Krimi/Thriller
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[Rezension] Blutbuche

Blutbuche

Blutbuche ist der zweite Teil einer Reihe, deren Protagonistin die Leserschaft schon sehr gespalten hat. Emma Carow ist aber auch keine einfache Heldin – genaugenommen ist sie gar keine Heldin. Aber sie ist ungewöhnlich intelligent und erledigt ihre Arbeit als Fallanalystin mit Bravour. Zwischenmenschlich allerdings hapert es gerne mal.

Blutbuche

Ule Hansen

Die polnische Polizei tritt mit einem eher ungewöhnlichen Anliegen an die Kollegen in Berlin heran. Ihnen sind Briefe zugespielt worden, deren Inhalt sowohl sehr kryptisch, als auch sehr grausam ist. Da die betreffenden Briefe in deutsch verfasst wurden, hoffen sie auf die Hilfe der Berliner Fallanalysten um herauszufinden, ob sie echt sind. Emma Carow wird damit beauftragt herauszufinden, ob man dem Inhalt der Briefe glauben kann, oder nicht.

Sie konnte ihn riechen, obwohl gute drei Meter zwischen ihnen lagen. Den Klang seiner Stimme hören, obwohl er schwieg. Sie mied seinen Blick, aber sie wusste, er schaute sie an. Dennoch war sie ruhig. Ihre Hände zitterten nicht. Sie konnte frei atmen. Blutbuche, S. 5

Mein Eindruck:

Ein neuer Fall und alte Dämonen…

Verwirrender Start

Wie bereits bei Neuntöter brauchte ich auch hier eine Weile, bis ich mich auf die Geschichte und die handelnden Personen einlassen konnte. Eigentlich sogar noch ein bisschen länger, denn der Einstieg hat mich ziemlich verwirrt.Ich brauchte eine Weile um die Personen zu sortieren und einen Faden zu finden, an dem ich mich durch die Geschichte hangeln konnte. Dann konnte ich das Blutbuche allerdings kaum noch aus der Hand legen.

Gruselige Grundgeschichte

Die Grundgeschichte um die Briefe und alles was dazu gehört ist gut ausgedacht und spannend aufgebaut. Gelegentlich wird es dann auch schón mal sehr brutal und auch wenn ich gar nicht jede Einzelheit wissen möchte – lesen muss ich sie doch. Emma Carow ist immer noch nicht besonders teamfähig und deshalb vielleicht die falsche Besetzung, um mit den polnischen Kollegen zusammenzuarbeiten, aber so wenig, wie ich aufhören kann zu lesen, kann sie aufhören zu ermitteln.

Alte Geschichten

So spannend, wie ich die Geschichte an sich fand, so deplatziert fand ich allerdings die Geschichte zwischen Emma Carow und dem Typen, der sie seinerzeit vergewaltigt hat. Ich finde ihr Unvermögen, das Geschehene zu verarbeiten passt nicht zu ihrem Job und ihrem Charakter. Ja, es ist nach wie vor in Mode, Ermittler mit mindestens einem psychischen Problem auszustatten – aber man muss es auch nicht übertreiben.

Rasant erzählt

Aber viele Twists und Wendungen bringen ordentlich Tempo in die Geschichte, so dass ich immer recht schnell von den alten Sachen abgelenkt werde. Ich finde den Schreibstil sehr flüssig zu lesen, wenn man erst mal reingefunden hat. Ich mag Emma Carow immer noch – trotz unkollegialem Verhalten und einer manchmal sehr großen Klappe. Ich finde sie wirkt sehr authentisch, genau wie ihre fiktiven Kollegen. Für den nächsten Band wünsch ich mit allerdings etwas weniger Vergangenheitsbewältigung – obwohl der letzte Satz in Blutbuche mich Böses ahnen lässt.

Mein Fazit:

Blutbuche ist ein rasant erzählter, sehr spannender Thriller. Man muss sich ein bisschen Zeit nehmen, um in die Geschichte zu finden, aber dann lässt sie einen nicht mehr los. Für etwas geduldigere Leser auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

Buchinfos
  • Titel: Blutbuche
  • Autor: Ule Hansen
  • Verlag: Heyne Verlag
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2018
  • ISBN-Nummer: 978-3-453-43805-7
  • Form: TB,  480 Seiten
  • Preis: 17,00 €
Reiheninfos

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