Zara und Zoë – Tödliche Zwillinge von Alexander Oetker ist bereits der zweite Band dieser Serie, aber der erste für mich. Ich kenne von Alexander Oetker bisher nur die Serie um Luc Verlaine, die ja im Aquitaine beheimatet ist und war daher neugierig auf die beiden sehr ungleichen Zwillingsschwestern. Den ersten Band habe ich irgendwie verpeilt, übersehen – was auch immer und hoffe auch ohne diesen in die Geschichte hineinzufinden.
Zara und Zoë – Tödliche Zwillinge
Alexander Oetker
Profilerin Zara von Hardenberg schreckt in der Nacht schweißgebadet aus einem sehr plastischen Alptraum auf: Die Friedensnobelpreisträgerin Ashrami Rafiki veranstaltet eine Sommerakademie bei der junge Frauen aus aller Welt anwesend sein werden. Genau dort findet dann ein ein grausamer Anschlag statt, dem mehr als 1.500 junge Frauen getötet werden. Zara kann sich jedes Detail merken, entdeckt jeden noch so kleinen Hinweis und ahnt die nächsten Schritte ihrer Gegner voraus – aber mit legalen Mitteln kann sie den Anschlag nicht verhindern und erneut bittet sie ihre Zwillingsschwester Zoë, Profikillerin der korsischen Mafia, um Hilfe.
Dieser Traum, er war realistisch gewesen, als würde sie selbst vorm Fernseher sitzen. Sie konnte jedes Wort nacherzählen, sogar jetzt noch, Minuten später. Eine Spur zu realistisch. Sie wusste, was das bedeutete. Zara und Zoë – Tödliche Zwillinge, S.8
Mein Eindruck:
Sehr realistisch und ebenso aktuell
Interessanter Einstieg
Der Einstieg in die Geschichte, also der Traum von diesem Attentat, hat mich gleich neugierig gemacht – mir aber auch gleichzeitig Fragezeichen ins Gesicht gemalt. Ich kenne den ersten Band nicht, aber hat Zara von Hardenberg übersinnliche Fähigkeiten oder wie deute ich das Ganze? Wird sie aus einem Alptraum heraus den Polizeiapparat in Gang setzen? Oder gleich ihre Schwester beauftragen?
Schwer zu verfolgen
Bevor ich die Antwort auf diese Fragen finde, muss ich mich in reichlich Geduld üben. Zuerst folge ich den ziemlich vielen Sprüngen in dieser Geschichte und lande in diversen Szenarien in offenbar zahlreichen Ländern ohne den eigentlichen Faden dieser Geschichte zu finden. Irgendwann gelingt mir das, aber ich finde es wirklich schwierig, der Geschichte (und dem Faden) zu folgen.
Zu viele Personen und Orte
Es gibt so viele Personen, die mir über den Weg laufen, von denen einige dann noch nicht mal die sind, die sie behaupten zu sein. Es gibt auch immer wieder andere Orte, an denen sich wichtige Dinge ereignen, die ich mir eigentlich merken müsste – aber leider verfüge ich nicht über die Fähigkeiten einer Zara von Hardenberg, sondern stelle immer wieder frustriert fest, dass ich gerade mal wieder nicht weiß, wer hier was warum tut.
Etwas unübersichtlich
Vielleicht liegt es einfach an der momentan etwas unübersichtlichen pandemische Lage, in der wir uns alle befinden und die meine Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt – aber ich kann der Geschichte in Zara und Zoë – Tödliche Zwillinge nicht immer richtig folgen, obwohl ich immer brav wieder zurück geblättert habe wenn mir Personen oder Orte so gar nichts sagten. Ich fand das allerdings recht mühsam und es hat meinen Lesefluss schon sehr gestört.
Spannend und schonungslos
Aber trotz all der Mühseligkeit fand ich dann zunehmend Gefallen an der Geschichte, weil sie um einiges spannender, schonungsloser und ehrlicher war, als die üblichen Frankreichkrimis – die ich trotzdem auch immer noch gerne lese. Man sollte sich vielleicht auch für die aktuelle Politik, abseits der derzeit vorherrschenden Pandemie, interessieren, dann findet man mit Zara und Zoë – Tödliche Zwillinge einen spannenden, sehr gut erzählten, Politthriller mit einem etwas anderen Ansatz.
Mein Fazit:
Zara und Zoë – Tödliche Zwillinge ist oft etwas mühsam zu lesen, da es schon sehr viel zwischen sehr vielen Personen hin und her geht. Aber ich finde, die Mühe lohnt sich auf jeden Fall, denn es ist ein sehr spannender und recht schonungsloser Politthriller, den ich auf jeden Fall empfehlen kann.
- Titel: Zara und Zoë – Tödliche Zwillinge
- Autor: Alexander Oetker
- Verlag: Droemer Knaur Verlag
- Genre: Thriller
- Erscheinungsjahr: 2020
- ISBN: 978-3-426-30767-0
- Format: broschiert, 336 Seiten
- Preis: 14,99 €
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