Krimi/Thriller
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[Rezension] Trügerisches Neapel

TrügerischesNeapel

Trügerisches Neapel von Fabio Paretta ist der zweite Teil einer Reihe rund um Commissario Franco De Santis. Der erste Teil Die Kraft des Bösen hat mir auch schon gut gefallen, wenn ich auch fand, dass die Krimihandlung hinter den Milieustudien etwas zurückstand. Aber ich mochte den Schreibstil des Autors sehr gern und das er kein Italiener ist – non mi interessa.

Trügerisches Neapel

Fabio Paretta

Ein schöner warmer Frühlingstag in Neapel, man flaniert durch die Straßen, genehmigt sich einen Kaffee in einem der zahlreichen Straßencafés und in einer kleinen Seitenstraße wird eine Boutique ausgeraubt. Eigentlich auch schon beinahe normal – aber dieses Mal hat es einen Toten gegeben, ein Schüler, der nur sein Taschengeld ein bisschen aufbessern wollte wurde erschossen. Franco De Santis wird an den Tatort gerufen und gerät gleich bei der Ankunft in eine unangenehme Situation – aber Gott sei Dank ist ja Elvira Barbarossa, ihres Zeichens Staatsanwältin, bei ihm.

Himmel! Es war schon eine Herkulesaufgabe gewesen, die Staatsanwältin überhaupt zu diesem Ausflug zu überreden. Bitte neutrales Terrain, hatte sie gesagt. Daraufhin hatte er die Besichtigung arrangiert, nur für sie beide. Aber diese Frau in romantische Stimmung zu versetzen, schien schlichtweg unmöglich. Trügerisches Neapel, S.11

Mein Eindruck:

Als alleinerziehender Commissario hat man es nicht leicht…

Klare Verhältnisse

Die Trennung von De Santis und seiner Frau ist nun ganz offiziell, keine Alibi-Besuche bei den Schwiegereltern mehr und endlich klare Verhältnisse. Mittlerweile versucht De Santis nun, Staatsanwältin Elvira Barbarossa zu becircen, aber eher mit mäßigem Erfolg. Auch die Beziehung zu seinen Kindern gestaltet sich schwierig und bereitet ihm einiges Kopfzerbrechen. Da kommt ein neuer Fall als Ablenkung gerade richtig.

Allgegenwärtige Korruption

Aber dieser Fall hat es in sich und wieder einmal dreht sich alles um Korruption, Bestechung, Schwarzhandel im großen Stil und letztlich eben auch um die Camorra. Aber da gibt es noch ein paar andere Facetten, die De Santis nicht ruhen lassen und so wühlt er tief im Leben des Opfers und seiner Klassenkameraden. Das er sich mit dieser Hartnäckigkeit nicht eben beliebt macht, stört ihn gar nicht – eher im Gegenteil.

Facetten Neapels

Wie schon im ersten Band Die Kraft des Bösen lernt man sehr viele Seiten Neapels kennen. Die weniger schönen, aber eben auch die schönen Seiten. Genauso wie man den Bösewichten und den ganz normalen Menschen begegnet. Beide Seiten werden von Paretta wunderbar einfühlsam beschrieben. Der Krimiplot ist dieses mal zwar auch sehr komplex, aber nicht so verwirrend wie beim letzten Mal und auch das Ende ist ganz gut nachvollziehbar.

Mein Fazit:

Ein sehr spannender und trotzdem beinahe liebevoller Krimi. Man merkt, dass der Autor sich in Neapel gut auskennt und die Stadt, trotz aller Fehler, liebt. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle Krimi-, Italien – und Brunetti-Fans.

Buchinfos
  • Titel: Trügerisches Neapel
  • Autor: Fabio Paretta
  • Verlag: Penguin Verlag
  • Genre: Krimi
  • Erscheinungsjahr: 2018
  • ISBN: 978-3-328-10087-4
  • Form: TB,  384  Seiten
  • Preis: 10,00 €
Reiheninfos

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