Krimi/Thriller
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[Rezension] Scheintot

Scheintot

Scheintot von Tess Gerritsen ist der fünfte Teil rund um Jane Rizzoli und Maura Isles, die beide für die Polizei von Boston arbeiten. Der letzte Teil, den ich rezensiert habe war Schwesternmord und das ist auch schon wieder ziemlich genau ein Jahr her. Ich bin gespannt, wie es mit Janes Schwangerschaft weitergeht und da ich mittlerweile ja weiß, das die Bücher und die TV-Serie wenig miteinander zu tun haben, kann ich mich tatsächlich überraschen lassen.

Scheintot

Rizzoli & Isles 5

Tess Gerritsen

Maura hat einen langen und harten Tag in der Gerichtsmedizin hinter sich, als sie einen weiteren Leichensack öffnet und einen Blick auf die Verstorbene wirft. Urplötzlich schlägt diese die Augen auf und starrt Maura Isles an. Natürlich veranlasst Dr. Isles rasch alles nötige, damit die stark unterkühlte Frau in ein Krankenhaus kommt um dort weiter behandelt zu werden. Aber dort rastet die junge Frau offenbar aus, tötet einen Wachmann und nimmt Patienten als Geisel – darunter auch die hochschwangere Jane Rizzoli.

Aber ich glaube, ich sollte mit meiner Geschichte hier anfangen, in der Wüste Mexikos, so weit weg von meiner weißrussischen Heimat. Hier habe ich meine Unschuld verloren. Hier musste ich meine Träume begraben. Scheintot, S. 7

Mein Eindruck:

Schlimmer als der Tod

Einstieg

Das Buch beginnt mit der Geschichte der jungen Russin Mila, die ihre schrecklichen Erlebnisse hier selber erzählt. Sie ist in die Fänge von Mädchenhändlern geraten, die ihr und anderen einen ganz normalen Job versprochen haben, sie dann aber am Ende in die Prostitution verkaufen. Eine Geschichte die mir zwar mittlerweile so in der Art natürlich bekannt ist, mich aber immer wieder aufs Neue betroffen macht.

Verwunderung

Der nächste Teil bringt mich in die Pathologie zu Dr. Isles, wo sehr anschaulich und akribisch ihre Arbeit geschildert wird. Ebenso anschaulich wird aber auch ihr Erstaunen geschildert, als sie feststellt, dass eines der bei ihr angelieferten Opfer noch lebt. Sie lässt die junge Frau, von der keiner weiß, wie sie heißt, in ein nahegelegenes Krankenhaus bringen – ohne auch nur zu ahnen, was sie damit in Gang setzt.

Geiselnahme

Diese “Jane Doe” tötet den Wachmann und nimmt Patienten als Geisel – unter anderem Detective Jane Rizzoli, die hochschwanger und etwas überfällig auf die Geburt ihres ersten Kindes wartet. Das Jane schwanger ist, habe ich ja im letzten Buch mitbekommen, aber dass sie nun auch verheiratet ist, ist mir irgendwie entgangen? Jedenfalls arbeiten Maura und der “neue” Ehemann Gabriel Dean zusammen, um Jane und die anderen Patienten zu retten.

Hauptplot

Der Hauptplot der Geschichte ist also auf jeden Fall sehr spannend, recht actionreich und bietet sehr viel Tempo. Auch die Hintergründer der Story, die so nach und nach ans Licht kommen sind gleichzeitig wirklich widerwärtig, aber eben auch total spannend, denn es geht um Menschenhandel, Korruption und Vertuschung in hohen und höchsten Regierungskreisen. Aber Jane Rizzoli wäre nicht Jane Rizzoli, wenn sie sich von ihrer nahenden Entbindung davon abhalten ließe Ermittlungen anzustellen und die Drahtzieher der Geschichte zu benennen.

Privates

Neben all den dramatischen Ereignissen geht es aber auch immer wieder um private Dinge und ich muss gestehen, dass mich der Teil eigentlich am wenigsten interessiert. Jane zweifelt ein bisschen daran, ob sie eine gute Mutter sein wird – Gedanken, die sich die meisten schwangeren irgendwann machen. Ihr Ehemann hingegen zweifelt keine Sekunde an seiner Frau, liebt sein ungeborenes Kind abgöttisch und kommt mir manchmal ein bisschen wie ein verliebter Teenager vor. Ich brauch dieses Geplänkel in einem Thriller eigentlich nicht.

Spannend

Das ist eigentlich schon jammern auf hohem Niveau, denn ansonsten habe auch Scheintot wieder ganz gespannt in kürzester Zeit gelesen. Ich mag die oft sehr genauen und dadurch gerne mal etwas ausufernden medizinischen Details in dieser Reihe, aber ich mag auch die immer wieder anklingende Gesellschaftskritik die sie durch ihre recht aktuellen Fälle durchscheinen lässt. Ich auf jeden Fall sehr gespannt, wie es im nächsten Buch weitergeht.

Mein Fazit:

Scheintot von Tess Gerritsen ist eine sehr spannende Lektüre mit einem eigentlich stets aktuellen Thema. Mir hätte etwas weniger “Privatkram” besser gefallen, aber ich konnte damit gut leben.

Buchinfos
  • Titel: Scheintot
  • Originaltitel: Vanish
  • Autor/in: Tess Gerritsen
  • Übersetzer/in: Andreas Jäger
  • Verlag: Blanvalet Verlag
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2018
  • ISBN: 978-3-7341-0624-8
  • Form: TB,  432 Seiten
  • Preis: 10,99 €
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