Schwarzes Watt ist bereits der vierte Fall für Hendrik Bergs Kommissar Theo Krumme und mein Erster. Aber dafür habe ich eine Schwäche für die Nordsee, damit lässt sich mein Manko hoffentlich aufheben. Ich habe aber schon das eine oder andere über den Autor gelesen und war entsprechend gespannt, wie mir das Buch gefallen wird.
Schwarzes Watt
Die Kölnerin Ina macht mit Mann und Kindern Urlaub an der Nordseeküste und genießt eine entspannte Zeit. Doch kurz vor ihrer Heimreise sieht sie einen Mann in ein Auto steigen und sie ist sich zu hundert Prozent sicher, dass er der Mörder ihrer kleinen Schwester ist. Das Problem ist, dass der Mord schon zwanzig Jahre her ist, sie den Täter damals nur für den Bruchteil einer Sekunde im Licht eines Blitzes gesehen hat und niemand ihr so recht glauben will. Sie meldet sich bei der Husumer Polizei und Kommissar Theo Krumme möchte ihr trotz spärlicher Beweislage gerne helfen und forscht ein wenig nach.
Der Abend, an dem die Welt unterging, begann mit einer frischen Brise aus dem Osten. Schwarzes Watt, S. 5
Mein Eindruck:
Damals und heute
Die Geschichte pendelt immer wieder zwischen der Gegenwart, dem Jahr 1634 und dem Jahr 1864 hin und her, wobei die Teile, die in der Vergangenheit sind eher kurze Einschübe sind. Ich finde diese Teile zwar ganz interessant, allerdings geht mir der Sinn nicht so ganz ein, es sei denn, man glaubt an überirdische Erscheinungen, die sich in Kriminalermittlungen einmischen.
Vorgeschichte des Kommissars
Da ich die ersten drei Bücher dieser Reihe nicht gelesen habe, fehlt mir ein bisschen was von Theo Krummes Vorgeschichte, die immer mal wieder angerissen wird. Da sie aber nicht wirklich in einem Zusammenhang mit dem aktuellen Fall steht, macht das nicht so viel. Aber vielleicht sollte man die Bücher doch in der richtigen Reihenfolge lesen.
Privates und dienstliches
Ein bisschen mischen sich das Privatleben Theo Krummes und seine Ermittlungen, denn ein Teil der Nachforschungen finden während eines Wochenendausfluges nach Hamburg statt. Da der aktuell Verdächtige Pastor der Gemeinde ist, in der Krumme lebt und seine Vermieterin große Stücke auf ihn hält, nimmer er sie kurzerhand mit zu einer Befragung. Mir scheint das wenig professionell und auch ein bisschen unglaubwürdig zu sein. Da gilt auch für das wirklich sehr auffällige Verhalten von Ina Maurer, die immer wieder ziemlich ausrastet.
Solide Krimikost
Von diesen kleinen Mankos abgesehen wusste Schwarzes Watt aber spannend zu unterhalten, die kleinen Szenen aus der Vergangenheit sorgten für ein bisschen Gruselfaktor und ein sehr, sehr großer, haariger Hund war für kleinen Schmunzler zuständig. Das Ende fand ich wenig überzeugend, aber das ist sicherlich Geschmackssache – dafür fand ich den Schreibstil durchgehend spannend und gut lesbar.
Mein Fazit:
Schwarzes Watt ist ein solider Urlaubskrimi, der sich sicher genauso wunderbar im Strandkorb an der Nordseeküste, wie auf dem heimischen Balkon lesen lässt. Vielleicht nicht sonderlich überragend, aber trotzdem gut.
- Titel: Schwarzes Watt
- Autor: Hendrik Berg
- Verlag: Goldmann Verlag
- Genre: Krimi
- Erscheinungsjahr: 2018
- ISBN-Nummer: 978-3-442-48728-8
- Form: TB, 368 Seiten
- Preis: 10,00 €
- Deichmörder
- Lügengrab
- Küstenfluch
- Schwarzes Watt
- Kalte See
- Eisiger Nebel
- Dunkler Grund
- Strandfeuer
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