Die Chroniken der Unterwelt – City of Lost Souls von Cassandra Clare sind Jugendbücher, allerdings bin ich mir nicht immer so sicher, was die Altersempfehlung angeht. Der Arena Verlag deklariert sie ab 12 Jahren, bei Amazon heißt es 14 – 17 Jahre, wobei ich da mehr zu den Angaben von Amazon tendiere. Ob ich wirklich damit glücklich gewesen wäre, wenn meiner Tochter jemand diese Buchreihe mit 12 Jahren geschenkt hätte? Ich denke nicht, da wäre mir die eher harmlose Harry Potter Reihe definitiv lieber gewesen. Ich glaube auch meiner Tochter hätten die Bücher damals nicht gefallen – zuviel Liebe, Drama und Eifersucht nebst allen dazugehörigen Annäherungen waren zu der Zeit nicht so wirklich ihre Welt – heute sieht es dann schon wieder anders aus.
City of Lost Souls
Chroniken der Unterwelt 5
Cassandra Clare
Die Dämonin Lilith ist besiegt und eigentlich könnte alles gut werden – wird es aber nicht. Durch einen letzten Zauber hat Lilith Jace Leben und das von Clarys Halbbruder Sebastian miteinander verbunden. Was dem Einen widerfährt, erleidet auch der Andere. Eine ziemlich verzwickte Situation, zumal beide spurlos verschwunden sind. Clary setzt alles daran Jace wieder zu finden, genau wie Sebastian, da sie die Hoffnung Sebastian sei nicht durchweg böse noch nicht aufgegeben hat. Jace gelingt es trotz Sebastians übermächtigen Einfluss Clary ins Geschehen einzubinden, da er sie mehr liebt als jeden anderen. Clarys erklärtes Ziel ist es Jace’s Seele zu retten, dafür riskiert sie alles.
Mein Eindruck:
Beinahe nahtlos geht Band 5 dort weiter, wo Band 4 geendet hat.
Böse oder nicht?
Die Frage ob Sebastian nun von Grund auf Böse ist oder nicht zieht sich beinahe durch das gesamte Buch. Cassandra Clare hat es, wie es scheint, beinahe mühelos geschafft nicht nur Clary dieses Rätsel aufzubürden, sondern auch den Lesern. Genau wie Clary bin ich zwischendurch immer wieder geneigt, diese Frage mit „Nein“ zu beantworten. Da Sebastian Clarys Halbbruder ist stürzt sie diese Frage verständlicherweise immer wieder in Gewissenskonflikte.
Never Ending Story
Den Hauptteil der Geschichte nehmen allerdings die Beziehungen der Protagonisten untereinander ein. Magnus und Alec, Izzy und Simon, Maia und Jordan – aber natürlich hauptsächlich Clary und Jace. Das nicht enden wollende Drama der beiden fängt mich irgendwann an zu nerven. Es erinnert mich irgendwie an eine eher schlechte Seifenoper, in der die Helden einfach nicht zusammenkommen dürfen.
Grandios geschrieben
Allerdings reißt der wirklich grandiose Schreibstil von Cassandra Clare viele Mängel wieder heraus. Ihre Schilderungen sind wie immer sehr lebendig und die Dialoge gerne auch mal witzig ohne krampfhaft zu wirken. Ich hoffe, sie gönnt Clary und Jace im sechsten Band endlich das wohlverdiente Happy End.
Dramatisches Ende
Der Showdown in diesem Band war mir dann allerdings eine Spur zu dramatisch, zu gekünstelt. Ich hatte den Eindruck hier musste noch unbedingt Platz oder Stoff für einen sechsten und letzten Band geschaffen werden. Auch wenn dieses Ende irgendwie logisch und stimmig war, nötig war es nicht. Ich hoffe mal im letzten Band endet das Drama – auf die eine oder andere Art.
Mein Fazit:
Die Chroniken der Unterwelt – City of Lost Souls von Cassandra Clare ist ein vom Schreibstil her wirklich toller Band, aber der Inhalt ist nicht so ganz überzeugend. Dennoch für Fans der Serie – oder Leute wie mich, die unbedingt alle Teile einer Serie lesen möchten – unverzichtbar.
- Titel: Die Chroniken der Unterwelt – City of Lost Souls
- Autor: Cassandra Clare
- Übersetzer/in: Franca Fritz und Heinrich Koop
- Verlag: Arena Verlag
- Genre: Jugend/Fantasy
- Erscheinungsjahr: 2013
- ISBN: 978-3-401-50568-8
- Format: Klappenbroschur, 688 Seiten
- Preis: 14,99 €
- Die Chroniken der Unterwelt 1 – City of Bones
- Die Chroniken der Unterwelt 2 – City of Ashes
- Die Chroniken der Unterwelt 3 – City of Glass
- Die Chroniken der Unterwelt 4 – City of Fallen Angels
- Die Chroniken der Unterwelt 5 – City of Lost Souls
- Die Chroniken der Unterwelt 6 – City of Heavenly Fire