In Schönheit sterben von Stefan Ulrich ist ein Krimi, dessen Handlung in Italien angesiedelt ist. Ich mag Italien und ich mag Geschichten, die dort handeln. Stefan Ulrich war mir bisher kein Begriff, den ersten Teil Die Morde von Morcone habe ich irgendwie verpasst und seine eher humorigen Familiengeschichten sind nicht mein Beuteschema, also habe ich sie nie gelesen. Allerdings habe ich festgestellt, dass man das aktuelle Buch auch problemlos lesen kann, ohne den ersten Teil zu kennen. De Fälle haben nichts miteinander zu tun und die zwischenmenschlichen Dinge sind nicht so gravierend.
In Schönheit sterben
Stefan Ulrich
Giada Bianchi, streitbare und von schon Beruf aus neugierige Reporterin, langweilt sich ein bisschen bei den Aufträgen, die ihr Boss ihr so zuschiebt. Wer interessiert sich schon für einen manipulierten Brunnen, wenn an anderer Stelle ein bekanntes Mitglied der römischen Upper-Class brutal ermordet und ausgeraubt wird? Annibale Colosanti war ein Lebemann, ein Exzentriker und ein Kunstsammler. Ist ihm seine Leidenschaft für die Kunst letztlich zum Verhängnis geworden? Gemeinsam mit dem Münchner Rechtsanwalt im freiwilligen Ruhestand Robert Lichtenwald forscht sie nach und deckt so manches Geheimnis auf…
Wie würde es werden, dieses Leben? Lichtenwald wusste, dass es nur eine Sache gab, die noch gefährlicher war, als seine Träume zu beerdigen: sie zu verwirklichen. In Schönheit sterben, S. 24
Mein Eindruck:
Italien, Sonne, leckeres Essen und hervorragender Wein – klingt verlockend…
Alte Verbrechen
Zum Einstieg bekommt man ein Verbrechen serviert, dass bereits 15 Jahre zurückliegt, aber an dieser Stelle ahnt man natürlich, das es irgendetwas mit der Gegenwart zu tun hat. Allerding lässt sich zunächst nicht so recht ausmachen, wie weit und in welcher Form die Geschehnisse von damals sich auswirken. Auch über die heutigen Protagonisten, Giada Bianchi und Robert Lichtenwald, bekommt man quasi zur Auffrischung ein paar erläuternde Infos.
Ein gutes Team
Giada und Robert scheinen ein wirklich gutes Team zu sein. Jedenfalls gehen beide gerne Essen und genehmigen sich gerne und oft ein Gläschen Wein. Aber natürlich wird zwischen den Gängen fleißig ermittelt und beide begeben sich immer wieder in gefährliche Situationen. Sie haben es mit Grabräubern, einer sehr seltsamen „Partei der Schönheit“ und reichlich römischen Originalen zu tun. Am Zwischenmenschlichen sollten sie allerdings noch arbeiten – aber ich schätze, das tun sie.
Kurzweilige Urlaubslektüre
In Schönheit sterben ist ein typischer, kurzweiliger Urlaubs-Krimi. Der Plot ist solide, aber nicht sonderlich aufregend und verlässt allgemein gut funktionierende Pfade nicht. Der Schreibstil ist sehr flüssig und wirklich gut lesbar, die Dialoge sind für meinen Geschmack recht lebensnah und gerade Giadas „typisch italienische“ Art zaubert mir immer mal wieder ein Lächeln ins Gesicht. Mit dem guten Robert werde ich nicht so recht warm, aber das würde ich wohl auch nicht, wenn ich ihm tatsächlich leibhaftig begegnen würde.
Cosy Crime
Dieses Buch lässt sich ganz sicher wunderbar am Strand, im Freibad oder sonst wo in der Sonne genauso gut lesen, wie im heimischen Wohnzimmer auf der Couch. So sollte Cosy Crime sein und so ist auch In Schönheit sterben. Ganz sicher lassen sich darauf noch etliche Bände aufbauen, allerdings muss ich sie nicht unbedingt lesen. Es gibt auch Stories in diesem Genre, die ich regelmäßig Band für Band verschlinge – diese Geschichte gehört nicht dazu
Mein Fazit:
In Schönheit sterben hat einen soliden, aber nicht weiter aufregenden Plot – ist aber angenehm und flüssig geschrieben. Ein gutes Buch für Zwischendurch oder den Urlaub, aber für mich nicht mehr, allerdings eben auch nicht weniger.
- Titel: In Schönheit sterben
- Autor: Stefan Ulrich
- Verlag: Ullstein Verlag
- Genre: Krimi
- Erscheinungsjahr: 2018
- ISBN-Nummer: 978-3-548-29048-5
- Form: TB, 300 Seiten
- Preis: 15,00 €