Es geschah im Dunkeln ist bereits der elfte Band einer Reihe – leider wusste ich das vorher nicht. Allerdings kann man der Handlung als solches auch relativ problemlos folgen, ohne die vorherigen Bände zu kennen. Sicher verpasst man so etwas von der persönlichen Entwicklung der protagonisten, aber manchmal finde ich das nicht soo schlimm.
Es geschah im Dunkeln
Carol O’Connell
Manche Broadway-Aufführungen stehen unter keinem guten Stern – so wie diese mit dem Namen „Das Messingbett“. Bei der ersten Aufführung erleidet eine Zuschauerin einen tödlichen Herzanfall, bei der zweiten wird der Autor des Stückes in der ersten Reihe umgebracht. Zeitungsberichte darüber bringen zwar sicherlich Publicity, aber ob das so gewünscht ist? Detective Kathleen Mallory nimmt die Ermittlungen auf und gerät selber ins Fadenkreuz des mysteriösen Killers, der ihren Tod auf einer Tafel im Theater ankündigt. Nun muss Detective Mallory schnellstens herausfinden, wer unter all den zwielichtigen Theaterleuten ihr ans Leder will.
Von roten Vorhängen eingerahmt stand seine junge Partnerin Kathy Mallory in der Mitte der Bühne, reglos unter einem einzigen, wenig schmeichelhaften Licht, das sie so flach wirken ließ wie eines dieser Männchen, die man aus Pappe ausschneidet. Es geschah im Dunkeln, S. 15
Mein Eindruck:
Schauspieler sind grundsätzlich nicht ehrlich…
Showbusiness
Das Showbusiness mit all seinen, oft merkwürdig anmutenden, Facetten bildet den passenden Hintergrund für diesen sehr komplexen Fall. Detective Mallory muss sich durch einen Sumpf aus Lug, Trug, egozentrischen Verdächtigen, Drogen und zwischenmenschlichen Beziehungen kämpfen. Grade letzteres scheint ihr nicht ganz leicht zu fallen, denn zwischenmenschliches ist offenbar nicht grade ihre Königsdisziplin. Aber sie hat dafür einen untrüglichen Instinkt, was verborgene Zusammenhänge anbelangt und den kann sie in diesem Fall auch wirklich brauchen.
Hinter den Kulissen
Die Hintergründe dieser Tat reichen weit zurück in die Vergangenheit und sind unglaublich kompliziert. Dazu kommen undurchsichtige, zwielichtige Schauspieler und Bühnenarbeiter, die sich als Zeugen lieber die Zunge abbeißen, statt mit der Wahrheit herauszurücken. Aber dank ihrer Verbissenheit und auch dank einer gewissen Rücksichtslosigkeit deckt Mallory nach und nach jedes Puzzlestück auf und bringt es an den richtigen Platz um den Fall zu lösen. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Kollegen Riker und dem Psychologen Charles Butler, die beide gleichermaßen fasziniert sind, von ihrer Art, die Dinge anzugehen.
Undurchschaubar
Ich bin nicht ganz so fasziniert von Detective Mallorys Art, sondern manchmal eher genervt. Ich finde ihre Art mit Menschen umzugehen, milde ausgedrückt, anstrengend. Vielleicht hätte es mir geholfen, die ersten Bände zu kennen, aber so finde ich sie nur unglaublich arrogant und unfreundlich. Trotzdem hat mir das Buch wirklich gut gefallen, die Zusammenhänge waren gleichermaßen komplex, wie (auf den ersten Blick zumindest) undurchschaubar und ich bin sehr lange dem Täter nicht auf die Spur gekommen – genau das mag ich an einem Thriller.
Mein Fazit:
Es geschah im Dunkeln hat alles, was ein guter Thriller braucht. Eine komplexe Handlung, undurchschaubare Zeugen und Verdächtige und eine eher überraschende Auflösung. Ich bin zwar nicht zum Fan der Reihe um Detective Mallory geworden, aber ich habe es sehrgenossen, mich immer wieder hinters Licht führen zu lassen. Sehr empfehlenswert!
- Titel: Es geschah im Dunkeln
- Originaltitel: It Happens in the Dark
- Autor: Carol O‘Connell
- Übersetzer/in: Judith Schwaab
- Verlag: btb Verlag
- Genre: Thriller
- Erscheinungsjahr: 2017
- ISBN: 978-3-442-74843-3
- Form: TB, 480 Seiten
- Preis: 9,99 €
- Mallorys Orakel / Ein Ort zum Sterben
- Der Mann, der die Frauen belog
- Tödliche Kritiken
- Der steinerne Engel
- Falscher Zauber
- Schule des Verbrechens
- Das Judaskind
- Tödliche Geschenke
- Such mich
- Kreidemädchen
- Es geschah im Dunkeln
- Blind Sight