Krimi/Thriller
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[Rezension] Wächter der Tiefe

Wächter der Tiefe

Wächter der Tiefe von Lincoln Child ist der erste Teil einer Reihe um den Enigmatologen Jeremy Logan – jedenfalls wird es so überall geführt. Jeremy Logan taucht allerdings in dem ganzen Buch gar nicht auf? Muss ich nicht verstehen, oder? Aber ich wollte diese Reihe von Beginn an lesen, also habe ich mit Wächter der Tiefe begonnen. Ansonsten ist Enigmatologe eine genauso erstrebenswerter Beruf wie Symbolologe. Beide Berufe gibt es nur in den Welten ihrer Erschaffer…

Wächter der Tiefe

Lincoln Child

Auf der Bohrinsel Storm King kommt es gehäuft zu merkwürdigen Krankheitsbildern, mit sehr diffusen Symptomen. Der ehemalige Navy-Schiffsarzt Peter Crane erhält eine Anfrage, ob er sich das Ganze nicht mal ansehen könnte. Auf der Ölbohrplattform stellt er rasch fest, das es hier nicht wirklich um Öl aus den Tiefen des Meeres geht.Angeblich hat man die Überreste des sagenhaften Atlantis dort gefunden – aber auch das stellt sich als Lüge heraus. Etwas viel gefährlicheres lauert in der Dunkelheit des Ozeans…

Sieht aus wie ein Storch, dachte Peter Crane. Ein riesiger weißer Storch, der auf lächerlich dünnen Beinen im Meer steht. Wächter der Tiefe, S.13

Mein Eindruck:

Viel Fantastik und wenig Logik… aber spannend

Unruhige See

Gemeinsam mit dem Navy-Arzt Peter Crane begebe ich mich auf die Ölplattform Storm King. Ich finde diese Plattformen schon von jeher ein bisschen furchteinflößend. Beim Anblick der Bilder solcher Bohrinseln, frage ich mich immer unwillkürlich, wie diese Dinger einer wirklich unruhigen See standhalten können. Können sie, ich weiß, irgendwelche schlauen Menschen haben das alles ganz genau berechnet – trotzdem hätte ich wohl Angst so ein Ding zu betreten.

Wassermassen

Noch vielRrespekt einflößender finde allerdings die Schilderungen, die dann in der Geschichte irgendwann immer weiter in die Tiefe führen. Der Gedanke an die Wassermassen über meinem Kopf und wie lange es wohl dauern würde mit einem Aufzug oder ähnlichem wieder nach oben zu kommen würde mir noch mehr Angst machen. Genau diese Art eher diffuser Angst beschreibt Lincoln Child recht anschaulich und ich kann mich recht gut in die Mitarbeiter am Meeresgrund hineindenken.

Besitzer

In kurzen Kapiteln, die für viel Tempo sorgen, wechselt zwar einerseits immer wieder der Schauplatz, aber es bleibt natürlich immer alles innerhalb dieses Unterwasserlabors. So paart sich dann Tempo und Spannung mit einem leicht klaustrophobischen Gefühl. Auch das Konkurrenzgehabe zwischen Militär und Wissenschaft, wer denn nun “Besitzer” der Funde ist, trägt seinen Teil zur Spannung bei.

Haarsträubend

Daneben gibt es allerdings sehr viel haarsträubenden Unsinn, der mich immer mal wieder ein bisschen fassungslos den Kopf schütteln ließ. Einige geschilderte Dinge, angebliche wissenschaftliche Erkenntnisse und wilde Verschwörungstheorien waren so weit drüber, dass man es schon fast als wohlkalkulierte Ironie ansehen konnte. Aber ich fürchte das war es nicht. In einigen Portalen hatte ich übrigens gelesen, das sei der erste Teil der Jeremy-Logan-Reihe – aufgetaucht ist er allerdings nicht, oder?

Mein Fazit:

Wächter der Tiefe ist ein durchaus spannender Schmöker für zwischendurch – wenn man in der Lage ist, das eigene logische Denken mal außen vor zu lassen. Denkt man auch nur ein bisschen darüber nach, was einem da gerade präsentiert wird wird das Ganze eher lächerlich.

Buchinfos
  • Titel: Wächter der Tiefe
  • Originaltitel: Deep Storm
  • Autor: Lincoln Child
  • Übersetzer/in: Axel Merz
  • Verlag: Rowohlt Verlag/Wunderlich
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2008
  • ISBN: 978-3-499-24599-2
  • Form: TB,  464 Seiten
  • Preis: 9,99 €
Reiheninfos
  • Wächter der Tiefe
  • Nullpunkt
  • Hüter des Todes
  • Frequenz
  • Der Luna-Effekt

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