Hörbücher, Krimi/Thriller
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[Rezension] Des Teufels Gebetbuch

Des Teufels Gebetbuch

Das ich Des Teufels Gebetbuch von Markus Heitz nicht lange widerstehen würde, war mir klar. Da ich aber im Moment mit meiner Zeit irgendwie auf Kriegsfuß stehe, habe ich mir die Hörbuchversion gegönnt – und sehr genossen.

Des Teufels Gebetbuch

Markus Heitz

Tadeus Boch ist ein ehemaliger Spieler, der mit den Folgen seiner Spielsucht und seinem Alkohol – und Drogenkonsum  kämpft. Um sich und anderen zu beweisen, dass er das alles im Griff hat, arbeitet er als Sicherheitskraft im Kasino Baden-Baden, wo er jeden Tag aufs neue mit seinen alten Dämonen konfrontiert wird.  Eines Abends gerät er in den Besitz einer sehr alten, kunstvoll gestalteten, Spielkarte. Er spürt ihre beinahe magische Anziehungskraft und versucht mehr über diese Karte herauszufinden und gerät so in einen tödlichen Strudel aus mysteriösen Geschehnissen.

Das Spiel gibt es, das Spiel nimmt es. Supérieur. Des Teufels Gebetbuch

Mein Eindruck:

Ein Grund, warum mich dieses Buch so gereizt hat, ist meine Oma. In ihrem Haus gab es keine Kartenspiele und auch wir Kinder durften noch nicht einmal Mau-Mau dort spielen. Auf unsere ständigen Nachfragen gab es stets die gleiche Antwort: „Karten sind des Teufels Gebetbuch – in meinem Haus haben sie nichts verloren.“  Immer wenn ich heute nach einem Kartenspiel greife, fällt mir dieser Satz ein.

Spannende Charaktere

Wie so oft bei Heitz sind auch in Des Teufels Gebetbuch alle Figuren gut ausgearbeitet und geschildert, so dass ich mir selbst von Randfiguren ein recht gutes Bild machen kann. Das gilt sowohl für die Charaktere in dem eher historischen Handlungsstrang, als auch für alle Personen in der Gegenwart. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf Tadeus Boch, dem ehemals spielsüchtigen Security-Mitarbeiter. Dessen innere Kämpfe fand ich ausgesprochen nachvollziehbar geschildert – wenn ich auch seine Fähigkeiten im Nahkampf etwas überzogen fand.

Spannende Vergangenheit

Auch wenn die Handlung hauptsächlich in der Gegenwart angesiedelt ist, gibt es gelegentliche Ausflüge in die Vergangenheit, genauer gesagt nach Leipzig im 18. Jahrhundert. Dort entsteht zu der Zeit genau diese Karte, die jetzt in Tadeus Bochs Besitz ist – die Todeskarte. Auch die Geschichte um diese Entstehung ist spannend geschildert und unterstreicht das magische und  mysteriöse, dass diese Spielkarte umgibt. Da gerade in diesem Bereich viele historische Fakten mit einer gehörigen Portion Fiktion gemischt werden, fand ich diesen Teil der Geschichte besonders reizvoll.

Spannende Gegenwart

Aber auch der wesentlich größere Teil der Geschichte, der in der Gegenwart handelt, zog mich immer mehr in seinen Bann. Ein hohes Tempo, Ortswechsel und unerwartete Wendungen machten es mir schwer, das Hörbuch zwischendurch auszuschalten. Wie gut, dass ich tagsüber alleine war – es sah bestimmt nicht sonderlich intelligent aus, wie ich zwischendurch einfach mitten in der Wohnung stand und gebannt lauschte, wie es weiter ging. Da Markus Heitz nicht immer zimperlich mit Gewaltdarstellungen ist, bin ich zwischenzeitlich sicher auch ordentlich zusammengezuckt.

Mein Fazit:

Des Teufels Gebetbuch ist eine gelungene Geschichte, die geschickt Vergangenheit und Gegenwart, Mysteriöses und Brutales, miteinander verwebt. In der Hörbuchversion wird das unheimliche an der Story noch einmal von der eindringlichen Stimme Uve Teschners unterstrichen. Eine dicke Hör – bzw. Leseempfehlung von mir.

Hörbuchinfos
  • Titel: Des Teufels Gebetbuch
  • Autor: Markus Heitz
  • Erzähler: Uve Teschner
  • Verlag: Audible
  • Genre: Thriller/Fantasy/Mystery
  • Erscheinungsjahr: 2017
  • ASIN: B06X9MH5T9
  • Form: Hörbuch-Download, ca. 18 Std.
  • Preis: 26,99 € (oder 9,95 € im Audible-Abo) als Download

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