Die Besucher von Tom Wood hat mich durch das an sich simpler Cove – eine knallrote Tür mit einem Türspion – eingefangen. Ein bisschen Recherche hat dann ergeben, dass Tom Wood wohl vor allem durch seine Reihe um den Profikiller Victor bekannt ist – ich kenne besagten Profikiller allerdings gar nicht. Vielleicht sollte ich diese Wissenslücke mal schließen? Mal sehen …
Die Besucher
Tom Wood
Jemima Talhoffer und ihr Mann Leo sind seit gut fünf Jahren verheiratet, leben in einer netten Gegend in einem hübschen Haus. Eines Morgens, kurz nachdem Leo zu einer Geschäftsreise aufgebrochen ist, klingelt es an der Tür. Nachdem Jemima geöffnet hat steht sie zwei FBI-Agenten gegenüber, die ihr haarsträubende Geschichten über Leo erzählen und sie bitten, mit ihnen in ihr Büro zu fahren. Jem ist völlig konfus und dann klingelt auch noch das Telefon und am anderen Ende ist – das FBI und hat angeblich ein paar Fragen zu Jemimas Ehemann. Fieberhaft überlegt Jem, wie sie aus dieser Situation entkommen kann.
Auf Jemima Talhoffer wartet der schlimmste Tag ihres Lebens. Es könnte ihr letzter sein. Alles beginnt damit, dass zwei Fremde an Jems Tür klopfen, kurz nachdem ihr Mann zu einer Geschäftsreise aufgebrochen ist. Die Besucher, Vorwort
Mein Eindruck:
Spiele spielen …
24 Stunden
Die Besucher ist komplett in der Ich-Perspektive geschildert und so fühle ich mich rasch mit Jemima verbunden. Ich erlebe quasi genau das, was sie erlebt und ich fühle, was sie fühlt und das alles in Echtzeit – von 8.01 Uhr an einem Tag bis 8.01 Uhr am folgenden Tag. Die einzelnen Kapitel sind jeweils mit Uhrzeiten betitelt, was irgendwie das Gefühl von Dringlichkeit vermittelt.
Täuschungen
Die wenigen Charaktere werden nach und nach eingeführt, aber bis auf wenige Ausnahmen ist hier niemand das, was er vorgibt zu sein. Hin und wieder tauchen bei mir Fragen auf, aber da die Geschichte recht wirklich rasant voranschreitet, bleibt für Antworten darauf gar keine Zeit. Es passieren so viele Dinge, dass ich – aber auch Jemima – kaum hinterher komme.
Atmosphäre
Bei all diesen sich überschlagenden Ereignisse nimmt sich der Autor trotzdem Zeit, die bedrohliche und leicht unheimliche Atmosphäre eindringlich zu beschreiben. Allerdings wird die Geschichte dabei nie langatmig, geschweige denn langweilig. Es gibt immer wieder neue Wendungen und ein USB-Stick der plötzlich ins Spiel gebracht wird gibt dem Ganzen dann nochmal eine völlig andere Richtung.
Sog
Die Besucher hat mich wie in einem Strudel oder Sog immer tiefer in das Geschehen hineingezogen und ich wusste irgendwann auch nicht mehr, wer hier die Bösen und wer die Guten sind. Immer neue Erkenntnisse lassen mich an sicher geglaubten Thesen zweifeln und mit jeder Wendung wird die Geschichte wieder in ein ganz neues Licht gerückt. Das hat mich wirklich fasziniert und begeistert.
Mein Fazit:
Die Besucher von Tom Wood hat mich wirklich völlig in seinen Bann gezogen. Ich mochte die Idee der Story, den unterschwelligen, leicht schwarzen Humor und auch die Erzählgeschwindigkeit. Ein rundum tolles Buch!
- Titel: Die Besucher
- Originaltitel: A Knock at the Door
- Autor/in: Tom Wood
- Übersetzer/in: Leo Strohm
- Verlag: Goldmann Verlag
- Genre: Thriller
- Erscheinungsjahr: 2020
- ISBN: 978-3-442-49149-0
- Form: TB, 400 Seiten
- Preis: 10,00 €