Krimi/Thriller
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[Rezension] Frau Holle ist tot

Frau Holle ist tot

Frau Holle ist tot von Roland Stark habe ich bei einer Buchwichtel-Aktion gewonnen und habe mich sehr darüber gefreut. Ich mag Krimis aus Deutschland, vielleicht weil ich viele Dinge einfach besser nachvollziehen kann und manchen Institutionen auch einen gewissen bezug habe. Den Rheingau an sich kenne ich jetzt nicht besonders gut, aber ich hatte schon den einen oder anderen Krimi, der dort angesiedelt war.

Frau Holle ist tot

Roland Stark

Die Geschichte von “Frau Holle” ist in zwei Handlungsstränge geteilt. Da gibt es einmal den Teil in dem Hauptkommissar Mayfeld mit seinem Team ermittelt und zum zweiten den Teil der sich mit Basti, dem Neffen und Patienten von Frau Dr. Holler, beschäftigt. Basti ist Autist, was seine Schilderungen oft schwer verständlich macht. Er lebt seiner eigenen Welt zu der Außenstehende keinen Zutritt haben Zur fraglichen Zeit hat er etwas beobachtet und einen Mann gesehen – aber ob seine Aussage bei Gericht anerkannt wird? Bringt ihn seine Beobachtung vielleicht sogar in Gefahr?

Mein Eindruck:

Eine fremde Welt

Wie im Märchen

Hauptkommissar und Hobbywinzer Robert Mayfeld macht am Anfang der Geschichte relativ wenig Fortschritte bei seinen Ermittlungen. Die laufenden Querelen auf seiner Dienststelle erleichtern seinen Arbeitstag nicht gerade und er tut mir schon ein bisschen leid. Die Ermittlungen gestalten sich allerdings auch für mich als Leser ein bisschen zäh und ich bin immer ganz froh, wenn Basti wieder auf der Bildfläche erscheint.

Eigene Welt

Basti ist Autist und er sieht die Dinge und Menschen um sich herum ganz anders als seine Mitmenschen. Alles was um ihn herum passiert, versucht er mithilfe von Märchen einzuordnen – was ihm erstaunlicherweise auch ziemlich gut gelingt. Was niemand weiß ist, das er Zeuge des Mordes an Frau Holle, also Frau Dr. Holler, war und ich bin mir nie ganz sicher, ob er etwas nun selber weiß oder gesehen hat. Außerdem beherbergt er ein Mädchen, in seiner Vorstellung die Königstochter, das von zu Hause ausgerissen ist.

Gut und Böse

Mit viel Einfühlungsvermögen schildert Roland Stark dieses recht unterschiedliche Gespann. Ohne allzu viel Klischees vermittelt er ein ziemlich sympathisches Bild von Basti, der ein ganz klares Bild von Gut und Böse hat. Natürlich ist es nicht immer in Ordnung was er tut, aber als Leser habe ich zumindest ein gewisses Verständnis für die eine oder andere Reaktion. Weniger sympathisch, oder besser ziemlich neutral, ist mein Eindruck von Hauptkommissar Mayfeld. Sicher, er hat den einen oder anderen Stress mit seinem Vorgesetzten, aber besonders ergiebig sind seine Ermittlungen wirklich nicht. Eigentlich wissen alle um ihn herum mehr, als er und das ist ja nicht sehr schmeichelhaft für einen Polizisten. Ein bisschen mehr Kontur hätte ich ihm jedenfalls gegönnt.

Schnelles Ende

Die Auflösung des Kriminalfalles kommt am Ende ziemlich abrupt und ohne große Vorwarnungen – auch dafür hätte ich mir eigentlich ein bisschen mehr Zeit und etwas mehr Logik gewünscht. Trotzdem fand ich die Geschichte in ihrer Gesamtheit sehr gelungen und außerordentlich spannend geschrieben. Am Ende des Buches gibt es, für Nicht-Wisser wie mich, noch einige kleine Geschichtchen aus dem Rheingau und ein paar sehr leckere Rezepte aus der Küche von Frau Mayfelds Restaurant. Vielleicht kann ich ja das eine oder andere mal nachkochen.

Mein Fazit:

Ein sehr spannendes Buch, mitreißend geschrieben mit einem leider für mich etwas schwachen Hauptkommissar. Trotzdem wird das für mich bestimmt nicht das letzte Buch von Roland Stark sein.

Buchinfos
  • Titel: Frau Holle ist tot
  • Autor: Roland Stark
  • Verlag: Emons Verlag
  • Genre: Krimi
  • Erscheinungsjahr: 2012
  • ISBN: 978-3-95451-015-3
  • Form: TB, 336 Seiten
  • Preis: 10,90 €
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