Blutadler von Craig Russell ist der erste Band um den Hamburger Kommissar Jan Fabel. Wie immer habe ich die Reihe wieder mal mit dem zweiten Band begonnen. Wolfsfährte hat mir dann aber so gut gefallen, dass ich auf jeden Fall mehr von diesem Autor lesen wollte und so habe ich dann mal ganz am Anfang begonnen…
Blutadler
Craig Russell
Ein Serienmörder sorgt dafür, dass die Polizei Hamburg, genauer gesagt die Abteilung unter Jan Fabel, nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht. Der Killer tötet seine Opfer ausgesprochen brutal, nach einem Ritual der alten Wikinger und er geht dabei ausgesprochen akribisch und sauber vor. Nicht die geringste Spur deutet auf die Identität des Mörders hin und so tappen die Ermittler lange im Dunkeln. Doch als plötzlich auch der Bundesnachrichtendienst Interesse an den Ermittlungen zeigt, dämmert es den Ermittlern, dass es hier um viel mehr geht, als sie bisher gedacht haben.
Während das Gewitter blitzend und polternd über die Stadt zog, zuckten Fabel Bilder durch den Kopf. Die Zeit implodierte und faltete sich zusammen. Menschen und Ereignisse, die durch Jahrzehnte getrennt waren, trafen sich an einem Ort außerhalb der Zeit. Blutadler, S. 13
Mein Eindruck:
Ich denke, die Wikinger waren nicht sonderlich nett…
Blutig
Ziemlich zu Beginn wird gleich der erste Tatort beschrieben und der hat es wirklich in sich. Wer ein bisschen empfindlich ist, dürfte mit diesem Buch keine Freude haben, denn Tatorte und Taten werden auch weiterhin sehr detailgetreu beschrieben. Es gibt viel Blut und ebensoviel Rätsel, die es zu lösen gilt, denn erst einmal findet man keinen Zusammenhang bei den Opfern.
Komplex
Durch weitere Opfer und weitere Tatorte gelingt es immer mehr, dem Täter näher zu kommen – allerdings nie nah genug. Insgesamt entpuppt sich der Fall als sehr komplex und es offenbaren sich Zusammenhänge sowohl in die Politik, als auch in bekannte mafiöse Organisationen. Ich fand das zum Teil ein bisschen sehr weit hergeholt und dadurch auch einen Ticken zu unübersichtlich und langatmig.
Ermittlungsarbeit
Das Team rund um Kommissar Fabel hat dabei aber vieles wieder herausgerissen. Die Ermittler waren allesamt mehr oder weniger sympathisch und so, wie hier Polizeiarbeit geschildert wird, stelle ich sie mir auch vor. Manchmal einfach langwierig, bürokratisch und nervig. Leider schlägt sich das auch hin und wieder auf die Geschichte nieder, die manchmal einfach ein bisschen zu langatmig war.
Schreibstil
Allerdings reißt der wirklich sehr gut lesbare Schreibstil und der sehr intelligente grundsätzliche Krimiplot (ohne BND und so) die Sache wieder raus. Gelegentliche Perspektivwechsel bei den Ermittlern und immer wieder eingestreute Tätersichten sorgen für Tempo und machen etwas langatmige Passagen wieder wett. Trotzdem hat mir Wolfsfährte eindeutig besser gefallen – vielleicht weil die Story nicht ganz so viele Handlungsfäden hatte.
Mein Fazit:
Blutadler ist ein sehr spannender, aber auch sehr blutiger, brutaler Thriller. Manchmal wird die Geschichte etwas unübersichtlich und damit auch langatmig, aber insgesamt gefiel mir auch dieses Buch von Craig Russell gut, wenn auch nicht ganz so gut wie der zweite Band.
- Titel: Blutadler
- Originaltitel: Blood Eagle
- Autor: Craig Russell
- Übersetzer/in: Bernd Rullkötter
- Verlag: Aufbau Verlag
- Genre: Thriller
- Erscheinungsjahr: 2017
- ISBN: 978-3-7466-3320-6
- Form: TB, 544 Seiten
- Preis: 12,99 €
- Blutadler
- Wolfsfährte
- Brandmal
- Carneval
- Walküre
- Tiefenangst
- Auferstehung