Die Petrusmünze von Daniel Holbe passt gerade genau in meine “Kirchen-Thriller-Phase”. Generell mag ich diese Art Thriller immer mal wieder zwischendurch ganz gerne – man erfährt so auch ganz nebenbei den einen oder anderen geschichtlichen Hintergrund und etwas zu lernen ist ja nie verkehrt, oder?
Die Petrusmünze
Daniel Holbe
Marlene Schönberg, Historikerin von Beruf, erhält einen äußerst merkwürdigen Anruf – aus einem Gefängnis in Marseille. Der Anrufer behauptet, eine Reliquie zu besitzen, die den Vatikan erschüttern wird, Marlenes Neugier ist geweckt und sie macht sich auf den Weg nach Marseille. Der Anrufer, Robert Garnier , wird verdächtigt, seinen Vater Pierre Garnier kaltblütig ermordet zu haben, was er aber bestreitet. Gemeinsam mit Roberts Anwalt und dem zwischenzeitlich auf Kaution entlassenen Robert Garnier macht sie sich daran zum einen Roberts Unschuld zu beweisen und zum anderen die verschwundene Reliquie zu finden. Ein gefährliches Abenteuer beginnt, denn es sind noch mehr Leute auf der Suche nach besagter Reliquie.
Pierre Garnier fühlte sich schon beinahe selbst so mächtig, wie es einst die herrschenden Kirchenfürsten empfunden haben mussten. Gleichzeitig spürte er jedoch auch eine gewisse Anspannung. Er wusste ganz genau, wie sensibel die Informationen waren, die er mit sich trug. Die Petrusmünze, S. 13
Mein Eindruck:
Meistens ist eben nichts so, wie es scheint…
Verschiedene Zeitebenen
Die Handlung ist in verschiedenen Zeitperspektiven aufgeteilt. Man pendelt zwischen der Zeit kurz nach der Kreuzigung Christi, den Jahren um 1920 und der Gegenwart hin und her. Entsprechen ändern sich natürlich auch die Schauplätze, aber der größte Teil spielt sich in Südfrankreich ab. Es ist ein bisschen schwierig, anfangs den Überblick zu behalten, aber mit der Zeit findet man sich ganz gut zurecht. Dreh- und Angelpunkt ist an allen Orten und zu allen Zeiten die titelgebende Petrusmünze, die von Petrus selber stammen soll und immer an den legitimen Papst weitergegeben werden soll – die aber erst einmal verschwunden bleibt.
Verschiedene Rivalen
Neben unseren Protagonisten sind eine ganze Reihe weiterer Leute hinter dieser Münze her. Da wären natürlich die üblichen Verdächtigen im Vatikan, aber eben auch die Erben der Katharer, eine kleinere Glaubensgemeinschaft, die durch die Inquisition im späten 14. Jahrhundert nahezu ausgerottet wurde. Das alles macht es Robert und Marlene natürlich schwerer die Münze zu finden und die wahren Hintergründe aufzuklären – aber es macht es natürlich auch spannend. Für reichlich Action, Intrigen und Gefahr ist auf jeden Fall gesorgt
Stimmig und spannend
Sowohl die Zeitsprünge, als auch das hohe Erzähltempo sorgen für ein spannendes Lesevergnügen. Robert und Marlene geraten mehr als einmal in scheinbar aussichtslose Lagen, aber sie geben ihre Suche nicht auf. Auf ihre recht plötzliche Liebesbeziehung hätte ich für meinen Teil verzichten können – Männer und Frauen können durchaus auch vertrauensvoll zusammenarbeiten, ohne zwischendurch immer mal wieder im Bett zu landen. Aber davon abgesehen fand ich die Geschichte stimmig, unterhaltsam und eben spannend.
Mein Fazit:
Die Petrusmünze ist ein spannender Thriller, der gut unterhält und sich schnell und flüssig lesen lässt.
- Titel: Die Petrusmünze
- Autor: Daniel Holbe
- Verlag und Buchbestellung: Aufbau Verlag
- Genre: Thriller
- Erscheinungsjahr: 2009
- ISBN-Nummer: 978-3-7466-3277-3
- Form: TB, 363 Seiten
- Preis: 9,99 €