Der Krater von Douglas Preston ist ein recht “dicker Schinken” – also habe ich mich entschieden, ihn als Hörbuch zu genießen. Dank dem Sprecher Uve Teschner sollte das auch kein Problem sein.
Der Krater
An verschiedenen Orten der Welt machen verschiedene Leute ähnliche Entdeckungen. Der Agent Wyman Ford reist im Auftrag der CIA nach Kambodscha um die Herkunft radioaktiver Diamanten zu klären, die neuerdings gehäuft auftreten. Bei seinen Recherchen entdeckt er einen Krater, der offenbar von einem Meteoriteneinschlag stammt. Tausende Kilometer entfernt beobachtet eine junge Frau mit ihrem Teleskop, wie vor der Ost-Küste der USA offenbar ein Meteorit einschlägt. In der Hoffnung mit dieser Entdeckung Geld machen zu können, macht sie sich mit ihrer Freundin auf den Weg zum vermeintlichen Fundort. Ein ehrgeiziger Wissenschaftler entdeckt unterdessen, ein seltsames Artefakt auf der Oberfläche des Mars, dessen Ursprung er klären will.
Abbey sah den plötzlichen Lichtschein, ehe sie das Ding selbst sah. Es kam hinter der Kirche hervor, und der Hafen war augenblicklich taghell erleuchtet. Lautlos wie ein Geist raste es über den Himmel, und dann erschütterte ein gewaltiger Überschallknall den Kai, gefolgt von einem Brüllen wie aus einem Hochofen. Der Krater, S. 14
Mein Eindruck:
Manchmal ist weniger mehr.
Lang und ausufernd
Die drei Handlungsfäden um den Agenten, die junge Frau und den Wissenschaftler werden Anfangs unabhängig voneinander erzählt und es dauert eine geraume zeit, bis sie miteinander verknüpft werden. Normalerweise ist das kein Problem, zumal ich ja weiß, dass am Ende alles irgendwie zusammenpasst In .diesem Fall waren mir die jeweiligen Passagen allerdings viel zu lang und ausufernd und auch der wirklich gut les- bzw. hörbare, angenehme Schreibstil des Autors verhinderte die aufkommende Langeweile nicht.
Zufälle und Tricks
Passend dazu gab es für meinen Geschmack zu viele Merkwürdigkeiten. Da gerät ein Teenager an eine Festplatte mit brisantem Inhalt, die deswegen kompliziert und professionell verschlüsselt wurde. Aber sie errät mal eben den Code – mach ich auch, ständig. Kurz darauf setzt sie sich mit bloßen Fäusten gegen einen gut bewaffneten und trainierten Profikiller durch – ernsthaft? Da wird mit wirklichen billigen Taschenspielertricks der Gegner getäuscht und der fällt auch noch drauf rein – nein, wirklich nicht.
Bis zum bitteren Ende
Das Glück und der Zufall bleiben bis zum Ende Hauptbestandteil der Geschichte. Beide Zutaten sorgen dafür, dass die Protagonisten das Problem erkennen und es lösen. Wie alles andere in dem Buch auch eher nebenbei, ohne größere Schwierigkeiten, vermutlich zwischen Kaffee und Abendbrot. An dem für mich enttäuschenden Plot konnte auch Uve Teschner, trotz seiner tollen Stimme, nichts retten. Mit viel entnervten vorspulen habe ich das Hörbuch dann irgendwann beendet.
Mein Fazit:
Der Krater hat mich wirklich enttäuscht. Ich fand den Plot weder spannend, noch gut ausgearbeitet und das Ende, wie so vieles in der Geschichte, an den Haaren herbeigezogen.
- Titel: Der Krater
- Autoren: Douglas Preston
- Originaltitel: Impact
- Übersetzer: Katharina Volk
- Erzähler: Uve Teschner
- Verlag: der Hörverlag
- Genre: Thriller
- Erscheinungsjahr: 2011
- ISBN: 978-3-8445-0747-8
- Form: Hörbuch-Download, ca. 12 Stunden 26 Minuten.
- Preis: 24,95 €
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