Wenn die Nacht verstummt ist der dritte Teil der Kate-Burkholder-Reihe und ich bin schon ganz gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Ich bin vor allem ein Fan der Schilderungen des Lebens der Amishen und hoffe, ihnen auch in diesem Band wieder zu begegnen.
Wenn die Nacht verstummt
Linda Castillo
Die Amisch-Gemeinde von Painters Mill sieht sich immer mehr Anfeindungen gegenüber – und dabei bleibt es nicht. Unbekannte haben es offensichtlich auf ihre friedliebenden Gemeindemitglieder abgesehen und richten allerlei Unheil und Zerstörungen an. Dann werden die drei erwachsenen Mitglieder der Slabaugh-Familie tot in ihrer Güllegrube gefunden. Polizeichefin Kate Burkholder ist nicht nur auf der Suche nach den Mördern, sondern sorgt sich auch um die vier halbwüchsigen Kinder der Slabaughs.
Mein Eindruck:
Das Leben in Painters Mill bleibt spannend
Gruseliger Einstieg
Wenn die Nacht verstummt beginnt wie immer etwas geheimnisvoll und ziemlich brutal. Man erfährt ein bisschen was aus der Täter-Perspektive, aber eben nicht zu viel. Natürlich erfährt man auch wieder viel über Kate Burkholders Seelenleben, gleich zu Anfang, aber auch im im Laufe der Handlung – leider oft mehr als ich wissen möchte. Aber auch, wenn mich das ein bisschen nervt, ich mag die Polizeichefin.
Spannende Thematik
Grundsätzlich gibt es an diesem dritten Teil der Reihe wirklich nichts zu meckern. Die Krimi-Geschichte ist gut ausgedacht, kleinere Logik-Fehler kann man wegen des tollen Schreibstils getrost überlesen – alles in allem ist es sehr routiniert und einfach gut. Die Thematik der Anfeindungen gegenüber der Amisch-Gemeinde wird gut erklärt – auch wenn sich nach den ersten Festnahmen herausstellt, dass das eine mit dem anderen wenig zu tun hat.
Zu viele Probleme
Was mich dennoch ein bisschen stört, ist der ewige Verweis auf Kate Burkholder schwere Kindheit und schreckliche Jugend. Auch ihr etwas merkwürdig anmutendes Verhältnis zu Tomasetti nervt ein bisschen. Mag sein, dass Linda Castillo es so beabsichtigt hat, aber die Fassade der toughen Polizeichefin bröckelt in Wenn die Nacht verstummt ziemlich oder wird in Alkohol ertränkt. Dazu kommen entweder Alpträume oder Schlaflosigkeit, Minderwertigkeitsgefühle weil sie keine Kinder bekommen kann und noch haufenweise andere Probleme – hört sich alles nach klassischem Burnout an.
Trotz allem gut
Das mir Wenn die Nacht verstummt trotzdem gefallen hat, liegt vor allem an dem für mich eher ungewöhnlichen Setting in der Amisch-Gemeinde in Kombination mit einem spannenden Krimi-Plot. Da kann ich dann einfach die Dinge, die mich stören überlesen. Sooo viele wie es sich oben anhört sind es nicht, Linda Castillo beherrscht ihr Handwerk und so kann ich damit leben. Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie es mit Kate Burkholder weitergeht.
Mein Fazit:
Wenn die Nacht verstummt ist Ein routiniert geschriebener Thriller in einem ungewöhnlichen Umfeld – vielleicht sollte Linda Castillo sich aber nicht zu sehr auf diese Mischung verlassen.
- Titel: Wenn die Nacht verstummt
- Autor: Linda Castillo
- Originaltitel: Breaking Silence
- Übersetzer/in: Helga Augustin
- Verlag: Fischer Verlage
- Genre: Krimi/Thriller
- Erscheinungsjahr: 2012
- ISBN: 978-3-596-18452-1
- Format: Taschenbuch, 336 Seiten
- Preis: 8,99 €
- Die Zahlen der Toten
- Blutige Stille
- Wenn die Nacht verstummt
- Tödliche Wut
- Teuflisches Spiel
- Mörderische Angst
- Grausame Nacht
- Böse Seelen
- Ewige Schuld
- Brennendes Grab
- Quälender Hass
- Dein ist die Lüge