Krimi/Thriller
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[Rezension] Tödliches Capri

Tödliches Capri

Tödliches Capri von Fabio Paretta ist bereits der dritte Fall für den etwas bärbeißigen Commissario Franco De Santis. Üblicherweise ermittelt es ja in seiner Heimatstadt Neapel, aber dieses mal verschlägt es ihn nach Capri – aber das macht ihn auch nicht freundlicher. Ich mag de Santis wirklich gern, weil ihn die sogenannten “Sachzwänge” so überhaupt nicht interessieren, sondern sein Ziel die Lösung des Falles ist und das erreicht er auch gerne mal ganz pragmatisch und unkonventionell.

Tödliches Capri

Commissario Franco De Santis 3

Fabio Paretta

Commissario Franco De Santis wird an einem herrlichen Sonntagmorgen ganz unsanft geweckt – sein Telefon läutet extrem penetrant. Aber nicht nur das verwirrt ihn, denn er weiß gar nicht wirklich wo er ist und vor allem wer die hübsche junge Frau neben ihm im Bett ist. Aber er kann nicht weiter darüber nachdenken, denn sein Vorgesetzter entsendet ihn nach Capri um sich dort eines Mordfalles anzunehmen. Der Fall soll möglichst unauffällig und geräuschlos gelöst werden – aber ob de Santis da dann der richtige Mann am richtigen Platz ist?

Gabriele war noch nie so glücklich gewesen – und noch nie so verzweifelt. Warum spannte sie ihn auf die Folter? Warum konnten sie sich nicht sofort sehen? Tödliches Capri, S. 7

Mein Eindruck:

Idylle mit Makeln

Schwierige Ermittlungen

Auf Capri hat jemand den jungen, talentierten Kunststudenten Gabriele Ceriello brutal ermordet. Er wurde am Rande eines beliebten Wanderweges gepfählt und das Bild das sein Leichnam bietet raubt sogar dem erfahrenen Commissario den Atem. Allerdings schafft das auch Commissario Alessandro Moncini, der Leiter der Dienststelle auf Capri, denn der möchte den Fall am liebsten einfach stillschweigend abhaken. Mit de Santis als Leiter der Ermittlungen dürft ihm das allerdings schwer fallen.

Sommerkurs

Das Opfer hat an einem Sommerkurs der beliebten Akademie für bildende Künste, der Villa Paradiso, teilgenommen. Es gibt zur fiktiven Villa Paradiso auch ein reales Gegenstück auf Capri. Die Villa San Michele im weitesten Sinne der im Buch beschriebenen Villa Paradiso und liegt in Anacapri. Aber ich geh mal einfach davon aus, dass dort niemand ermordet wird.

Touristen

Capri ist vor allem eine Urlaubsinsel und lebt von den Touristenscharen, die die Insel immer wieder besuchen. Aus diesem Grunde veruscht der Dienststellenleiter möglichst alles Unangenehme unter der Decke zu halten, aber bei ienem Mord klappt das natürlich nicht. trotzdem muss de Santis auf sein bewährtes Team weitesgehend verzichten. Lediglich die Arbeiten im Hintergrund dürfen sie durchführen.

Viele Verdächtige

Zwischendurch wird es durch die vielen beteiligten Personen ein bisschen unübersichtlich und ich weiß manchmal gar nicht mehr so genau, wer da wer ist. Es gibt etliche Verdächtige, die immer mal wieder auftauchen, eine mögliche Verbindung zu diversen Sprayeraktionen vor Ort wird geprüft, ein Galerist bangt um seinen Verdienst mit den Werken des Opfers, eine mögliche Geliebte scheint verdächtig zu sein – aber auch die Eltern von Gabriele benehmen sich auffällig. Allen ist gemein, dass sie offenbar etwas verschweigen.

Schwierigen Drumherum

Auch das Ehepaar, dass die Villa Paradiso rückt irgendwann in den Fokus der Ermittlungen, denn vor ein paar Jahren kam schon mal eine Studentin der Akademie unter verdächtigen Umständen ums Leben. Zu allem Überfluss verschwindet Zwischendurch auch noch de Santis siebzehnjährige Tochter Ludovica, was dazu führt, dass de Santis Ex-Frau ihm die Hölle heiß macht. Als wäre das alles nicht genug, ist die leitende Staatsanwältin in diesem Fall Elvira Barbarossa – die seit ihrer kurzen Affäre mit de Santis nicht gut auf ihn zu sprechen ist.

Zu wenig Lokales

Man sagt ja, viele Köche verderben den Brei – aber ich finde zu viele Verdächtige und zu viele Nebenhandlungen schaden dem Plot. Grundsätzlich fand ich den gut ausgedacht, aber die Fülle an Verdächtigen und Nebenhandlungen ließen mein Interesse merklich schwinden – jedenfalls zwischendurch. Ein weiterer Mord ließ mich zwar wieder etwas mehr mitraten, aber insgesamt gefielen mir die beiden ersten Bände besser. Mir fehlte vor allem ein bisschen das Lokalkolorit, das bei den Plots in Neapel deutlich mehr Raum einnahm.

Mein Fazit:

Tödliches Capri von Fabio Paretta ist ein spannender Krimi in einer ebenso interessanten wie malerischen Umgebung – aber mir fehlte ein bisschen das besondere Flair, das die die ersten beiden Bücher hatten.

Buchinfos
  • Titel: Tödliches Capri
  • Autor: Fabio Paretta
  • Verlag: Penguin Verlag
  • Genre: Krimi
  • Erscheinungsjahr: 2021
  • ISBN: 978-3-328-10606-7
  • Form: TB,  368  Seiten
  • Preis: 11,00 €
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