Krimi/Thriller
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[Rezension] Trittbrettmörder

Trittbrettmörder

Trittbrettmörder ist ein ganz klassischer Whodunit-Krimi, der die recht gehäuften und ziemlich rätselhaften Todesfälle eines ganz bestimmten Abiturjahrgangs an einer ganz bestimmten Schule behandelt. Ich mag keine Klassentreffen – also wohl ein Buch für mich.

Trittbrettmörder

Arne Dessaul

Mit schöner Regelmäßigkeit treffen sich die Abiturienten des Wolfenbütteler “Gymnasium im Schloß”  und dieses Jahr wollen die Ehemaligen des Jahrgangs 1989 ihr 25jähriges Jubiläum feiern. Allerdings scheint da aber jemand etwas dagegen zu haben, denn nach und nach stirbt einer nach dem anderen auf sehr merkwürdige Weise. Kriminalhauptkommissar Helmut Jordan, selber einer der Ehemaligen der Schule, und sein Team stehen zunächst vor einem Rätsel. Als sie langsam die Zusammenhänge zwischen den Todesfällen erkennen, ist längst ein weiterer ehemaliger Abiturient tot…

Aber was für ein unglaublicher Zufall. Oder gab es irgendwo da draußen noch jemanden der eine Mission zu erfüllen und eine Namensliste abzuarbeiten hatte? Ein Rivale sozusagen? Trittbrettmörder, S. 7

Mein Eindruck:

Klassentreffen sind offenbar nicht immer ein Grund zur Freude…

Tätergedanken

Gleich zu Beginn taucht man in die Gedankenwelt des Täters ein,der bei aller akribischen Planung feststellt, dass da irgendjemand entweder seinen Plan kopiert oder zufällig dieselbe Idee hatte wie er.  Im Verlaufe des Buches werde ich noch öfter mit dieser Gedankenwelt konfrontiert, ohne dass sie mir dabei hilft, herauszufinden, wer denn nun dieser Typ ist. Schon bitter.

Hintergrundinformationen

Dafür erfahre ich recht viel über die handelnden Personen dieses Buches oder eher über die nicht mehr handelnden. Ich begleite jedes der Opfer an seinem letzten Tag, bis zu dem Moment an dem er oder sie stirbt. Dadurch erfahre ich natürlich auch sehr viele Anekdoten aus deren Schulzeit und wie sich ihr Leben nach der Schule entwickelt hat. Alles in allem war mir das manchmal ein bisschen viel Hintergrundwissen, da dabei aber die Mordfälle nie aus dem Fokus verschwanden, blieb auch der Spannungsbogen erhalten. Trotzdem erfordert Trittbrettmörder  ein gewisses Maß an Geduld, denn neben den Schilderungen der Schulzeit gibt es noch reichlich opulente Ortsbeschreibungen und Details zur Landwirtschaft.

Logische Auflösung

Ich bin jetzt nicht unbedingt bekannt für meine Geduld – dennoch hat Arne Dessaul es geschafft, meine Neugier immer wieder “anzufüttern”, so dass ich unbedingt wissen wollte, wer denn nun hinter diesen sonderbaren Morden steckt und auf solche, sagen wir mal ungewöhnlichen, Ideen kommt, jemanden ins Jenseits zu befördern. Die Auflösung ist dann auch sehr überraschend und ich hatte bis zum Schluß keine Ahnung, wer der Täter war. Danach fand ich dann die die ganze Sache aber wirklich, wenn auch auf etwas kranke Art, logisch.

Schreibstil

Der wirklich sehr angenehme Schreibstil des Autoren half mir immer wieder über gelegentliche kleine Längen hinweg und führte mich immer wieder zu dem wirklich sehr ausgeklügelten und raffinierten Plot zurück. Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob nicht genau diese ausführlichen Beschreibungen von Menschen und Landschaften einen Teil des Reizes bei dieser Geschichte ausmachen. Letzten Endes fühlte ich mich von Trittbrettmörder gut und spannend unterhalten, die Auflösung hat mich überrascht und war dennoch sehr logisch – was will ich also mehr? Ich jammere hier wirklich auf sehr hohem Niveau.

Mein Fazit:

Tritbrettmörder ist ein klassischer Krimi, der, trotz zahlreicher Opfer, ohne viel Blut, aber dafür mit einem sehr ausgeklügelten Plot und einem logischen Ende daherkommt. Für Liebhaber gepflegter, spannender und intelligenter Krimis auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung.

Buchinfos
  • Titel: Trittbrettmörder
  • Autor: Arne Dessaul
  • Verlag: Gmeiner Verlag
  • Genre: Kriminalroman
  • Erscheinungsjahr: 2016
  • ISBN: 978-3-8392-1948-5
  • Form: TB, 408 Seiten
  • Preis: 11,99 € 
Kategorie: Krimi/Thriller

von Tina

Hallo, mein Name ist Tina und ich blogge hier über die eher mörderischen Seiten des Lebens - nämlich über Thriller und Krimis. Ich hoffe es gefällt dir hier bei mir und vielleicht hinterlässt du mir ja eine klitzkleinen Kommentar! Das würde mich wirklich sehr freuen!

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