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[Rezension] Spectrum

Spectrum

Spectrum von Ethan Cross ist eine neue Thriller-Serie und da ich die Shepherd-Reihe von Ethan Cross wirklich gerne gelesen habe (und auch weiterhin lese werde) konnte ich mir Spectrum natürlich nicht entgehen lassen.

Spectrum

Ethan Cross

In einer Bankfiliale kommt es zu einem Überfall mit Geiselnahme. Polizei und FBI sind schnell vor Ort, aber die Täter benehmen sich so ganz anders als erwartet oder üblich. Special Agent Carter beschließt seinen neuen Berater mit  einzubeziehen, denn dieser Berater ist  ebenfalls anders als üblich oder erwartet. August  Burke  hat das Asperger-Syndrom, ist hyper-intelligent und Carter erhofft sich von ihm wahre Wunder.

Carter seufzte. Langsam stellte er seine Entscheidung in Frage, Burke auf einen Außeneinsatz mitzunehmen. Spectrum, S. 77

Mein Eindruck:

Manchmal ist ein bisschen zu viel eher schädlich…

Neue Reihe, neue Protagonisten

Eine neue Reihe zu beginnen heißt ja in der Regel auch, ganz viele neue Protagonisten kennenzulernen. Davon gibt es in Spectrum reichlich und die meisten werden auch sehr ausführlich vorgestellt. Für meinen Geschmack war das manchmal ein bisschen zu ausführlich, denn alle Beteiligten haben eine sehr spezielle Vorgeschichte und diese doch recht langen Ausflüge nach Südafrika und in die Vergangenheit einzelner Personen haben mich zwischendurch eher gestört, als dass sie mir wirklich neue, wichtige Erkenntnisse geliefert haben. Vielleicht hätte man manches davon auf die Folgebände verschieben können?

Gut, böse und anders

Alles in allem fand ich aber die „Guten“ überzeugend gut, die „Bösen“ entsprechend überzeugend fies und August Burke überzeugend anders. Er ist jetzt nicht gleich auf Anhieb ein Sympathieträger – finde ich jedenfalls – aber im Laufe der Geschichte mochte ich ihn immer mehr. Das liegt sicherlich auch an der gelungenen Darstellung, welche Auswirkungen Asperger auf ihn, seine zwischenmenschlichen Beziehungen und seinen Alltag hat. Aber da Ethan Cross dabei auch ein bisschen aus der eigenen Erfahrung  schöpfen kann, fand ich diesen Teil besonders interessant. Etwas übertrieben fand ich, dass er offenbar wirklich alles kann – ob z.B. die theoretische Kenntnis von Kampfkunst-Techniken sich ohne  jede praktische Übung erfolgreich anwenden lässt, wage ich mal zu bezweifeln.

Verschwörungstheoretiker vor…

Die Grundidee hinter dem Plot fand ich ausgesprochen spannend, die Art von Bank, die diese GoBox anbietet klingt zwar irgendwie surreal, aber spannend. Ein bisschen wie die physische Variante der guten alten Dropbox, nur komplizierter. Das mit so einer Art Bank auch jede Menge Leute angezogen werden, die unsaubere Geschäfte machen und geschickt verschleiern wollen, bleibt nicht aus. Wobei die Bankgeschäfte hier ja nicht der Auslöser waren… und auch nichts mit der Lösung zu tun hatten.

Flüssig geschrieben

Ethan Cross Schreibstil ist gewohnt flüssig und auch wenn mir diverse Ausflüge ein bisschen zu viel waren,  fand ich die Geschichte insgesamt spannend. Nicht so spannend, wie ich gehofft hatte – aber erste Teile eine Reihe haben ja öfters mal ein paar „Mucken“.  So wie die Geschichte endet, wird es wohl zumindest einen zweiten Teil geben, dem ich auf jeden Fall auch eine Chance geben werde. Den ersten Band der Shepherd-Reihe fand ich auch eher verwirrend und dann habe ich die Reihe geliebt. Ach ja – eine winzige, kleine Anspielung auf die „Shepherd Organisation“ habe ich gefunden und mich tatsächlich darüber gefreut – ein bisschen kindisch, ich weiß.

Mein Fazit:

Spectrum hat eine gute Grundidee, die gelegentlich ein bisschen aus dem Ruder läuft.  Ich hatte mir zwar mehr Spannung erhofft, war aber trotzdem zufrieden. Ich würde einem zweiten Band auf jeden Fall eine Chance geben.

<strong>Buchinfos</strong>
  • Titel: Spectrum
  • Autor: Ethan Cross
  • Übersetzer/in: Rainer Schumacher
  • Verlag: Lübbe Verlag
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2017
  • ISBN: 978-3-404-17555-0
  • Format: Paperback, ca. 510 Seiten
  • Preis: 11,00 € 

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