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[Rezension] Hömma, so isset

Hömma so isset

Hömma, so isset ist eine Liebeserklärung von Kai Magnus Sting an das Ruhrgebiet. Üblicherweise gehört das Buch zwar durchaus zu den Büchern die ich immer mal wieder gerne abseits von Mord und Totschlag lese – aber eben nicht zu den Büchern, die ich rezensiere. Ich finde es immer sehr schwierig “Ruhrpottdeutsch” zu lesen – ich denke dann immer “nee – so höre ich mich doch nicht an, oder?” In Wahrheit klinge ich durchaus ein bisschen so, wie die Tante Frieda und die Omma vom Kai 🙂

Hömma, so isset

Kai Magnus Sting

Kai Magnus Sting, Kind, Kenner und Freund des Potts, erklärt anhand urkomischer Geschichten und im sogenannten Ruhrhochdeutsch, wie der Mensch im Ruhrgebiet so denkt und tickt. So steht es im Klappentext des Buches und genauso wird es auch gemacht. Diverse Anekdoten, fiktive Gesprächsfetzen und wirklich liebevolle Geschichtchen ergeben ein sehr ehrliches, wenn auch oft etwas gestriges, Bild des Ruhrgebiets. Die Zeichnungen von Günter Rückert unterstützen die Texte passend und sehr gekonnt.

Ich sach dir, wie et is. Et is, wie et is. Wenn et so wär, wie et sein soll, dann wär et wat. Aber da et so is, wie et is, un nich so is, wie et wat wär, wennet wat wär, dat et wat wär, isset, wat et is. Hömma, so isset S. 15

Mein Eindruck:

Aufs Maul geschaut

Vorwort

Es beginnt mit einem launigen und passenden Vorwort von Jochen Busse, den ich auch sehr mag, um dann recht schnell zum Kern des Buches zu kommen: dem Ruhrpotttypen in all seinen vielfältigen Ausprägungen. Immer wieder gern erwähnt und sozusagen der rote Faden in den vielen Anekdoten sind Tante Frieda und die Omma (immer hübsch mit mindestens zwei “m”)

Nostalgie

Fast alles, was Kai Magnus Sting in seinem Buch schreibt, kann ich als Ruhrpottpflanze durchaus so unterschreiben. Allerdings liegt das vielleicht auch an meinem nicht mehr ganz so jugendlichem Alter. Viele Dinge habe ich in Hömma, so isset das erste Mal seit langem wieder gehört bzw. gelesen, aber meinen Kindern dürfte etliches davon fremd sein. Aber ein gewisses Maß an Nostalgie darf in so einem Buch sicher auch nicht fehlen.

Soleier

Die Kneipentheke, auf der Soleier  und ein Teller Koteletts drapiert sind, sind ja schon lange vor dem früher allgegenwärtigen Nikotindunst verschwunden. Ich find es schade und erinnere mich noch gerne an Sonntagmorgende an denen mein Opa (damals hieß er Oppa *gg*) mich als Alibi mit zum Frühschoppen nahm, während der Rest der Familie uns auf einem Spielplatz vermutete. Ich mochte allerdings lieber die ebenso wie die Koteletts drapierten Frikadellchen 🙂

Wahre Liebe

Schon beim überfliegen des Inhaltsverzeichnisse mit Kapiteln wie “Die Hömma-Grammatik”, “Bluse aus Dingenskirchen” oder “Der Butterkuchen” ist mir klar, dass ich das Buch auf jeden Fall lieben werde. Das Gefühl von Liebe bleibt auch, verstärkt sich und hält auch noch eine Weile an, nachdem ich das Buch zugeklappt habe. Ich liebe es, hier im Ruhrpott zu leben, ich liebe die Menschen hier (nicht immer und nicht jeden) und fühle mich von Kai Magnus Sting in diesem Punkt  wirklich verstanden.

Mein Fazit:

Hömma, so isset von Kai Magnus Sting ist eine launige und amüsante Liebeserklärung an das Ruhrgebiet und seine Menschen – allerdings bin ich mir nicht sicher, ob Menschen in anderen Regionen Deutschlands das auch so sehen bzw. verstehen.

Buchinfos
  • Titel: Hömma, so isset
  • Autor: Kai Magnus Sting
  • Verlag: Westend Verlag
  • Genre: Unterhaltung
  • Erscheinungsjahr: 2020
  • ISBN: 978-3-86489-301-8
  • Form: TB,  224 Seiten
  • Preis: 18,00 €
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