Krimi/Thriller
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[Rezension] Die schöne Münchnerin

Die schöne Münchnerin

Die schöne Münchnerin von Harry Kämmerer hat mich durch das klischee-typische Cover erst einmal eher abgeschreckt. Aber die eigentliche Story, die im Klappentext angedeutet wird fand ich dann wiederum total spannend. Ob man wohl tatsächlich eine andere Nase einfach so verpflanzen kann? Vermutlich schon, denn es geht ja auch mit Nieren, Herzen und ganzen Gliedmaßen – wobei einfach hier wohl nicht das richtige Wort ist.

Die schöne Münchnerin

Harry Kämmerer

In München wird die Leiche einer wunderschönen, jungen Frau gefunden. Die “Schöne Münchnerin”, bisher Liebling der Boulevardpresse und Gewinnerin des alljährlichen Schönheitswettbewerbs, fordert nun ganze Aufmerksamkeit von Dr. Gesine Fleischer, der Gerichtsmedizinerin. Bei der Obduktion offenbaren sich die Geheimnisse des schönen Models– etliche Schönheitsoperationen haben sie zur “Schönen Münchnerin” gemacht. Der Umstand dass sie offenbar eine Nasenkorrektur hat vornehmen lassen, scheint da zunächst nicht weiter wichtig. Als die Gerichtsmedizinerin jedoch feststellt, dass die Nase nicht nur korrigiert wurde, sondern dass ihr eine komplett neue Nase implantiert wurde, stellt sich die Frage, was mit der ursprünglichen Besitzerin des Näschens passiert ist. Chefinspektor Mader und sein Team beginnen zu ermitteln und stoßen zwischen Schickeria, Schönheit und Schein auf eine ganz neue Art von illegalen Organhandel. Hat die “Schöne Münchnerin” darüber mehr gewusst als gut für sie war und musste sie deshalb sterben?

Mein Eindruck:

Wer schön sein will …

Rasant

Die Geschichte startet mit einer rasanten Verfolgungsjagd und genauso rasant werde ich mit vielen kurzen, manchmal auch sehr kurzen, Kapiteln durch die Story und die verschiedenen Handlungsstränge gescheucht. Hin und wieder fühle ich mich dabei dann tatsächlich etwas gehetzt und gescheucht.

Sympathisch

Das durchweg sympathische Ermittlerteam macht diese Hektik aber dann wieder wett. Die Charaktere sind alle sehr detailliert und liebevoll beschrieben. Mader, der es liebt mit Dackel Bajazzo lange Spaziergänge zu unternehmen, der unsterblich und leider etwas unglücklich verliebte Hummel, Zankl, der gerade Vater wird und unter den vielen Geburtsvorbereitungslehrgängen leidet und Dosi, die als bodenständige und selbstbewusste Ermittlerin so etwas wie den ruhenden Pol der Truppe bildet.

Lokalkolorit

Auch die Schauplätze des Geschehens sind sehr schön beschrieben, so dass ich als Nicht-Münchnerin mir bestimmte Orte und Plätze durchaus bildlich vorstellen kann. Die Beschreibung eines bestimmten Teils der Münchener Gesellschaft ist, ob sie nun wahr ist oder nicht, ist besonders lustig zu lesen – wie überhaupt die ganze Geschichte mit sehr viel Humor geschrieben ist. Das gilt vor allem auch für Hummels Tagebucheinträge die immer wieder zwischendurch auftauchen und einen Einblick in seinen manchmal etwas frustrierenden Alltag geben. Bei all den vielen liebevollen Details, Charakterbeschreibungen und humoristischen Einlagen kam mir die Spannung aber ein wenig zu kurz.

Manko

Leichen gab es reichlich, immerhin Acht an der Zahl, trotzdem kam bei mir keine rechte Spannung auf. Als geübter Krimileser war mir relativ schnell klar, wer der Täter ist und an sich mag ich es lieber, wenn ich als Leser ebenfalls bis zum Ende der Ermittlungen miträtseln muss. Aber trotz dieser kleinen Mankos habe ich Die schöne Münchnerin mit viel Spaß gelesen und fühlte mich von der gesamten Geschichte gut unterhalten.

Mein Fazit:

Die schöne Münchnerin von Harry Kämmerer ist ein guter und typischer Regionalkrimi. Wer gerne Krimis mit wenig Blut, aber viel Humor und Lokalkolorit liest, dem kann ich Die Schöne Münchnerin auf jeden Fall empfehlen

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