Einsteins Versprechen von Àlex Rovira und Francesc Miralles passt eigentlich so gar nicht zu meinen Lesevorlieben. Es ist ein klassischer Roman, in dem es zwar auch um Geheimnisse geht – aber es ist weder Krimi, noch Thriller. Aber es erinnerte mich an meinen alten Physiklehrer – ein netter, sehr engagierte Mann der damals vermutlich echt an mir verzweifelte, denn mein Verständnis für physikalische Zusammenhänge hielt sich, milde ausgedrückt, in Grenzen
Einsteins Versprechen
Àlex Rovira und Francesc Miralles
Javier Costa ist Wissenschaftsjournalist und versucht mit wechselnden Jobs sich über Wasser zu halten. Zu seiner beruflich eher bescheidenen Lage kommt noch, dass er in eine Frau verliebt ist, die nichts von ihm wissen will. Als sie ihn bittet, einen erkrankten Kollegen bei einer Radiosendung zu vertreten sagt er, in der Hoffnung ihr näher zu kommen, ohne zu zögern zu, zumal das Thema „Einstein“ eine interessante Sendung verspricht. Tatsächlich entpuppt sich der Abend aber als mittleres Desaster. Sein Gast in der Sendung, der das Werk „Einstein relativ einfach“ verfasst hat ist ein arroganter, nervender Ignorant und nichts läuft so wie Javier es sich gedacht hat. Ohne es wirklich zu wollen verkündet Javier ohne jeden Anlass und ohne jeden Beweis, das Einstein vermutlich einer wirklich großen Sache auf der Spur war, er aber die Menschheit noch nicht reif genug hielt für diese Entdeckung hielt. Diese unbedachte Äußerung und eine darauf folgende mysteriöse Nachricht lösen eine Suche nach eben dieser Entdeckung aus und Javier ist nicht der Einzige der an dieser Suche beteiligt ist. Aber nicht alle werden diese Suche überleben.
Mein Eindruck:
Spannender als mein Pysikunterricht
Perspektive
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive, also aus Javiers Sicht. Trotzdem kann ich zu Javier so gar keine Beziehung aufbauen. Er bleibt für mich eine eher blasse, relativ emotionslose Person. Die immer wiederkehrende Versicherung wie sehr er in Sara, die ihn auf seiner Suche begleitet, verliebt sei wirkt für mich eher aufgesetzt und unglaubwürdig, genau wie seine Trauer über seine zerbrochene Ehe.
Charaktere
Auch die anderen Personen die in der Geschichte auftauchen bleiben mir ziemlich fremd und unverständlich – für mich entwickeln sie nicht wirklich ein Gesicht. Die eigentliche Grundidee, eine bisher nicht bekannte Entdeckung Einsteins, bietet eigentlich eine tolle Basis für eine gute Verschwörungstheorie – und ich bin ein Fan von gut entwickelten Verschwörungstheorien Diese Verschwörungstheorie die hier entwickelt wird ist aber weder gut durchdacht, noch sonderlich spannend erzählt und ein überraschendes Ende kann gut sein – muss es aber nicht.
Schreibstil
Zwar nähert Javier sich langsam (sehr langsam) dem Ziel der Suche, aber der Weg dahin ist eher uninteressant und daran ändert leider auch der eine oder andere Mord nichts. Die Lösung, bzw. die Erkenntnis Einsteins, um die es hier geht ist dann aber so simpel das es beinahe weh tut. Der Schreibstil von Alex Rovira und Frances Miralles ist durchaus flüssig und leicht zu lesen, aber das macht für mich die eher dünne Story nicht wett.
Mein Fazit:
Für Einsteins Versprechen von Àlex Rovira und Francesc Miralles muss man immerhin wirklich nichts von Physik verstehen, aber man erfährt so manches über Albert Einstein.
- Titel: Einsteins Versprechen
- Originaltitel: La Ultima Respuesta
- Autor: Àlex Rovira, Francesc Miralles
- Übersetzung: Maria Hoffmann-Dartevelle.
- Verlag: List E-Book
- Erscheinungsjahr: 2011
- ISBN:978-3843-70074-0
- Form: E-Book
- Preis: € 8,99 €
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