Krimi/Thriller
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[Rezension] Der gute Cop

Der gute Cop

In Der gute Cop von Scott Thornley dreht sich fast alles um Superintendent MacNeice, der mir leider bisher noch nirgendwo begegnet ist. Aufgefallen ist mir das Buch auch eher wegen des markanten Covers, denn ich muss gestehen, dass mir auch der Name des Autors nichts sagte? Eine echte Bildungslücke? Kann schon sein.

Der gute Cop

Superintendent MacNeice  2

Scott Thornley

Der Hafen von Dundurn, Ontario soll für ein schon lange geplantes Museumsprojekt ausgebaggert werden. Das Projekt soll das schon lange angeschlagen Image der Gemeinde genauso verbessern wie die ebenfalls angeschlagene Wirtschaft – deshalb hat der Bürgermeister ein besonderes Interesse an zügiger Arbeit. Als die Bauarbeiter dann aber bei ihrer Arbeit auf unterschiedliche Anordnungen von ziemlich vielen Leichen stoßen geraten alle Pläne ins wanken und es bleibt nicht bei den Unterwasser-Leichen.

Das Hafenbecken des Stahlwerks, von den Einheimischen nur als „das Grab“ bezeichnet, fiel zwanzig Meter zum dicken Schlick am Seegrund ab. Der Name war eine nicht unbedingt subtile Anspielung auf Dundurns Geschichte oder zumindest auf die Geschichte eines Mythos, der bald nach der Fertigstellung des Beckens 1926 begründet wurde. Der gute Cop, S. 7

Mein Eindruck.

Eine ganz normale Stadt …

Viel los

In dieser Geschichte passieren eine Menge Dinge und zwangsläufig – schließlich ist es ein Krimi – jede Menge Morde. Das in einer Rezension zu sortieren ist nicht ganz einfach, aber ich versuche es mal. Im Buch liest es sich gar nicht so unübersichtlich wie in meine Rezension es vielleicht erscheinen lässt.- versprochen.

Unterwasserfriedhof

Im Hafen werden bei den Aushubarbeiten zwei getrennten Leichengruppen entdeckt. Die ersten beiden, offenbar ein Paar, werden im Kofferraum eines Autos gefunden. Alles deutet daraufhin, dass die beiden vor ca. 70 Jahren hier versenkt wurden. Das wiederum lässt die Vermutung zu, dass der Täter schon längst selber verstorben ist – trotzdem werden natürlich Ermittlungen angestellt. Der zweite Fund ist wesentlich beunruhigender und brisanter – zwei in Betonsäulen eingelassene Tote, die erst seit kurzer Zeit im Wasser sind.

Biker und Psychopathen

Kurz bevor der Unterwasserfriedhof durch die Bauarbeiten entdeckt wurde, wurde auf dem Grundstück einer bekannten und durchaus berüchtigten Bikergang ein ähnlich schockierender Fund gemacht. Hier waren sieben in Schrunpffolie verpackte Leichen aufgetaucht. Um die die Übersicht komplett zu ruinieren, taucht dann auch noch ein Psychopath auf, der seine Opfer verstümmelt und ermordet – und alle seine Opfer sind People of Colour.

Koordinator

Detective Superintendent MacNeice koordiniert alle Ermittlungen und das macht er wirklich richtig gut. Sein Gespür für Menschen und deren Schwingungen machen ih nicht nut zu einem guten Cop, sondern auch zu einem wirklich guten Chef. Sein Team dankt ihm das dann auch mit einer ausgeprägten Loyalität und sehr viel Fleiß. Angesichts diverser einbetonierter Leichen, einem ausgewachsenen Bikerkrieg und einem mordenden Psychopathen ist aber auch ein noch so fleißiges Team beinahe überfordert.

Guter Typ

Neben all den spannenden Ermittlungen mochte ich vor allem, dass seine immer wieder um seine tote Frau kreisenden Gedanken nicht als “Macke” dargestellt wurden. Eher im Gegenteil wird er mir als guter Beobachter, als lebenskluger und sehr empathischer Cop nahegebracht. Vielleicht weil mich das über seine oft eher riskanten und unkonventionellen Ansätze übersehen lässt? Wenn ja, dann hat da funktioniert, denn ich reihe mich am Ende ziemlich kritiklos in die sehr loyale Anhängerschaft von Superintendent MacNeice ein.

Mein Fazit:

Der gute Cop von Scott Thornley ist ein spannender Krimi, in dem die Ermittlungen, also die Polizeiarbeit, im Mittelpunkt steht. Ich bin recht schnell ein Fan von MacNeice geworden und freue mich auf weitere Geschichten mit ihm.

Buchinfos
  • Titel: Der gute Cop
  • Autor: Scott Thornley
  • Originaltitel: The Ambitious City
  • Übersetzer: Karl-Heinz Ebnet, Andrea O’Brien
  • Verlag: Suhrkamp Verlag
  • Genre: Krimi
  • Erscheinungsjahr: 2020
  • ISBN: 978-3-518-47081-7
  • Form: TB,  523 Seiten
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Kategorie: Krimi/Thriller

von Tina

Hallo, mein Name ist Tina und ich blogge hier über die eher mörderischen Seiten des Lebens - nämlich über Thriller und Krimis. Ich hoffe es gefällt dir hier bei mir und vielleicht hinterlässt du mir ja eine klitzkleinen Kommentar! Das würde mich wirklich sehr freuen!

4 Kommentare

  1. Ich seh ihn tatsächlich bei dir das erste Mal o_O
    Da wurde wohl nicht groß die Werberommel gerührt.
    Schau ich mir mal genauer an 😀

    • edit: seh grad, das ist ein Band 2. Leider scheint es der erste Band nicht nach Dt geschafft zu haben… find ich ja ma doof vom verlag, den zweiten Band vorzuziehen :/

      • Mir ist auch erst später aufgefallen, dass dies schon der zweite Band ist – allerdings stört das beim Lesen nicht wirklich. Ich hatte nie das Gefühl, dass mir irgendwas Wichtiges fehlte. Oft stecken hinter solchen Entscheidungen auch rechtliche Gründe, denn der Originalverlag muss, genau wie der Autor, einer Übersetzung und Veröffentlichung wohl zustimmem – und das ist sicher nicht immer ganz einfach 🙂

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