund oder Feind ist erschließt sich nicht immer, da geht es mir genauso wie dem Ermittler-Team.

Ein Killer als Retter

Beinahe ruhig geht es im parallelen Handlungsstrang rund um Francis Ackerman jr. zu. Mit seiner völlig anderen Sichtweise der Dinge kommt er dem Urheber der ganzen Aktion in seiner Undercover-Mission  immer näher – aber auch im Gefängnis bricht immer mehr das Chaos aus. In der unübersichtlichen Lage sieht Maggie sich immer wieder gezwungen, Ackerman um Hilfe zu bitten, was ihr wirklich mehr als widerstrebt. Mehr als einmal gerät sie in Gefahr und Ackerman tut sein Bestes um ihr zu helfen.

Beängstigende Einblicke

In diesem Band bekommt man einmal mehr Einblick in Ackermans persönliche Empfindungen in Sachen Blutrausch. Seine Gier nach Blut und Qualen sind immer noch vorhanden, aber er hat sie weitestgehend im Griff – vor allem um sein Verhältnis zu Marcus nicht zu gefährden. Aber durch seine Vorgeschichte kann er sich mehr als gut in die Gedanken des „Judas-Killers“ hineinversetzen und trägt so wesentlich zur Lösung des Falles und zum Überleben des Teams bei.

Großer Showdown

Der Showdown ist gewohnt schießwütig, brutal und blutig – vielleicht ein bisschen zu hektisch und zu schnell erzählt. Der Initiator der ganzen Geschichte, der sich selbst Judas nennt kommt noch mal recht ausgiebig zu Wort, hat aber auch nichts wirklich Neues zu berichten oder doch? Nein, das kann ich ja nicht verraten 🙂 Der kleine Cliffhanger ganz am Ende der Geschichte versöhnt mich dann aber mit dem raschen, etwas hektischen  Showdown, denn er bietet eine kleine Aussicht auf einen weiteren Band.

Der Erzähler

Thomas Balou Martin gibt als Erzähler wieder alles und ich mag seine Stimme wirklich gern. Mit der Vielzahl der Personen war allerdings auch er dann irgendwann überfordert, so dass es mir Stellenweise schwer fiel, alle auseinander zu halten. Vielleicht werde ich mir den Band – so es einen gibt – dann doch als Paperback kaufen.

Mein Fazit:

Ich bin der Zorn bietet spannende Unterhaltung und sehr, sehr  viel Action – man sollte allerdings die Reihe von Beginn an lesen, sonst fehlen einem wirklich wesentliche Zusammenhänge. Wer also auf Spannung, Blut und Action steht wird damit sicher gut zufrieden sein.

<b>Hörbuchinfos</b>
  • Titel: Ich bin der Zorn
  • Originaltitel: Father of Fear
  • Autor: Ethan Cross
  • Übersetzer: Dietmar Schmidt
  • Erzähler: Thomas Balou Martin
  • Verlag: Bastei Lübbe Audio
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2016
  • ISBN: 978-3-7857-5341-5
  • Form: Hörbuch, ungekürzt, 6 CDs, ca. 7 Std
  • Preis: 12,00 €
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