Bis alle Schuld beglichen von Alexander Hartung ist der Auftaktroman zu seiner Serie um Jan Tommen, Kommissar der Berliner Mordkommission. Ich habe tatsächlich mal bei Lovelybooks etwas gewonnen – wer hätte das gedacht. Ich bin da eher überall als Pechvogel unterwegs, was mich aber auch nicht groß stört. Ich durfte mir einen Band aus besagter Jan-Tommen-Reihe aussuchen und dachte mir ich bin brav und starte mit dem ersten Band.
Bis alle Schuld beglichen
Alexander Hartung
Gerade noch liegen Jan Tommen und seine Freundin Betty selig schlafend im Bett, als es an seiner Tür läutet wie verrückt. Als Jan öffnet geht alles ganz schnell – Jan steht unter dringendem Mordverdacht und die Kollegen – die ihn so unsanft geweckt haben – führen ihn ab. Alle Indizien sprechen gegen Jan, der zu allem Überfluß einen gewaltigen Filmriss hat.
Der Schmerz seines gebrochenen Beins riss Georg aus der Gnade der Bewusstlosigkeit. Er lag neben dem Couchtisch seines Wohnzimmers und starrte auf den Knochen, der aus seinem Unterschenkel ragte. Bis alle Schuld beglichen, S. 7
Mein Eindruck:
Wenn man nichts mehr weiß
Erfolgreicher Ermittler
Jan Tommen ist ein ausgesprochen erfolgreicher, aber oft auch sehr unkonventioneller, Ermittler bei der Berliner Mordkommission. Er wird verdächtigt, Richter Georg Holoch ermordet zu haben – seine Fingerabdrücke sind am Tatort zu finden, das Blut des Opfers klebt an Jan’s Hemd und sein Auto stand zur fraglichen Zeit vor der Tür des Opfers. Aber Jan kann sich nicht an die letzten 36 Stunden erinnern und kann somit auch kein Alibi liefern.
Flucht
In seiner Verzweiflung gelingt es Jan aus dem Kommissariat zu fliehen und er bittet seinen Freund Chandou um Hilfe und Unterschlupf. Die beiden verbindet eine lange Freundschaft und Jan hat dem “freundlichen Riesen” schon mal das Leben gerettet. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach dem wahren Täter, während dieser weitere Opfer findet. Jan weiß, dass er schnell Ergebnisse braucht.
Ausgangslage
Dank der schwierigen Ausgangslage des Protagonisten kann der Autor mir ganz unkompiliziert Jan Tommens Team vorstellen, denn die helfen hinter den Kulissen Jan ganz fleißig bei der Mördersuche. Neben Chandou, einem etwas zwielichtigen Typen aus Ruanda, der gerne mal “handfest” bei der Sache ist, gibt es natürlich noch weitere Helfer – selbst ein Mann der Kirche hilf mit.
Bunte Truppe
Dann wäre da noch Zoe, die Gerichtsmedizinerin. Sie ist offenbar vermögend, raucht Kette und nimmt grundsätzlich nie ein Blatt vor den Mund. Als Computerexperte hilf Max, ein klassischer Nerd, der sich von Pizza und Cola ernährt, der Truppe. Er hackt den Kriposerver und sorgt dafür, dass Jan die neuesten Informationen erhält. Mit dieser bunten, aber auch recht cleveren Truppe muss es Jan gelingen, den wahren Täter zu finden.
Guter Einstieg
Auch wenn ich fand, dass Alexander Hartung gerade bei der Truppe, die bei der Aufklärung hilft, schon recht tief in die Klischeekiste gegriffen hat, war das Buch wirklich spannend, rasant und gut durchdacht. Eine Reihe wichtiger Charaktere so auf die schnelle vorzustellen ist sicher nicht ganz einfach. Ich fand eigentlich alle gut gezeichnet und vorstellbar – etwas weniger Klischee wäre nett gewesen – aber das eine oder andere ändert sich ja vielleicht auch noch- Die Reihe ist ja schon recht umfangreich.
Mein Fazit:
Bis alle Schuld beglichen von Alexander Hartung ist ein spannender und rasanter Thriller. Als Einstieg in eine neue Reihe für mich auf jeden Fall genial, denn ich möchte nun wissen, wie es mit all den Typen so weitergeht. Ich finde die Reihe ist auch super für alle Fans von Chris Carter – vielleicht nicht ganz so blutig, aber genauso spannend.
- Titel: Bis alle Schuld beglichen
- Autor/in: Alexander Hartung
- Verlag: Edition M
- Genre: Thriller
- Erscheinungsjahr: 2020
- ISBN: 978-2496704594B0735B4X18
- Form: TB, 287 Seiten
- Preis: 9,95 €
- Bis alle Schuld beglichen
- Vor deinem Grab
- Wenn alle Hoffnung vergangen
- Die Erinnerung so kalt
- Was verborgen bleiben sollte
- Wenn die Zeit gekommen ist
- Als die Nacht begann