Der Spion und der Bankier von Liaty Pisani hat mir nicht lange Ruhe gelassen. Es ist immer gar nicht so einfach etwas dazu zu schreiben, ohne zuviel vom Inhalt der vorangegangenen Bände zu verraten. Man kann sicher auch jeden Band lesen ohne die andere zu kennen, denn jedes Buch hat eine in sich abgeschlossene Handlung, aber manche Dinge erschließen sich nicht wirklich, wenn man nicht weiß, was im letzten Band passiert ist.
Der Spion und der Bankier
Ogden 3
Liaty Pisani
Nachdem was bei seinem letzten Fall passiert war hatte Ogden eigentlich beschlossen, sich aus dem Spionagegeschäft zurück zu ziehen. Aber da er dabei gegen alle Regeln seines Gewerbes verstoßen hat, ist nun gezwungen sich versteckt zu halten, was gar nicht so einfach ist. Da macht Stuart, der mittlerweile zum Chef des Dienstes aufgestiegen ist, ihm ein verlockendes Angebot. Ogden soll, eher als Privatdetektiv denn als Spion, den verschwundenen Sohn eines Bankiers wieder finden und im Gegenzug dafür wird Stuart Ogdens gesammelte Dossiers vernichten. Der junge Mann weiß von einem Geheimnis, das bereits seinen Vater das Leben kostete und an dem sowohl Banken als auch verschiedene Geheimdienste ein reges Interesse haben. Es geht um den Verbleib jüdischen Vermögens, das unter der Nazi-Herrschaft verschwunden ist und heute bei staatstragenden Organisationen liegt. Seine Suche nach dem verschwundenen Bankierssohn führt Ogden nach Südfrankreich, in’s malerische Languedoc mit seiner geheimnisvollen Geschichte und mystischen Orten.
Mein Fazit
Die Vergangenheit lebt weiter
Wettrennen
Die Spionagegeschichte ist, wie schon in den vorherigen Büchern spannend geschrieben und wieder sorgt das Wettrennen verschiedener Geheimdienste um das Informationsmaterial, das der Bankierssohn Willy besitzt für einige Verfolgungsjagden, Verwirrungen und die eine oder andere Leiche. Dank Willys Interesse an den Katharern und seiner Flucht nach Südfrankreich erfährt man einiges über diese Glaubensrichtung und über deren Vernichtung.
Jüdisches Vermögen
Mich persönlich hätte allerdings viel mehr interessiert etwas über diese verschwundenen Vermögen zu erfahren, die ja der eigentliche Aufhänger des Buches waren. So hat man zwei große „Hintergrundgeschichten“ die dann aber beide irgendwie zu kurz kommen, was ziemlich schade ist, weil beide Geschichten mehr Raum verdient hätten.
Reinkarnation
Irritiert hat mich auch der sehr kurze Ausflug in die Reinkarnation der plötzlich auftauchte und genauso plötzlich wieder fallen gelassen wurde. Aber trotz dieser kleinen „Irritationen“ hat mir auch dieser Band wieder gut gefallen und ich habe ihn mehr oder weniger an einem Stück gelesen, weil ich immer wieder wissen wollte wie es weiter geht.
Mein Fazit:
Der Spion und der Bankier von Liaty Pisani bringt wieder die von mir sehr geschätzten Verbindungen zu realen Ereignissen, hier das verschwundene jüdische Vermögen, mit dem erfundenen Spion zusammen.
- Titel: Der Spion und der Bankier
- Autor: Liaty Pisani
- Originaltitel: ??
- Übersetzung: Ulrich Hartmann
- Verlag: Diogenes Verlag – leider nur noch gebraucht erhältlich?
- Genre: Roman
- Erscheinungsjahr: 2001
- ISBN: 978-3-257-23098-7 978-3-257-23258-5
- Form: TB, 432 Seiten
- Preis: ?? €
- Der Spion und der Analytiker
- Der Spion und der Dichter
- Der Spion und der Bankier
- Der Spion und der Schauspieler
- Der Spion und der Präsident
- Der Spion und der Rockstar
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