Krimi/Thriller
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[Rezension] Durch die Tore des Todes

Durch die Tore des Todes

Durch die Tore des Todes von von Martin Michaud ist grundsätzlich der vierte Band in der Reihe um den Sergent-Détective Victor Lessard. Insgesamt gibt bisher fünf Bücher in dieser Reihe, aber da die ersten beiden Bände, warum auch immer, nicht übersetzt worden sind, ist das vorliegende Buch in Deutschland halt der zweite Band. Schon blöd irgendwie, aber da ich den deutschen Band eins und somit den eigentlichen Band drei auch nicht kenne, ist mir das egal … ich glaube jetzt habe ich genug zur Verwirrung beigetragen, oder?

Durch die Tore des Todes

Victor Lessard 4

Martin Michaud

Sergent-Détective  Victor Lessard ist verantwortlich für die Abteilung für schwere Verbrechen, da seine Vorgesetzter verhindert ist. Gemeinsam mit dem jungen Loïc Blouin-Dubois, Jacinthe Taillon und Nadja Fernandez haben sie einen in jeder Hinsicht besonderen Fall vor sich. In  einem Abfallbehälter wurde der Kopf eines der leitenden Beamten SPVM (Service de police de la Ville de Montréal) gefunden – samt einer Nachricht des Mörders, dass es mehr Opfer geben wird. Es ist höchste Eile geboten, aber trotzdem muss auch sehr sorgfältig gearbeitet werden – was nicht immer so gut zusammenpasst.

Die Waffe in der Hand, richtete Victor Lessard den Lichtstrahl seiner Taschenlampe in die Dunkelheit und tastete sich mit vorsichtigen Schritten in den Kanalisationsschacht hinein. Der Lichtstrahl glitt über die Betonwände mit den Ablagerungen und ließ das schlammige Wasser im Schacht aufblitzen. Durch die Tore des Todes, S. 7

Mein Eindruck:

Ein eingeschworenes Team

Falsch herum

Durch die Tore des Todes ist ein bisschen anders aufgebaut, als das üblicherweise so ist. Ich starte mit Kapitel 48 und rolle dann die Geschichte quasi von hinten auf. Das ist jetzt nicht so wahnisnnig neu, aber auf jede Fall ein bisschen gegen den Strich und kann wirklich super funktionieren – muss es aber nicht. Ich hatte schon Geschichten, die ähnlich aufgebaut waren und mich wahnisnnig genervt haben – aber es waren eben auch echt tolle Bücher dabei.

Der Täter

Der Mörder in dieser Geschichte tickt dann garnicht mal so viel anders, als im Thriller  allgemein. Er zieht eine blutige Spur durch die Stadt und spielt mit den Ermittlern Katz und Maus. Er kündigt jede weitere Tat mit einem Graffiti am Tatort an und verkündet noch dazu, dass sein letztes Opfer der Weihnachtsmann sein wird. Wobei der Täter den Mord am Weihnachtsmann als “seine letzte Arbeit” bezeichnet, denn er sieht sich ganz offenbar als Künstler.

Mühsam

Das Ermittlerteam kämpft lange Zeit einen scheinbar aussichtslosen Kampf. Es gibt keinerlei Verbindungen zwischen den Opfern, keine Gemeinsamkeiten, es gibt keine örtlichen Zusammenhänge und auch keine zusammenhängenden Beschäftigungen. Die Ermittler haben nichts, an dem sie sich festhalten können sondern immer nur das nächste Opfer. Das klingt jetzt ein bisschen langatmig oder mühsam, ist es aber nicht.

Dunkel und bissig

Die etwas mehr als 430  Seiten fliegen fast  dahin und die kurzen, aber prägnanten Kapitel tragen da sicher ihren Teil dazu bei. Ich mag es aber vor allem, Lessard Gedankengängen zu folgen, die oft sehr dunkel und beinahe schwermütig sind. Aber ich habe vor allem viel Spaß an seinem Humor und seinem leicht bösem Sarkasmus, die das Dunkle dann immer wieder durchbrechen. Zwischendurch gibt es immer mal wieder ein Gedicht oder ein Zitat eines berühmten Menschen, dass dann perfekt zum gerade geschilderten Verbrechen passt.

Fragen

Das Ende dieses Falls wirft dann eigentlich mehr Fragen auf, als es beantwortet – aber verraten werde ich es natürlich hier nicht. Ich finde es schade, dass nicht alle Bücher aus der Reihe um Detective Sergeant Victor Lessard übersetzt wurden, sondern erst bei Band drei damit begonnen wurde. Waren die ersten beiden weniger gut? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen – aber immerhin ist ein weiterer Band (also in Deutschland Band 3, aber eigentlich Band 5)  angekündigt, das lässt doch hoffen.

Mein Fazit:

Durch die Tore des Todes von von Martin Michaud ist ein blutiger und spannender Thriller, der mit dem Ende beginnt, um von da an alles zum Anfang hin aufzurollen. Ich fand das gut, aber ich mochte vor allem den Protagonisten mit all seinen düsteren und sarkastischen Gedankengängen.

Buchinfos
  • Titel: Durch die Tore des Todes 
  • Originaltitel: Violence à l’origine
  • Autor: Martin Michaud
  • Übersetzung: Reiner Pfleiderer & Sabine Reinhardus
  • Verlag: Hoffmann & Campe Verlag
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2021
  • ISBN: 978-3-455-01079-4
  • Form: TB,  432 Seiten
  • Preis: 16,90 €
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Reiheninfos
  • Aus dem Schatten des Vergessen
  • Durch die Tore des Todes
  • In die Fluten der Dunkelheit

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