Die Gebeine von Avalon von Phil Rickman ist eine Mischung aus historischem Roman und Fantasy-Geschichte. Mir fiel da ganz automatisch an das Buch Die Nebel von Avalon von M. Zimmer-Bradley, das ich vor ewigen Zeiten (ca. 1983 oder 1984 ) gelesen habe. Das Buch war übrigens im Grunde sowas wie meine “Einstiegsdroge” in Sachen Fantasy. Natürlich haben diese beiden Bücher nichts miteinander zu tun, außer natürlich, dass das sagenhafte Avalon darin eine Rolle spielt. Aber trotzdem hat mich der Gedanke an dieses Buch natürlich begleitet, als ich auch darauf gebracht, die Leseprobe zu „Die Gebeine von Avalon“ besonders interessiert zu lesen.
Die Gebeine von Avalon
Phil Rickman
Im Jahre 1560 wird in London ein Sarg gefunden, der eine Wachspuppe enthält, die der momentan regierenden Königin Elisabeth verblüffend ähnlich sieht. John Dee, königlicher Astrologe und Wissenschaftler untersucht den seltsamen Fund, kommt allerdings erst einmal zu keinem Ergebnis. Wenig später wird er nach Glastonbury geschickt, dort soll er die Gebeine des legendären König Artus suchen, begleitet wird er von Robert Dudley, einem engen Vertrauten der Königin, und einem kleinen Gefolge. Kaum in Glastonbury angekommen wird ein Mann aus Dee’s Gefolge grausam ermordet. Schnell scheint eine Schuldige gefunden – Nell, die Tochter eines ortsansässigen Arztes und noch schneller wird sie nicht nur des Mordes sondern auch der Hexerei beschuldigt. John Dee und sein Begleiter Dudley sind von ihrer Unschuld überzeugt, haben aber keinerlei Beweise..
Mein Eindruck:
Auf den Spuren von König Artus
Sprachstil
Die „Gebeine von Avalon“ haben auf jeden Fall gehalten, was die Leseprobe versprochen hat – die Geschichte ist spannend, geheimnisvoll und voller Rätsel. Der Sprachstil ist, obwohl an die entsprechende Zeit angepasst, flüssig und lässt sich gut lesen und auch die Gestaltung des Buches unterstreicht das geheimnisvolle Flair. Es ist in mehrere Teile unterteilt, die wiederum in mehrere, nicht zu lange, Kapitel gegliedert sind. Jeder Teil beginnt mit einem Zitat, die einzelnen Kapitelnamen sind hübsch umrankt dargestellt und römisch durchnummeriert.
Optik
Auf dem eher dunkel gehaltenen Cover sieht man Teile der alten Abtei von Glastonbury. Ich bin mir nicht sicher ob man das auf dem Bild so erkennen kann, aber der Torbogen und die Schrift sind geprägt gedruckt, was dem Bild eine gewisse Tiefe verleiht. Alles in allem schon mal ein sehr stimmiger Anfang.
Charaktere
Die Geschichte wird aus der Sicht von Dr. John Dee erzählt, der mir schon in anderen Romanen ( zuletzt in „ Der letzte Schattenschnitzer“ ) begegnet ist und den es ja wirklich gegeben hat. Ebenso gab es Robert Dudley und natürlich Königin Elisabeth I., aber auch Nostradamus, und viele andere Figuren die in diesem Roman auftauchen oder erwähnt werden sind reale, historische Persönöichkeite. Genauso gibt es die Ruinen der alten Abtei von Glastonbury um die sich viele Sagen und Mythen ranken. Dort soll sich das sagenhafte Avalon befinden, wo Artus der Legende nach schlafen soll um sich von seinen schweren Verletzungen zu erholen. Immer wieder gibt es Rückblenden in die Zeit von Artus, Königin Maria, unter deren Regentschaft auch John Dee beinahe auf dem Scheiterhaufen geendet wäre, aber auch in die Zeit von Heinrich VIII unter dessen Herrschaft die Abtei zerstört wurde.
Tolle Mischung
Die Gebeine von Avalon ist eine gelungene Mischung aus Krimi, Legenden und Geschichtsstunde, auch wenn Phil Rickman einiges im Sinne seiner Geschichte manches anpassen musste. Immer wieder wird der Fluss der Geschichte ein bisschen mit den philosophischen Betrachtungen und Gedanken John Dees unterbrochen, was ich allerdings nicht störend fand, sondern es machte das Ganze für mich eher interessanter. Wenn man sich auf diese Mischung einlassen kann, dann nimmt einen dieses Buch mit auf die Reise in eine längst vergangene Zeit und in eine Welt der Geister, Sagen und Mythen.
Mein Fazit:
Die Gebeine von Avalon von Phil Rickman ist eine gelungene Mischung aus Fantasy und History. Wer „alte Geschichten“ und spannende Krimis mag, dem kann ich Die Gebeine von Avalon nur wärmstens ans Herz legen.
- Titel: Die Gebeine von Avalon
- Originaltitel: The bones of Avalon
- Autor: Phil Rickman
- Übersetzung: Alexandra Hinrichsen
- Verlag: Rowohlt Verlag – leider nur noch gebraucht erhältlich
- Genre: Fantasy, History
- Erscheinungsjahr: 2011
- ISBN: 978-3-86252-001-5
- Form: HC, 640 Seiten
- Preis: 15,95 €
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