Krimi/Thriller
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[Rezension] Die Verlorenen

Die Verlorenen

Die Verlorenen von Simon Beckett ist der Beginn einer neue Serie des “literarischen Vaters” von David Hunter, der als forensischer Anthropologe seine Fälle löst. Ich war schon ganz gespannt darauf “den Neuen” kennenzulernen und habe mir dann auch vor lauter Neugier die Hardcoverausgabe gegönnt. Ich bin ein großer David-Hunter-Fan, insofern hat es mich ein bisschen beruhigt, das dieser neue Ermittler nicht den Tod der Reihe um den Forensiker bedeutet – also gebe ich Jonah Colley eine faire Chance …

Die Verlorenen

Jonah Colley 1

Simon Beckett

Jonah Colley ist Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei und funktiniert dort meistens einfach nur. Aber im Grunde liegt sein Leben in Scherben oder besser gesagt ist es, seit sein Sohn Theo vor zehn Jahren spurlos verschwand, pulverisiert. Er gibt sich selbst die Schuld an den Vorkommnissen damals, seine Frau auch – deshalb hat sie sich von ihm getrennt und Freunde hat er eigentlich gar keine. Der Kontakt zu seinem ehemals besten Freund Gavin brach damals auch ab und Jonah ist schon sehr erstaunt, als dieser sich bei ihm meldet und ihn mit einer recht kryptischen Nachricht zu einem alten Lagerhaus bestellt.

Als Jonah das Blut roch, war ihm klar, dass er in Schwierigkeiten steckte. Die Verlorenen, S. 9

Mein Eindruck:

Viel Tempo, viel Action

Startpunkt

Wie schon bei David Hunter starte ich auch hier mitten im Geschehen und treffe erst mal unvorbereitet, dadurch aber auch unvoreingenommen, auf den Helden der Geschichte: Jonah Colley. Er steckt ziemlich in Schwierigkeiten und schnell stelle ich fest, dass das eine seiner besonderen Fähigkeiten zu sein scheint – sich immer wieder in brenzlige Situationen zu bringen.

Hintergründe

Im Laufe der Geschichte lerne ich natürlich noch sehr viel mehr über Jonah Colley, aber natürlich auch über etliche Menschen in seinem Umfeld und über die Londoner Polizei. Ich finde die Beschreibungen über die Beamten dort wenig schmeichelhaft. Einige sind einfach muffelig, andere korrupt, wieder andere clever und ganz andere sind all das in einer Person. Ich finde sie jedenfalls alle recht unsympathisch.

Vergangenheit

Die Hintergrundgeschichte zu Jonah Colley ist recht umfangreich und es deutet sich immer wieder an,  dass da sicherlich noch viel mehr zum Vorschein kommen wird. Bei so vielen offenen Möglichkeiten für die Zukunft ist auf jeden Fall viel Stoff für weitere Bände vorhanden. Für diesen Band reicht es zu wissen, was mit Jonahs Sohn damals passierte und was am Ende dazu führte, dass Jonah und Gavin jeglichen Kontakt abgebrochen haben. Ansonsten bevölkern noch jede Menge Menschen die Geschichte, aber etlich  davon schaffen es nicht mal in Final.

Pageturner

Die Verlorenen ist, trotz der einen oder anderen Macke, auf jeden Fall ein Pageturner. Die Handlung wird mit viele Action und Tempo vorangetrieben – ohne jede Rücksicht auf die Gesundheit des Protagonisten und ich will auf jeden Fall wissen, wie es weiter geht. Ich habe so meine eigene Theorie was genau im Lagerhaus am Beginn der Story passiert ist und zum Teil bestätigt sich diese Theorie auch im Finale. Aber es ist alles wesentlich komplizierter und verwobener als ich es mir je hätte ausmalen können,

Mäkelei

Manches hat mir dann allerdings nicht so gut gefallen. Ich fand alle Charaktere, einschließlich Jonah Colley, sehr undurchsichtig und ein bisschen eindimensional. Vermutlich ist mir deswegen auch keine der Personen tatsächlich irgendwie ans Herz gewachsen. Ein bisschen mehr Einblick in die jeweilige Gedankenwelt wäre da vielleicht hilfreich gewesen. Vor allem aber fand ich es für einen Polizisten wirklich sehr verwunderlich, dass er immer wieder auf denselben Trick reinfällt – so unintelligent kann ein Polizist eigentlich nicht sein, oder?

Mein Fazit:

Die Verlorenen von Simon Beckett ist ein spannender, actionreicher und kompliziert ausgedachter Thriller mit etlichen überraschenden Wendungen. Ich bin noch kein wirklicher Fan dieses neuen Protagonisten, aber ich gebe ihm auf jeden Fall eine weitere Chance.

Buchinfos
  • Titel: Die Verlorenen
  • Originaltitel: The Lost
  • Autor/in: Simon Beckett
  • Übersetzer/in: Karen Witthuhn, Sabine Längsfeld
  • Verlag: Rowohlt  Verlag
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2021
  • ISBN: 978-3-8052-0052-3
  • Form: HC,  416 Seiten
  • Preis: 24,00 €
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Reiheninfo
  • Die Verlorenen

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