Die irische Meerjungfrau von Carolin Römer bringt einen neuen, irischen Ermittler an den Start – Detective Sergeant Fin O’Malley. Das Buch bzw. die Reihe fällt eindeutig in die Kategorie “Cosy Crime” und zwischendurch mag ich sowas wirklich gerne. Der erste Fall den Fin lösen muss ist ein sogenannter Cold Case und es geht um ein Tier – nicht um einen Menschen.
Die irische Meerjungfrau
Carolin Römer
Detective Sergeant Fin O’Malley wird damit beauftragt in einem alten Fall erneut zu ermitteln. und es geht dabei um einen gestohlenes Gemälde von Vincent van Gogh, dessen Verbleib nie ermittelt werden konnte. Verdächtigt wurden damals die Brüder Jack und Thomas Keane, keine Unbekannten bei der Polizei. So findet sich O’Malley, wenig begeistert, im irischen Dorf Foley wieder, einem kleinen ehemaligen Piratennest am Ende der Welt oder genauer gesagt an der nordwestlichen Küste Irlands. Um nicht mehr als nötig aufzufallen gibt er sich als Journalist aus, der an der Geschichte des verschwundenen Hengstes “Shergar” interessiert ist. Doch die Ermittlungen erweisen sich als schwierig, den die Dorfgemeinschaft hält fest zusammen und auch wenn die meisten viel reden, so sagen sie eigentlich nichts. Aus diesem Grunde muss Fin O’Malley sich durch einen Wust an Geschichten über Kobolde, Meejungfrauen und ähnliche Gestalten mühsam zur Wahrheit durchkämpfen.
Mit etwas Phantasie sahen die Felsen tatsächlich aus wie eine düstere Prozession mittelalterlicher Mönche, besonders wenn die Phantasie von fünfzehn Jahre altem schottischen Single Malt beflügelt wurde. Die irische Meerjungfrau, S. 7
Mein Eindruck:
Manchmal ist typisches oder klischeehaftes gar nicht so übel
Liebevolle und charmante Charakterbeschreibungen
Die ersten Kapitel beschäftigen sich beinahe ausschließlich mit Fin O’Malley, dem Dorf Foley und seinen Bewohnern. Liebevoll und sehr charmant werden die Dorfbewohner und ihre Macken, Schrullen und Eigenarten geschildert. Da gibt es trinkfeste Großmütter, untergetauchte IRA-Leute, einen Pfarrer der eigentlich keiner ist und eine übergebliebene Hippie-Dame.
Bildhafte Landschaftsbeschreibungen
Genauso liebevoll und sehr fantasievoll beschreibt Carolin Römer die Landschaft rund um Foley. Auch der Strand, der offenbar hier wenig einladend ist wird dennoch sehr bildhaft beschrieben – vielleicht manchmal ein bisschen sehr deutlich, aber immer plastisch.
Kriminallfall? Da war doch was!
Der Kriminalfall um den es hier geht verschwindet bei all den Beschreibungen über Land und Leute leider manchmal ganz aus meinen Gedanken und leider auch aus den Gedanken Fin O’Malleys, zumal er sich dann auch noch in die geheimnisvolle, rothaarige Charlie verliebt.
Lange Gespräche
Es dauert eine ganze Weile bis sich aus all den oft wenig ergiebigen Gesprächen und Befragungen so langsam aber sicher so etwas wie eine Spur ergibt. Dann nimmt die Geschichte aber doch noch mal ein bisschen Fahrt auf und führt zu einem wenig überraschenden, aber dennoch befriedigenden Ende.
Der verschwundene Hengst
Die Idee einen tatsächliche Kriminalfall, das Verschwinden des Hengste Shergar, in die Geschichte einzubauen gefällt mir ganz gut, zumal diese Geschichte durchaus etwas skurriles hat und daher gut zum fiktiven Dorf Foley und seinen Menschen passt.
Ein bisschen wenig Spannung
Alles in allem besitzt Die irische Meejungfrau viel Charme und Liebreiz und lässt sich durch Carolin Römers angenehmen und flüssigen Schreibstil wunderbar leicht lesen. Die vielen, beinahe durchweg liebenswerten, Charaktere und die einfühlsamen Beschreibungen haben mir beim Lesen viel Spaß gemacht – aber für einen Krimi fehlt es mir dann aber leider doch etwas an der nötigen Spannung.
Mein Fazit:
Die irische Meerjungfrau von Carolin Römer ist für Fans von wirklich ruhigen, gemächlichen Krimis mit viel Lokalkolorit und für erklärte Irlandfans auf jeden Fall eine nette, unterhaltsame Lektüre für einen Couchnachmittag.
- Titel: Die irische Meerjungfrau
- Autor: Carolin Römer
- Verlag: Conte Verlag
- Genre: Krimi
- Erscheinungsjahr: 2009
- ISBN-Nummer: 978-3-941657-25-0
- Form: TB, 212 Seiten
- Preis: 13,90 €
- Die irische Meerjungfrau
- Greed Castle
- Das Labyrinth des Malers
- Nachtgespenster
- Kein Grab für die Ewigkeit