Die Erlöserin von Nina Sadowsky fand den Weg in meine Buchregal wegen des Covers. Ich habe es gesehen und mich direkt darin verliebt – warum auch immer. Im Original heißt das Buch The Burial Society – was soviel die “Die Begräbnisgesellschaft” heißt. Solche Vereine gab es tatsächlich mal, auch hierzulande, und sie dienten dazu, den Mitgliedern ein würdevolles Begräbnis zu sichern. Im Netz fand ich dazu die Seite der Begräbnisgesellschaft Basel , wohl die letzte ihrer Art.
Die Erlöserin
Nina Sadowsky
Catherine beerdigt keine Toten, sie sorgt eher dafür, dass es weniger Tote gibt. Im Darknet bietet sie ihre Dienstleistung an, die Frauen in sehr schweren Lebenslagen hilft, zu verschwinden. Sie sorgt dafür, dass sie neue Identitäten bekommen und auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Sie ist schnell, effizient und macht keine Fehler – wobei sie dann doch mal einen einzigen Fehler gemacht hat. Sie dachte, sie hätte ihn erfolgreich vertuscht, aber plötzlich holt die Vergangenheit sie wieder ein.
Ich kann das tun. Und ich werde es tun. Ich habe es schon viele Male zuvor getan. Die Erlöserin, S. 13
Mein Eindruck:
Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr verändern…
Geheimagent
Catherine, die Erlöserin, macht den Eindruck eines sehr gewieften Schlitzohres. Sie agiert beinahe ein bisschen wie ein sehr gut ausgebildeter Geheimagent und vermittelt den Eindruck, stets und überall alles voll im Griff zu haben. Aber es stellt sich dann doch bald heraus, dass sie nicht ganz so cool ist, wie sie gerne wäre.
Rückblenden
Durch immer wieder eingebaute Rückblenden komme ich als Leserin relativ schnell darauf, was seinerzeit, als Catherine der einzige Fehler ihrer Laufbahn passiert ist, geschehen ist und wie das Ganze mit der Gegenwart zusammenhängt. Denn während Catherine gerade einer ihrer Kundinnen zur Freiheit verhilft, begleite ich die amerikanische Familie Burrows
Wiedergutmachung
Brian Burrows, der Ehemann vor dem Catherine jemanden in Sicherheit bringen sollte und gescheitert ist, ist ermordet worden. Gefunden hat ihn seine Tochter, die nun erstmal gemeinsam mit ihrem Bruder von einem Onkel betreut wird. Catherine sieht hier ihre Chance, den damaligen Fehler wieder gut zu machen und stürzt sich in die Arbeit.
Lebendig
In einer sehr kurzen, knappen Schreibweise erzählt Nina Sadowsky in überschaubaren Kapiteln die Geschichten recht unterschiedlicher Menschen. Ihr gelingt es dabei, alle Charaktere lebendig werden zu lassen, so dass ich beinahe denke, ich würde sie alle persönlich kennen. Die Rückblenden geben erst nach und nach wirklich Sinn und fügen sich dann gegen Ende nahtlos ins Geschehen ein. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen die dafür sorgen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen möchte.
Mein Fazit:
Die Erlöserin war für mich ein etwas anderer Thriller, der mich wirklich beeindruckt und begeistert hat. Ziemlich unblutig, eigentlich auch gar nicht wirklich aufregend und trotzdem spannend bis zur letzten Seite.
- Titel: Die Erlöserin
- Originaltitel: The Burial Society
- Autor: Nina Sadowsky
- Übersetzer/in: Juliane Pahnke
- Verlag: Penguin Verlag
- Genre: Thriller
- Erscheinungsjahr: 2019
- ISBN: 978-3-328-10366-0
- Form: TB, 448 Seiten
- Preis: 10,00 €