Krimi/Thriller
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[Rezension] Das Ferienhaus

Das Ferienhaus -

Das Ferienhaus von C. M. Ewans hat mich mit dem Verlagstext neugierig gemacht. Mir schwebte so etwas in der Art wie in dem Filmklassiker An einem Tag wie jeder andere oder vielleicht Straw Dogs – Wer Gewalt sät, aber grundsätzlich bin ich ein Fan von diesen bösen Überraschungen die in ein halbwegs normales Familienleben einbrechen. Also alles nur rein literarisch – in der Realität möchte so etwas ja kein Mensch erleben müssen.

Das Ferienhaus

C.M. Ewans

Tom und Rachel Sullivan trauern um ihren Sohn Michael, der in jugendlichem Leichtsinn vor einigen Monaten mit dem Auto seines Vaters gegen einen Baum gekracht ist. Er hat mit dieser Aktion sich selbst und seine Freundin umgebracht. Tom und Rachel kommen damit verständlicherweise nicht gut zurecht und zu allem Überfluss wurde ihre jüngere Tochter Holly bei einem gewalttätigen Überfall in London verletzt. Daraufhin beschließen sie, dass sie erst Mal Abstand und Ruhe brauchen und nehmen dankbar das Angebot von Toms Chef an dessen Feriendomizil mitten im schottischen Nirgendwo für eine Weile als Feriendomizil zu nutzen. Doch gleich in der ersten Nacht lässt ein zerberstendes Fenster den Traum der Idylle zerplatzen.

Aber die Dinge ändern sich, und heute fühlte unser Volvo sich an wie ein Käfig, angefüllt mit meinen schlimmsten Gedanken und Ängsten. Gedanken an Michael. An Rachel und Holly. An das, was uns in London passiert war, und an das, was vor uns lag. Das Ferienhaus, S. 9

Mein Eindruck:

Allein im Nirgendwo

Schicksalsschläge

Die Familie Sulllivan hat schon so einige Schickalsschläge erlitten und muss nun versuchen, irgendwie wieder aus dem tiefen Tal aus Schuld, Schuldzuweisungen, Trauer und Scham herauszukommen. Vor allem Tom fühlt sich als Versager, weil weder seinen Sohn an seiner schrecklichen, verbotenen Autofahrt gehindert hat, noch seine Tochter vor vor den Straßenräubern beschützen konnte, die ihr ihr Gesicht beinahe zu Brei geschlagen haben. Toms Chef Lionel bietet ihnen an für eine Weile sein Ferienhaus in einer abgelegenen Gegend Schottlands für eine gemeinsame familiäre Atempause zu nutzen.

Sicherer Hafen

Das abgelegene Haus in den Highlands ist mit allem erdenklichen modernen Sicherheitsschnickschnack ausgerüstet und bietet so genau das, was die Familie Sullivan im Moment am nötigsten braucht – das Gefühl, das ihnen nicht und niemand etwas anhaben kann. Aber gleich in der ersten Nacht erweist sich dieses sichere Gefühl als Trugschluss und das was ihnen ursprünglich Ruhe versprach wird zunehmend zum Albtraum. Mitten in der Nacht werden sie durch splitterndes Fensterglas gesteckt und schnell ist ihnen klar, dass Fremde  in das Haus eingedrungen ist und das diese ihnen nicht freundlich gesonnen sind.

Eine Nacht

Die gesamte Geschichte spielt sich innerhalb weniger Stunden ab und wird in der Ich-Perspektive aus Toms Sicht geschildert, was die Spannung für mich irgendwie noch ein bisschen unmittelbarer und realer macht. Gemeinsam mit der verängstigten Familie mache ich mich auf die Flucht über Mauern und Dächer, durch enge Räume, durch Wälder, durchs Wasser und lerne mit ihnen jeden Zentimeter dieses abgelegenen Anwesens kennen. Es gibt hier kein Telefonsignal, kein Internet und auch das Tor, dass ihre große Hoffnung war, lässt sich nicht öffnen und das Auto, dass sie finden fährt nicht – und bei all dem werden sie unerbittlich von den Eindringlingen gejagt.

Erkenntnisse

Während ihrer Flucht über das ihnen unbekannte Gelände macht sich Tom natürlich Gedanken darüber was ihnen hier passiert. Warum wollen diese Männer ihnen schaden und warum hat Tom das Gefühl, dass seine Frau ihm etwas nicht gesagt hat? Nach und nach entdeckt Tom immer mehr Ungereimtheiten und plötzlich muss er alles in Frage stellen, was er bisher über sein Leben und seine Familie für wahr gehalten hat. Aber nun stecken sie erst mal zusammen in diese Sache drin und trotz allem Misstrauen kommen sie auch nur gemeinsam da wieder raus, denn die Eindringlinge wollen sie alle tot sehen.

Mein Fazit:

Das Ferienhaus von C. M. Ewans ist eine spannende, schnelle und actionreiche Geschichte, die ich am liebsten gar nicht aus der Hand gelegt hätte. Über allem schwebt natürlich die ständige Frage, was ich selber in so eine Situation tun würde und ich fürchte, die Antwort darauf ist nicht schmeichelhaft. Das Einzige, was mich ein bisschen gestört hat, ist das antiquierte Familienbild des Protagonisten – aber sonst war ich durchweg begeistert

Buchinfos
  • Titel: Das Ferienhaus
  • Originaltitel: A Window Breaks
  • Autor: C. M.  Ewans
  • Übersetzer/in: Bernd Stratthaus
  • Verlag: Blanvalet Verlag
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2022
  • ISBN: 978-3-7645-0736-7
  • Form: TB, 480  Seiten
  • Preis: 15,00 €
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Kategorie: Krimi/Thriller

von Tina

Hallo, mein Name ist Tina und ich blogge hier über die eher mörderischen Seiten des Lebens - nämlich über Thriller und Krimis. Ich hoffe es gefällt dir hier bei mir und vielleicht hinterlässt du mir ja eine klitzkleinen Kommentar! Das würde mich wirklich sehr freuen!

2 Kommentare

  1. Das klingt ja nach einem richtig fetten, guten Thriller, liebe Tina!
    Ich werde mir das Hörbuch besorgen.

    LG
    Sabiene

    • Ich denke als Hörbuch ist das bestimmt auch klasse. Ich fand es jedenfalls wirklich super und wünsche dir viel Spaß damit!

      LG
      Tina

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