Todesfinal von Gunnar Schuberth ist nach Todesfinal, einem Krimi der rund um das Kloster Eberbach spielte, sowie das Buch Der Verlobte, einem eher etwas sarkastischem Kriminalfall in einer ziemlich abgedrehten Familie das dtritte Buc aus dem Sutton Verlag. Bei meinem ersten sogenannten Regionalkrimi war ich ein bisschen skeptisch weil ich durch diese Bezeichnung ein bisschen befürchtete, man müsse eben aus dieser Region kommen um Spaß an der Story zu haben – dem ist aber ganz offensichtlich nicht so. Natürlich hat man keine „Ah – ja, da komm ich doch andauernd vorbei“ – Erlebnisse, trotzdem kann man natürlich der Handlung problemlos folgen – so ist das eben mit Vorurteilen, sie stellen sich fast immer als vollkommen unbegründete Ängste heraus.
Todesfinal
Gunnar Schuberth
Paul Skamper ist Schatzjäger, leider im Moment ein eher glückloser Vertreter seiner Zunft. Seine letzte Expedition nach Südamerika endete in einem Desaster und lediglich ein kleines, geheimnisvolles Artefakt war seine ganze Ausbeute. Nun sitzt er in Nürnberg fest, versucht das Erbe seines Vaters zu ordnen und hält nebenbei Vorträge über seine Südamerika-Expedition und das gefundene Artefakt. Die Vorträge sind eher mäßig besucht und auch mit den eher abgedrehten Geschäftsideen seiner Freundin, Mitbewohnerin und Geschäftspartnerin Arabella kann sich Skamper nicht anfreunden. Als sein alter Freund Viktor auftaucht und ihn um Hilfe bittet, den mysteriösen Tod eines Kollegen zu untersuchen ist Skamper zunächst skeptisch. Doch je mehr er über diesen Fall erfährt, desto neugieriger wird er.
Mein Eindruck:
Geocaching – ein neuer Trend
Makabere Fundstücke
Viktors toter Kollege war Geocacher und versuchte herauszufinden was an Gerüchten in der Szene dran ist, die behaupten dass an bestimmten Zielpunkten Leichenteile versteckt seien. Viktor glaubt nicht an die Selbstmordtheorie der Polizei und Skamper willigt letztlich ein, ihm zu helfen. Gemeinsam mit Viktor und Arabella startet er eine Suche in deren Verlauf er tatsächlich auf einen abgetrennten Arm stößt – und beinahe zu Tode kommt.
Verschiedene Perspektiven
Über weite Teile ist das Buch in zwei Handlungsstränge geteilt. Der eine begleitet Skamper und seine Freunde auf der spannenden Suche nach den Caches, der andere ist Morlov gewidmet, einem sehr geheimnisvollen Mann mit einem wirklich ungewöhnlichen Beruf. Man ahnt von Anfang an, das die beiden früher oder später zusammentreffen – und das tun sie dann auch. Irgendwann jedenfalls.
Rätsel raten
Mir haben die Rätsel rund um die Suche nach den diversen Caches ebenso viel Spaß gemacht, wie die Schilderungen der diversen Charaktere in diesem Buch. Sie waren allesamt wirklich plastisch beschrieben und sie waren mir alle irgendwie sehr schnell sympathisch. Selbst für den undurchschaubaren Simon Morlov habe ich eine gewisse Sympathie entwickelt – vielleicht lese ich einfach zu viele Krimis oder sollte mal einen Psychiater befragen?
Geocaching
Interessant fand ich auch das eine oder andere zum Thema Geocaching zu erfahren, eine Sache über die ich hier und da bereits etwas gelesen, mich aber nie damit beschäftigt habe. Allerdings, so habe ich jedenfalls auf diversen Geocaching-Blogs gelesen, sollte man das was Gunnar Schuberth in seinem Buch beschreibt nicht ganz so wörtlich nehmen. Es ist und bleibt ein spannender, gut durchdachter Krimi, kein Tatsachenbericht über das Hobby Geocaching.
Mein Fazit:
Todesfinal von Gunnar Schuberth ist ein spannender Krimi, mit dem Thema Geoching als Aufhänger. Wer mehr über das Geocaching im Raum Nürnberg erfahren möchte, der findet sicherlich bei Geocaching Franken solide Informationen darüber.
- Titel: Todesfinal
- Autor: Gunnar Schuberth
- Verlag: Sutton Verlag – leider nur noch gebraucht erhältlich?
- Genre: Krimi
- Erscheinungsjahr: 2019
- ISBN: 978-3-748-53609-3
- Form: TB, 124 Seiten
- Preis: 6,99 €