Hörbücher, Krimi/Thriller
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[Rezension] Dunkle Fluten

Dunkle Fluten

Dunkle Fluten von Hendrik Berg ist schon einige Zeit vor Deichmörder erscheinen, aber ich habe es erst jetzt gelesen bzw. gehört. Eigentlich war ich auf der Suche nach dem allerneuesten Hörbuch zur Theo-Krumme-Reihe, das gab es da aber noch nicht (mittlerweile habe ich es aber natürlich schon) und mir fiel dann eben dieses Buch auf. Ich mochte das etwas geheimnisvolle Cover, ich finde den Spreewald faszinierend, ich mag diverse Serien um diese Gegend. Außerdem mag ich Hendrick Bergs Art Geschichten zu erzählen – also habe ich mir dieses Hörbuch gegönnt.

Dunkle Fluten

Hendrik Berg

Robert Lindner ist Kommissar in Berlin und wird nach einer wilden, gefährlichen Verfolgungsjagd angeschossen. Er wird so schwer verletzt, dass eine ganze Weile im Koma liegt und als er wieder erwacht, stellt sich heraus, dass er seinen Beruf nie wieder ausüben kann. Beinahe zur gleichen Zeit erbt seine Frau ein altes Hotel im Spreewald und sieht darin eine Chance für sie alle als Familie noch einmal neu zu beginnen. Robert ist nur mig begeistert davon in die “Provinz” zu ziehen, zu den “Ossis” – aber er sieht sich nicht in der Position seiner Frau zu widersprechen.

Mein Eindruck:

Sagen, Mythen und ihr wahrer Kern

Selbstmitleid

Schon auf der Fahrt zum geerbten Spreewaldhotel macht Robert Lindner kein Hehl daraus, wie sehr ihm die Aussicht auf ein Leben im Spreewald missfällt. Es ist kurz nach der Wende, die Vorurteile auf beiden Seiten sind noch viel größer als heute und Robert Lindner badet schon sehr im Selbstmitleid. Ich finde es wirklich bewundernswert, dass seine Frau Marie hier immer die Ruhe bewahrt. Ich könnte das nicht.

Erbe

Auch nach der Ankunft in ihrer neuen Heimat kann Robert sich nicht so wirklich einfinden und fühlt sich oft wie ein Fremdkörper. Sicher sind daran auch seine ständigen Rückenschmerzen schuld, aber auch sein steigender Konsum an Schmerztabletten und die damit einhergehende Persönlichkeitsveränderung tun ihr übriges. Seine Frau blüht dagegen sichtlich auf und auch ihr gemeinsamer Sohn fühlt sich wohl.

Bodenhaftung

Robert verliert immer mehr die Bodenhaftung und verliert sich in Sagen, Mythen und schaurigen Legenden. Ist da wirklich jemand hinter seiner Familie her oder bildet er sich das nur ein? Ich finde Hendrik Berg hat es sehr einfühlsam, aber auch sehr eindrücklich geschildert, wie sich Robert Lindner immer mehr in seiner eigenen, nicht realen, Welt verleirt und ihn am Ende niemand mehr erreichen kann.

Vorurteile

Ein bisschen störte es mich, dass immer wieder auf diesem alten Ossi-Wessi-Schema herumgeritten wurde. Ja, natürlich gab und  gibt diese Vorurteile auf beiden Seiten – es wird sie vermutlich auch immer geben. Ostfriesen sind grundsätzlich auch nicht dümmer als der Rest Deutschlands, Schwaben sind nicht allgemein geiziger und nicht alle Bayern kraxeln den ganzen auf Bergen herum – vielleicht kann man auch manche Dinge einfach mal positiver sehen.

Mystisch

Aber all das ändert nichts daran, dass mich dieser etwas düstere, leicht mystische Krimi vor der Kulisse des Spreewaldes begeistert hat. Ich liebe alte Märchen und Mythen und die Geschichte um die Spreewaldhexe passt da einfach wunderbar. hinein. Das tragische Ende lässt ein bisschen offen was Robert sich eingebildet hat und was nicht – aber dafür wirft es ein bisschen Licht auf die Hintergründe dieser Hexe.

Mein Fazit:

Dunkle Fluten von Hendrik Berg ist ein stimmiger, leicht düsterer und mystischer Krimi aus dem Spreewald. Mir hat es super gefallen, wenn auch vielleicht nicht ganz so gut, wie die Geschichten mit Theo Krumme…

Hörbuchinfos
  • Titel: Dunkle Fluten
  • Autor/in: Hendrik Berg
  • Sprecher: Martin Thomas Balou
  • Verlag: Audible Studios
  • Genre: Krimi
  • Erscheinungsjahr: 2012
  • ASIN:  B007UYTT1A
  • Form: Hörbuch-Download,  10 Stunden 29 Minuten
  • Preis: 9,95 € bzw. 1 Guthaben im Abo
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