Emmas Geheimnis von Liz Balfour ist eines der wenigen Rezensionsexemplare, die ich bisher erhalten habe. Nach ganz vielen Krimis, Thrillern und viel Fantasy-Gemetzel stand mir der Sinn mal nach etwas anderem, etwas nettem und deshalb habe ich ganz brav und artig beim Heyne-Verlag nachgefragt ob ich ein Rezensions-Exemplar von Emmas Geheimnis bekommen könnte. Genauso brav und artig hat man mir eines versprochen und auch zugesandt.
Emmas Geheimnis
Liz Balfour
Kates Leben scheint perfekt zu sein – bis ihr Mann Brian eines Abends mit dem Auto tödlich verunglückt. Plötzlich steht sie ganz alleine da und muss versuchen mit diesem Schicksalsschlag fertig zu werden. Sie nimmt das Angebot ihrer Tante an, eine Weile bei ihr und ihrem Mann in ihrem alten Heimatort zu wohnen. Kate hilft den beiden in ihrem Pub mit und so nach und nach findet sie zurück ins Leben und sie findet Emma wieder, eine Freundin aus Kindertagen. Sie lassen ihre Freundschaft wieder aufleben, aber Emma hütet ein Geheimnis.
Mein Eindruck:
Was ist tatsächlich passiert?
Aufteilung
Geschrieben ist das Buch in der Ich-Perspektive, nicht unbedingt meine Lieblingsperspektive, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Die Handlung ist in drei Ebenen angesiedelt die abwechselnd geschildert werden – Kates Gegenwart, ihre Vergangenheit und Emmas Vergangenheit. Emmas Geschichte taucht in Form von Briefen unregelmäßig innerhalb der Geschichte auf, die zum besseren Verständnis in einer anderen Schrift geschrieben sind.
Kate und Emma
Nach und nach erfährt man in diesen Briefen sehr viel aus Emmas Leben, das sehr wechselvoll war und nicht immer schön. Die unbeschwerten Kindertage mit Kate enden, als diese mit ihrer Mutter den kleinen Ort verlässt und Emmas Eltern jeden weiteren Kontakt zwischen den Mädchen unterbinden indem sie Kates Briefe unterschlagen und auch Emmas Briefe verschwinden lassen. Emma ist von diesem Vertrauensbruch vollkommen aus der Bahn geworfen, verlässt ihr Elternhaus erlebt eine Menge Irrungen und Wirrungen bis sie wieder zurückkehrt.
Erfahrungen
Aber auch Kates Leben hatte Höhen und Tiefen, die man häppchenweise erfährt. Irgendwann muss sie sich eingestehen, dass ihr scheinbar perfektes Leben mit Brian längst nicht so perfekt war und das ihr Mann ihr sehr viele Dinge verschwiegen hat. Je weiter sie sich zurück ins Leben kämpft, desto mehr ist gezwungen sich mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen.
Liebevolle Nebenfiguren
Liz Balfour schildert sehr einfühlsam die Gefühlslagen von Kate und Emma, ohne dabei allzusehr “auf die Tränendrüse” zu drücken. Ich konnte mich ganz wunderbar in beide Protagonistinnen hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Auch alle anderen handelnden Personen im Buch sind gut und detailliert beschrieben, so dass bei mir nie der Eindruck entstand, es würde sich lediglich um Randfiguren handeln. Emmas Geheimnis war mir zwar sehr schnell klar, aber das trübte das Lesevergnügen kaum.
Kleine Ärgernisse
Was mich ein bisschen ärgerte, war die Schrift in der Emmas Briefe abgedruckt waren. Keine Ahnung, wie diese Schrift heißt, aber wer so wie ich ein Problem mit seinen Augen hat, der kann sie nur recht schlecht lesen. Eine ganz normale Kursivschrift wäre hier besser gewesen. Der zweite Punkt, der mich nicht wirklich störte, der mir aber schon bei so vielen anderen Büchern aufgefallen ist, ist der Text auf der Rückseite des Buches.
Mein Fazit:
Emmas Geheimnis von Liz Balfour ist eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft und Vergebung. Dank Liz Balfours wirklich sehr angenehmen Schreibstil lässt sich das Buch sehr flüssig lesen und hat mir zwei gemütliche, verregnete Abende auf der Couch versüßt.
- Titel: Emmas Geheimnis
- Autor: Liz Balfour
- Verlag : Heyne Verlag – leider nur noch gebraucht erhältlich?
- Genre: Roman
- Erscheinungsjahr: 2013
- ISBN: 978-3-453-40862-3
- Form: Taschenbuch, 368 Seiten
- Preis: ?? €